Es hatte sich die letzten Spiele bereits angedeutet, am Mittwochmittag machte Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets die personellen Veränderungen offiziell. Der erst zu Saisonbeginn verpflichtete Martin Peterka verlässt die Domstadt bereits wieder in Richtung Türkei. Rückkehrer Nicolas Cavacho hingegen wird nach erfolgreicher „Probezeit“ bis Saisonende für das Team von Cheftrainer Saša Filipovski auflaufen. „Nach der langfristigen Verletzung von Philipp Hartwich mussten wir reagieren und haben Nico Carvacho als Ersatz auf der Centerposition verpflichtet. Deswegen haben wir jetzt einen Import-Spieler zu viel und Martin Peterka deshalb den Wechsel zu einem anderen Klub ermöglicht, nachdem er mit seiner Rolle auch nicht wirklich zufrieden war“, wird Sport-Manager Krešimir Lončar in einer Klub-Mitteilung zitiert.
Peterkas Gastspiel in Würzburg darf getrost als Missverständnis bezeichnet werden. Als einer der besten Drei-Punkte-Schützen der Liga aus Braunschweig verpflichtet, stieß der tschechische Nationalspieler nach seinem EM-Einsatz erst spät in der Vorbereitung zum Team und fand nie seine Rolle bei den Baskets. Eine im Pokalspiel Mitte Oktober gegen Oldenburg erlittene Gehirnerschütterung zwang den 27-Jährigen zu einer unfreiwilligen Pause. Nach seiner Rückkehr setzte Filipovski auf den mittlerweile verpflichteten Carvacho – Peterka war als siebter Ausländer im Kader außen vor.
„Es tut mir leid für Martin, dass es sich so entwickelt hat, aber in dieser Konstellation war es leider nicht anders möglich“, sagt Loncar. Die Trennung dürfte den Baskets auch deshalb nicht allzu schwer fallen, weil Carvacho auf den großen Positionen nach 13-monatiger Verletzungspause mit zwei Kreuzbandoperationen schnell wieder wichtige Impulse lieferte. Der 25-jährige Chilene mit US-amerikanischem Pass, der bereits vergangene Saison bis zu seiner schweren Knieverletzung bei den Baskets unter Vertrag stand, wusste in den drei Partien mit durchschnittlich 6,3 Punkten und 6,0 Rebounds zu überzeugen.
Der Kader-Umbau bei den Baskets dürfte damit aber noch nicht abgeschlossen sein. So sollen die Würzburger dem Vernehmen nach noch auf der Suche nach einem Spieler mit deutschem Pass sein und Interesse an Jason George vom FC Bayern München haben. Der 21-Jährige ist beim Vize-Meister nach der Verpflichtung von Nationalspieler Niels Giffey ans Ende der Rotation gerutscht und erhielt zuletzt kaum noch Spielzeit im hochkarätig besetzten Ensemble des EuroLeague-Teilnehmers.