Aus einem guten Saisonstart ist ein normaler geworden: Der FV 04 Würzburg hat sein Auswärtsspiel in der Fußball-Bayernliga gegen den 1. SC Feucht mit 1:2 (1:0) verloren. Nach sechs Spielen haben die Zellerauer in ihrer Bilanz nun je zwei Siege, Unentschieden und Niederlagen.
Vor dieser Woche, in der sie drei Spiele innerhalb von sechs Tagen absolvierten, waren die Blauen noch ungeschlagen. "Wir müssen das Positive mitnehmen: Wir haben eine gute Leistung gezeigt", erklärte FV-Trainer Harald Funsch.
Nicht nur personell, sondern auch taktisch auf drei Sechser umgestellt
Nicht nur personell krempelte er seine erste Elf nach dem Abtswind-Spiel drei Tage zuvor auf vier Positionen um, sondern auch taktisch. Neben Marc Hänschke und Nico Wagner verteidigten Moritz Renninger und Adrian Winter. Davor positionierten sich mit Nils Hock, Moritz Lotzen und Luis Wagner drei Sechser, um dem Gegner jeden Raum zu nehmen, sein Spiel aufzuziehen.
Sowohl stabil in der Abwehr zu stehen und kaum Chancen des Gegners zuzulassen, als auch nach vorne piksende Nadelstiche zu setzen, das gelang den Blauen im Feuchter Waldstadion gut. Lohn ihrer Mühen war das 1:0 durch Hänschke, der ausnutzte, dass ein Feuchter einen Rückpass nicht kontrollieren konnte und ihm den Ball abluchste. Nach einem Lauf über 30 Meter schloss er, von rechts kommend, seinen Alleingang links unten ab (18.).
Aggressive Zellerauern drängen Gegner zu Fehlern und Ballverlusten
Fast wäre die Aggressivität der Zellerauer in den Zweikämpfen ein zweites Mal auf ähnliche Art belohnt worden, als sie nach einem gegnerischen Eckball die Feuchter auf Höhe der Mittellinie wieder zu einem Ballverlust zwangen, wonach Tim Herbert und Luis Wagner einen Konter einleiteten. Jedoch vertändelten sie den Ball gegen nachgerückte Verteidiger (63.).
Als kurz danach Tarik Sormaz aus der zweiten Reihe geschossen hatte, konnte Koob dessen Schuss nur nach vorne in den Sechzehner fausten, wo Nico Wessner durchzog, doch den Ball so traf, dass er als irritierender Aufsetzer vor Koob auf und zum Ausgleich ins Tor sprang (66.).
Die Feuchter Führung ergab sich nach einer Ecke, die Weber vor das Tor hob, Wessner verlängerte und Justin Kussmann stupste mit dem langen Bein den Ball zum 2:1 ins Tor (78.). Als Sormaz gegen Koob, der nach einem abgefangenen Konter den Ball schnell wieder nach vorne bringen wollte, nachtrat, hatten die Gäste in den letzten zehn Minuten nur zehn auf Konter lauernde Feuchter gegen sich (79.).
Nicht gegebener Elfmeter war für FV-Trainer Funsch die Schlüsselszene
Obwohl der FV in der verbleibenden Spielzeit noch einmal nach vorne drängte, kam er nicht mehr allzu zwingend vor das gegnerische Tor. "Alles, was wir uns für dieses Spiel ausgedacht hatten, ist auch aufgegangen", meinte Funsch. Doch kritisierte er, dass den Seinen nach einer halben Stunde und einem Foul an Fabio Gobbo ein Elfmeter verweigert worden sei. Für ihn war's "eine Schlüsselszene".
Er könne der Mannschaft daher "keinen Vorwurf machen". Ihr Einsatz stimmte, auch die taktische Variante (4-3-3) setzten die Spieler gut um. Nun hat der FV auch wieder eine ganze Woche Zeit, sich von den Strapazen und Rückschlägen der vergangenen Tage zu erholen, denn erst am nächsten Freitag, 12. August, gastiert der TSV Großbardorf (18.30 Uhr) zum unterfränkischen Duell der beiden am längsten in der Bayernliga spielenden Mannschaften an der Mainaustraße.