Die Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord präsentiert sich noch unübersichtlich und bisweilen skurril. Die Teams haben zwischen 22 und 26 Spiele absolviert. So steht der FC Eintracht Bamberg mit nur einer einzigen Niederlage auf dem vierten Platz – und davor der SC Eltersdorf mit fünf sowie die DJK Gebenbach und der SV Donaustauf mit sechs Niederlagen.
Komplettiert werden die ersten Fünf vom TSV Abtswind. Diese Mannschaften brauchen sich keine Sorgen mehr um den Klassenerhalt zu machen – nur falls sie höhere Ziele haben und in die Regionalliga aufsteigen wollen. Ab dem sechsten Rang geht der Blick dagegen nach unten.
Von den restlichen zehn Spielen finden sechs auswärts statt
Der FV 04 Würzburg, der an diesem Samstag (16 Uhr) zu Hause auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße gegen den ASV Cham antritt, kennt die Fallstricke und Verzerrungen der Tabelle. Nicht zuletzt da am vergangenen Freitag ihr Auswärtsspiel in Weiden abgesagt wurde, trugen die Blauen weniger Spiele aus als die sechs Teams vor ihnen.
Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs mit dem Tabellen-Siebten SC Feucht – die Zellerauer verloren auswärts mit 1:2 und gewannen daheim mit 3:0 – könnte die Mannschaft von Trainer Harald Funsch bei einem Sieg im besten Fall um vier Stufen nach oben springen.
Jedoch mahnt der FV-Trainer: "Diese Tabelle ist trügerisch. Wir haben sieben Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Das ist eine gewisse Sicherheit, aber keine Garantie. Sechs der restlichen zehn Spiele finden auswärts statt. In Gebenbach, in Donaustauf und bei Eintracht Bamberg gegen absolute Topteams."
Ein Sieg wäre der bislang größte Schritt zum Klassenerhalt
Neben diesen schwierigen Aufgaben gewinnen die ausstehenden Vergleiche gegen direkte Kontrahenten aus dem tabellarischen Umfeld der Nullvierer an Bedeutung. Wie wichtig das Heimspiel gegen den ASV Cham ist, bedarf kaum einer weiteren Erklärung. "Wir besitzen die große Chance, mit einem Dreier den bislang größten Schritt zum Ligaverbleib zu machen", sagt Funsch.
Allerdings erwartet er keinen Selbstläufer: "Seitdem ich mit dem FV gegen Cham spiele, waren es immer enge Duelle. Ich erwarte erneut eine intensive Partie gegen einen robusten Gegner." Trotz eines Rückstands nahm der FV im Hinspiel (2:1) drei Punkte aus Cham mit.
Zu Hause läuft es für die Nullvierer: Während der FV in dieser Saison daheim im Schnitt rund 1,5 Punkte pro Spiel holte, sind es auswärts nur 1,1 Zähler. Nach der Winterpause heimste er in bisher drei Heimspielen mit 9:0 Toren sieben Zähler ein. Und vor zwei Wochen ließ es der FV beim 6:0 über die DJK Ammerthal mal so richtig an der Mainaustraße krachen.
Gündling arbeitet mit Fleiß und Ehrgeiz an seiner Leistung
Funsch lobt rückblickend die Einstellung seiner Mannschaft von der ersten Minute an, womit auch Cham Schwierigkeiten bekäme. "Nach der Analyse der Leistungsdaten hat die Mannschaft ihr bislang intensivstes Spiel auf das Feld gebracht", weiß der Trainer.
Mit vier Toren setzte Stürmer Moritz Gündling ein Ausrufezeichen. "Moritz spielte bei den Würzburger Kickers, danach in Österreich und kam in der Winterpause vom TSV Aubstadt zu uns. Er ging durch lange Täler, da er kaum Einsätze hatte. Ich freue mich für ihn, die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Sein enormer Fleiß und Ehrgeiz sind dafür beste Voraussetzungen", so Funsch.
Eine Woche lang bereiteten sich die FVler nun auf das Duell mit Cham, das zuletzt viermal nicht verlor, aber dabei dreimal unentschieden spielte, vor. Mit einer vergleichbaren Einstellung wie im vorherigen Heimspiel stünde dem großen Schritt zu einem weiteren Bayernliga-Jahr wohl nur noch wenig im Weg.
