Einen Sieg, eine Niederlage und jede Menge Erkenntnisse brachte Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets von seinem fünftägigen Trainingslager im polnischen Torun mit zurück in die Domstadt. Am vergangenen Freitag unterlagen die Baskets nach einer über drei Viertel starken Vorstellung dem litauischen Meister Rytas Vilnius knapp mit 71:75 (41:32).
Zwei Tage später gewann das Team von Cheftrainer Saša Filipovski gegen den polnischen Erstligisten Trefl Sopot ohne den geschonten US-Guard Cameron Hunt (Sprunggelenk) souverän mit 74:68 (42:30). "Wir haben zwei gute Spiele mit natürlich Raum für Verbesserungen abgeliefert. Aber wichtig ist derzeit ohnehin nicht, ob wir gewinnen oder verlieren. Wichtig ist, dass wir Fortschritte machen, die Jungs die Spielsysteme verinnerlichen und als Team zusammenwachsen. In dieser Hinsicht bin ich wirklich zufrieden", resümierte der 47-jährige Slowene.
Collin Welp hinterlässt in den Testspielen einen starken Eindruck
Einen starken Eindruck hinterließ Flügelspieler Collin Welp, der wegen des Ausfalls des etatmäßigen Centers Filip Stanic (Anbruch des Wadenbeins) auch auf der "großen Position" gefordert war. Der 23-jährige Rookie, Sohn von Ex-Nationalspieler Chris Welp, erzielte gegen Vilnius mit 18 Punkten und elf Rebounds ein "Double-Double" (in zwei Statistik-Kategorien einen zweistelligen Wert) und war auch gegen Sopot neben US-Neuzugang C. J. Bryce (17 Punkte) mit 14 Zähler bester Werfer.
Noch während der Rückreise aus Polen am Montag gaben die Baskets bekannt, ihren Kader mit der Verpflichtung des tschechischen Nationalspielers Martin Peterka komplettiert zu haben . Der 2,05 Meter große Power Forward ist derzeit für sein Heimatland bei der Europameisterschaft im Einsatz, wo er am Montagabend zu Tschechiens 88:80-Erfolg gegen die Niederlande 20 Punkte beisteuerte und dabei sechs seiner sieben Dreierversuche verwandelte.
Die beiden vergangenen Jahre ging Peterka in der Bundesliga in Braunschweig auf Korbjagd. Dort war der 27-Jährige mit einer Trefferquote von zuletzt 43,1 Prozent einer der besten Drei-Punkte-Werfer der Liga. "Wir waren schon zu Beginn der Kaderplanung mit ihm in Kontakt. Aber da hat es leider nicht geklappt, auch aus finanziellen Gründen", berichtet Filipovski. Jetzt habe sich abermals die Chance ergeben, "und ich bin glücklich mit seiner Verpflichtung. Er ist kein großer Athlet, aber ein sehr smarter Spieler mit einem guten Wurf und großer Erfahrung. Das ist genau das, was uns noch gefehlt hat."