Der FV 04 Würzburg ist mit dem zweiten klaren Heimsieg in Folge ins Fußball-Bayernliga-Nord-Mittelfeld vorgerückt und darf sich auch angesichts des gezeigten Auftritts auf eine Saison ohne Abstiegsrelegation einstellen. Beim klaren 6:0 (2:0) über die DJK Ammerthal netzte ein Spieler vier Mal ein, der erst im Januar vom TSV Aubstadt zu den Zellerauern gekommen war.
Moritz Gündling sorgte am späten Samstagnachmittag an der Mainaustraße unweit der Frühjahrsmesse für Volksfeststimmung unter den 354 Fans. Schon beim 3:0-Heimsieg über Feucht zwei Wochen zuvor hatte der erst 20-Jährige den Führungstreffer erzielt. Dass es diesmal sogar ein Viererpack geworden ist, lag nicht zuletzt an den feinen Vorarbeiten von Mitspielern.
"Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal so richtig in Fahrt gekommen bin", sagte Gündling hernach mit einer blauen Decke über die Schultern. "Aber ich muss mich bei der ganzen Mannschaft bedanken, die sehr für uns Stürmer gearbeitet hat."
Vor dem ersten Treffer hatte sich Marc Hänschke auf der linken Seite gegen mehrere Ammerthaler durchgesetzt. Der Innenverteidiger lief noch bis zur Grundlinie durch, um den in der Mitte lauernden Gündling aus dem Abseits zu bringen und schoss den Ball schließlich flach in die Mitte. So musste der neue FV-Stürmer nur noch den Fuß hinhalten – 1:0 (34.).
Moritz-Gündling-Show mit drei Treffern innerhalb von 50 Minuten
In der Folge war das Match häufig unterbrochen, so dass wohl kaum noch jemand mit einem Tor bis zur Pause gerechnet hatte. Doch unmittelbar davor waren die Nullvierer noch einmal über ihre linke Seite erfolgreich. Aus dem laufenden Spiel heraus flankte Simon Schäffer den Ball in den Strafraum. Diesmal verwandelte Gündling per Kopf – 2:0 (45.). DJK-Trainer Jürgen Schmid, der bereits in der ersten Hälfte verletzungsbedingt wechseln musste, brachte zu Beginn des zweiten Abschnitts zwei weitere frische Akteure.
Doch die sonst so offensivgewaltigen Oberpfälzer, die in Würzburg ihre dritte Partie binnen sechs Tagen zu bestreiten hatten und auf der Hinfahrt teils in einen Auffahrunfall verwickelt waren, kamen in ihren mintfarbenen Trikots weiter nicht zur Entfaltung.
Im Gegenteil: Schon in der 50. Minute nutzten die Mainauer die sich nun bietenden Räume. Wieder war es Gündling, der sich bei seinem dritten Treffer einen größeren Anteil ans eigene Revers heften konnte. Denn nach einem langen Sprint über das halbe Feld hatte der Estenfelder noch die Kraft und das Auge, um das Spielgerät links unten im DJK-Kasten zu platzieren.
FV-04-Trainer Funsch glücklich über das Spiel ohne Gegentor
Da wollten offenbar weder der FV-Kapitän noch das Sturmpendant nachstecken: Jedenfalls war Dennie Michel nur fünf Minuten später mit einem Heber erfolgreich – 4:0 (55.). Julian Wild, auch erst 21 Jahre alt, erhöhte in der 64. Minute gar auf 5:0. Gündling konterte mit seinem vierten Treffer (67.), der am Ende auch den 6:0-Endstand bedeutete. Gündling und Wild wurden in der 71. Minute mit kräftigem Applaus auf die Bank verabschiedet.
Die Ammerthaler hätten sich auf der Talavera-Achterbahn kaum stärker durchschütteln lassen – und die Blauen dort kaum mehr Fahrt aufnehmen können. "Der Schlüssel zum Erfolg war für mich", erklärte FV-Trainer Harald Funsch zufrieden, "dass die vielen jungen Spieler enorm viel geleistet und wir hinten wieder zu null gespielt haben." Dass dann auch noch die beiden Stürmer kongenial so gut harmoniert hätten, habe schlussendlich zu dem hohen Sieg geführt.