Der FV 04 Würzburg hat im dritten Anlauf in der Fußball-Bayernliga Nord das erste Spiel nach der Winterpause gewonnen. Mit einer starken Leistung setzten sich die Zellerauer souverän und verdient mit 3:0 (2:0) gegen den SC Feucht durch. "Ich bin trotz eines verdienten Sieges aber nicht ganz zufrieden", sagte FV-Trainer Harald Funsch nach Spielende. Er haderte noch mit der Chancenverwertung und mancher Nachlässigkeit seiner Mannschaft nach der frühen Führung.
Funsch schickte die gleiche Anfangelf wie vor zwei Wochen beim 0:0 im Heimspiel gegen Bayern Hof aufs Feld. Moritz Lotzen und Lukas Illig, die bei der Niederlage gegen Abtswind angeschlagen ausgewechselt werden mussten, fehlten erneut. In der ersten Viertelstunde war dies den Blauen aber nicht anzumerken. Dennie Michel, den Funsch als Sechser neben Lukas Imgrund aufbot, flankte diagonal auf Marc Hänschke, dessen flache Hereingabe Winterneuzugang Moritz Gündling aus zehn Metern mit links zum 1:0 über die Linie schob (9.).
Matchwinner Hänschke: Vorlage zur Führung und viertes Saisontor
Auch das zweite Tor der Zellerauer leitete Michel ein. Ein Feuchter verlängerte noch seinen Freistoß aus dem Halbfeld, sodass Hänschke Zeit hatte, den Ball mit der Brust anzunehmen und ihn mit viel Wucht aus spitzem Winkel zum 2:0 ins Tor zu schießen (14.). Es war das vierte Saisontor für den etatmäßigen Außenverteidiger. Als rechter Schienenspieler scheint Hänschke offensiv aufzublühen: Mit Vorlage und Tor avancierte er zum Matchwinner, bevor er leicht angeschlagen ("Der Fuß ist nur geprellt") vom Feld musste.
Die Gäste aus Mittelfranken benötigten auf dem tiefen Rasen der Sepp-Endres-Sportanlage eine halbe Stunde, ehe sie das erste Mal für Gefahr im Strafraum sorgten. Als es dann nach Darko Lukics Zuspiel auf Christian Heinloth mal brenzlig wurde, reagierte FV-Torhüter André Koob stark. In dieser Phase habe seine Mannschaft zu viele Zweikämpfe im Mittelfeld verloren und sich manchmal zu sehr in Schönspielerei geübt, begründete Funsch seine Kritik.
Drittes Tor fällt nach einer Trainingslager einstudierten Variante
Eine kurzweilige erste Halbzeit bot zwei weitere Höhepunkte: Beim vermeintlichen Anschlusstor der Feuchter hatte die Heimelf Glück, dass Nico Wessner wohl hauchdünn im Abseits stand. Kurz vor der Pause führte der FV eine einstudierte Freistoßvariante vor. Michel flankte wie beim 2:0, aber in den Rückraum, wo Nicolas Reinhart den Ball vor das Tor köpfte. Doch Tim Herberts Kopfball war zu zentral.
Auch nach der Halbzeit blieben die Blauen die bessere, weil nach vorne gefährlichere Mannschaft. Ein Schuss von Julian Wild, der für den diesmal deutlich stärkeren, aber mit Gelb belasteten Gündling ins Spiel gekommen war, klärte die SC-Abwehr gerade noch auf der Linie. Doch nach der anschließenden Ecke von Simon Schäffer an den Sechzehner erhöhte Michel mit wuchtiger Direktabnahme auf 3:0 (63.). Eine Variante, die die Blauen während ihres Trainingslagers in der Türkei einstudiert und im Spiel laut Michel spontan umsetzt hatten.
Auf den FV wartet nun ein wichtiges Auswärtsspiel in Großbardorf
Weil die Gäste aus dem Nürnberger Land sich kurz darauf selbst dezimierten, da Innenverteidiger Max Hering mit Gelb-Rot vom Feld musste (65.), waren die letzten 25 Minuten ein Schaulaufen, das der Kern der 239 Zuschauerinnen und Zuschauer mit frohen Gesängen begleitete. Die größte Chance, das Torverhältnis aufzupolieren, verpasste Wild nach Zuspiel von Schäffer.
Mit diesem Sieg, dem ersten nach fünf zuvor sieglosen Partien, verschafften sich die Nullvierer im Kampf um den Klassenerhalt wieder ein Polster auf die Relegationsplätze und kletterten im Tableau auf Rang neun. "Die Tendenz ist positiv. Es ist schön, dass wir uns belohnen konnten. Nun wollen wir gegen Großbardorf nachlegen", sagte Harald Funsch mit Blick auf das Unterfrankenderby im Grabfeld am nächsten Samstag.