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Fußball
Warum Bayern Kitzingen seine Kreisliga-Mannschaft abmeldet
Innerhalb von vier Jahren von der Landesliga runter in die A-Klasse: Warum die Verantwortlichen diese Entscheidung getroffen haben und wie es im Verein jetzt weitergeht.
Die FVgg Bayern Kitzingen zieht ihre Fußball-Mannschaft aus der Kreisliga zurück. 'Bei uns geht es gerade nicht ums Sportliche', sagt Vorstandsmitglied Burkhard Straßberger zu der Entscheidung. Die bisherige zweite Mannschaft tritt nun als erste in der A-Klasse an.
Foto: Hans Will | Die FVgg Bayern Kitzingen zieht ihre Fußball-Mannschaft aus der Kreisliga zurück. "Bei uns geht es gerade nicht ums Sportliche", sagt Vorstandsmitglied Burkhard Straßberger zu der Entscheidung.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:07 Uhr

Der frühere Fußball-Landesligist Bayern Kitzingen zieht seine erste Mannschaft aus der Kreisliga Würzburg 1 zurück. Würzburgs Kreisspielleiter Marco Göbet hat das auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. Somit haben die Kitzinger Bayern in der Saison 2021/22 nur noch eine Mannschaft in der A-Klasse.

Für die Kreisliga Würzburg 1 bedeutet der Rückzug von Bayern Kitzingen, dass in der Liga statt 16 nur noch 15 Mannschaften antreten und nur eine Mannschaft direkt absteigen müsse, teilte Göbet mit.

Von 2012 bis 2017 spielten die Schwarz-Weißen noch in der Landesliga. Nach zwei Abstiegen schien sich der Klub zuletzt in der Kreisliga gefangen zu haben und beendete dort die vergangenen beiden Spielzeiten als Zweiter und Vierter.

Trainer und Sportleiter zurückgetreten

Aber was ist nun am Bleichwasen los? Nachdem Tim Reiner als Spielertrainer und Sportleiter Erwin Klafke, die Mitte 2018 antraten waren, um den Verein sportlich neu aufzustellen, vor gut drei Wochen zurückgetreten waren, habe sich der Mannschaftsrat und die Vereinsführung besprochen, wie diese Lage zu bewältigen sei. Denn eigentlich hätte die Vorbereitung auf die neue Saison beginnen sollen.

Die Spieler hätten zunächst eine Liste aufgestellt, wen sie sich als ihren Trainer vorstellen könnten, und auf deren Basis Gespräche geführt wurden. "Wir haben mit zehn bis zwölf möglichen Kandidaten gesprochen, doch auf die Schnelle war keiner für uns verfügbar", sagt Burkhard Straßberger, der dritte Vorsitzende des Vereins. Auch eine vereinsinterne Lösung sei nicht zustande gekommen.

Da die Bayern vor gar nicht allzu langer Zeit sowohl in der Landesliga als auch in der Bezirksliga jeweils eine freudlose Saison über sich ergehen lassen mussten, an deren Ende sie abgeschlagen Letzter waren, wollten die Verantwortlichen nicht, dass sich diese Geschichte auch in der Kreisliga wiederholt: "Bevor wir noch einmal so eine Runde erleben, ziehen wir uns besser zurück", erklärt Straßberger die Entscheidung. Also lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Zweite wird zur ersten Mannschaft

Den Kitzinger Bayern bleibt ihre bisherige zweite Mannschaft, die in der A-Klasse Würzburg 3 spielt und auf einmal zur ersten Garde befördert wurde. Trainiert wird sie weiterhin von Benjamin Brändlein, der sie im Juli 2019 übernommen hat.

Die Verantwortlichen hoffen, dass der eine oder andere Spieler, dem ein geringere Aufwand in der tieferen Liga entgegenkommt, bleibe. Nach dem Ende der Wechselfrist zum 30. Juni – bis dorthin müssen wechselwillige Spieler sich bei ihrem aktuellen Klub abgemeldet haben – könne man mehr darüber sagen, wie der Kader nun aussehen werde.

Straßberger, der bei den Bayern schon zahlreiche Rollen wie Spieler, Jugend- und Sportleiter, Trainer und Vorstand innehatte, könne verstehen, wenn ein Spieler, der den Anspruch habe, weiterhin in der Kreisliga oder höher zu spielen, den Klub verlassen werden. Einige hätten diese Absicht bereits bekundet.

"Bei uns geht es gerade nicht ums Sportliche", verdeutlicht Straßberger. Er räumt ein, dass es im Verein "momentan nicht so läuft, wie es laufen müsste". Statt eine schnelle Lösung zu suchen, um sich möglicherweise mehr schlecht als recht in der Kreisliga zu verdingen, sei dies die berechenbarere Variante: Wenn die Fußballer Ende Oktober wieder in die Winterpause gingen, "können wir sagen, wie es hier sportlich weitergeht."

Zukunftsweisende Entscheidungen

Bis dorthin sollen zukunftsweisende Entscheidungen fallen: Die bislang wegen der Corona-Beschränkungen verschobene Mitgliederversammlung mit Neuwahlen könnte im Herbst stattfinden. 

Nachdem einige Vorstandsmitglieder sich dann nicht mehr zur Wahl stellen würden, sei es ein günstiger Moment, in dem nun auch bei den Kitzinger Bayern "Jüngere übernehmen und ihre Vorstellungen durchsetzen" könnten. Dafür müsste sich aber noch eine Gruppe finden, die bereit für den Neubeginn sei.

 
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