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Basketball: Bundesliga
Dezimierte Würzburg Baskets entfachen große Lust auf die Saison
Mit einem auch in dieser überraschenden Höhe verdienten 100:79-Sieg gegen den Topklub Darüssafaka Istanbul wecken Würzburgs Korbjäger Hoffnungen. Zwei Neue sollen kommen.
Baskets-Neuzugang Darius Perry (am Ball) setzt sich gegen Istanbuls Canberk Vogel durch.
Foto: Heiko Becker | Baskets-Neuzugang Darius Perry (am Ball) setzt sich gegen Istanbuls Canberk Vogel durch.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 23.09.2023 03:00 Uhr

Draußen vor der Halle standen sie in langen Schlangen an, um eine Bratwurst im Brötchen zu bekommen oder zerkleinertes Schwein mit Zwiebeln und eine vegetarische Version in einem Burger-Bun. Kinder hüpften auf einem Trampolin herum, Kleinere tobten in einer kleinen Hüpfburg, und drinnen im Foyer reihte sich so gegen 14 Uhr Mensch an Mensch und wartete auf den Einlass in den Innenraum. Dort fanden sich an einer langen Tischreihe die Spieler und Trainer von den Würzburg Baskets ein und schrieben fleißig ihre Namen auf Fotokarten, kleine Basketbälle und allem, was der dann vorbeischlendernde Anhang ihnen vorhielt.

Der Basketball-Bundesligist durfte sich am Sonntagnachmittag also über eine rundum gelungene Saisoneröffnung freuen. Zu dieser trug freilich auch der in dieser Höhe zwar verdiente, aber doch einigermaßen Staunen machende 100:79 (56:33)-Sieg im Test gegen Darüssafaka Istanbul bei. Überraschend vor allem deshalb, weil es sich bei den Türken um ein auch international auftretendes Topteam handelt. Der 15-fache Meister hatte die vergangene Spielzeit auf Rang sechs beendet und spielt auch in dieser nun beginnenden Saison immerhin in der Champions League. Also wahrlich keine Laufkundschaft.

Die Baskets überzeugen mit Spielfreude und guter Trefferquote

Klar, es war das dritte Spiel für die Gäste innerhalb der vergangenen sechs Tage, am Sonntagnachmittag ging's gleich zurück in die Heimat, am Freitag waren sie beim Champions-League-Sieger Bonn noch mit 71:81 unterlegen, und nicht nur für Baskets-Kapitän Felix Hoffmann wirkten sie "ein bisschen müde". Sei's drum: Die Würzburger überzeugten vor knapp 1500 Zuschauerinnen und Zuschauern mit großer Spielfreude, energischer Verteidigung und einer überaus erfreulichen Trefferquote, zwischendurch lagen sie mal mit 33 Punkten vorne (68:35). Und gegen Ende der 40 Spielminuten war die Atmosphäre sogar ansatzweise schon bundesligareif – für ein Testspiel jedenfalls außergewöhnlich stimmungsvoll. So schürten die Baskets also kräftig Hoffnungen und entfachten auch große Lust auf die Saison – wenngleich hernach natürlich keiner das Spiel und den Sieg überbewerten wollte.

Trainer Sasa Filipovski zeigte sich jedenfalls "happy für seine Spieler und die Fans" und lobte wie sein Kapitän das Binnenklima in der Bude. "Wir haben hochkonzentriert und engagiert gespielt und auch gut getroffen", meinte der Slowene. Die Baskets boten mit einer Achter-Rotation, unterstützt durch die Nachwuchskräfte Hannes Steinbach und Noah Wendland, die auch ein paar Minuten auf dem Parkett bekamen, der Elfer-Rotation des Gegners nicht nur Paroli, sondern hielten die Gäste praktisch vom Sprungball an in Schach. Ein 17:0-Lauf im ersten Viertel legte den Grundstein für die gute Stimmung.

"Wir haben viel und hart gearbeitet", sagte Filipovski über die Vorbereitung und das Trainingslager in Polen, für ihn war "jedes Spiel in der Vorbereitung wichtig, weil wir versucht haben, in jedem besser zu werden". Das scheint gelungen zu sein, Filipovski wähnt sein Team auf "einem guten Weg" zum Start in die Pflichtspielsaison am nächsten Samstag (20 Uhr) in der ersten Pokalrunde bei Zweitligist Karlsruhe, weil "durch jeden Sieg auch das Selbstvertrauen der Spieler wächst". Das erste Ligaspiel folgt am Sonntag darauf (1. Oktober, 17 Uhr) in Hamburg, wo die Würzburger in einem Testspiel ohne Zuschauer 75:89 (38:49) unterlagen. So stehen unterm Strich nun also sieben Siege in den acht Vorbereitungsspielen – und das wichtigste Ziel für den letzten Test gegen die Türken haben die Baskets auch erreicht. Hoffmann formulierte es so: "Natürlich ging es darum, uns weiter einzuspielen, Abläufe zu verbessern und einen noch besseren Rhythmus zu finden. Wir wollten mit einem guten Gefühl in die Woche gehen, und ich denke, das können wir – aber vor allem wollten wir auch gesund bleiben."

Kommt der Deutsch-Ivorer Bazoumana Kone?

Tja, die Verletztenmisere hält die Baskets weiter auf Trab. Nach allem, was man am Sonntag so gehört hat, sollen die Bemühungen der Baskets, Ersatz für die Verletzten Owen Klassen (Center, Bänderriss) und Julius Böhmer (Guard, Schambeinentzündung) zu verpflichten, bald von Erfolg gekrönt sein. Noch in dieser Woche sollen die zwei Interims-Nachverpflichtungen nach erfolgreicher Anreise und positivem Medizincheck vorgestellt werden. Einer der beiden ist dem Vernehmen nach Aufbauspieler Bazoumana Kone, ein in Hamburg gebürtiger Deutsch-Ivorer, der in Bremerhaven, Ludwigsburg, Gießen und Braunschweig 98 Bundesligaspiele absolvierte und zuletzt bis Mai dieses Jahres in Karlsruher Diensten stand.

Die Statistik des Spiels

Basketball, Testspiel:
Würzburg Baskets - Darüssafaka Istanbul 100:79 (31:17, 25:15, 29:24, 15:22)
Würzburg: Livingston 22 (3/5 Dreier, 6 Vorlagen), Perry 22, Ugrai 13, Seljaas 12 (6 Rebounds), Bess 11, Welp 8, Washington 6 (6 Vorlagen), Hoffmann 3, Steinbach 2, Wendland 1. 
Top-Scorer Istanbul: Jones 20, Allmann 12, Demir 10.
Rebounds: 34 - 27
Vorlagen: 18 - 18
Ballverluste: 14 - 18
Treffer aus dem Feld: 37/65 (57 %) - 23/54 /43 %)
Dreier: 11/26 (42 %) - 14/31 (45 %)
Freiwürfe: 15/16 (94 %) - 19/24 (79 %)
Quelle: tbr
 
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