Der FV 04 Würzburg hat, obwohl er zunächst in Rückstand geraten war, sein Auswärtsspiel in der Fußball-Bayernliga Nord beim ASV Cham mit 2:1 (1:1) gewonnen.
Nur auf einer Position zum vorherigen Heimsieg über Weiden veränderte FV-Trainer Harald Funsch seine Elf, da Julian Wild als Angreifer wieder zur Verfügung stand. Die weiteren zehn Akteure in Blau agierten auf den gleichen Positionen wie im Spiel zuvor, was es in dieser Saison noch nicht oft gegeben hatte.
Mitte der ersten Halbzeit gerieten die Zellerauer allerdings durch einen berechtigten Foulelfmeter in Rückstand. Nach einem langen Pass auf der rechten Angriffsseite nach vorne spielte Ilhami-Ediz Medineli den kurzen Pass auf den im Rücken von Nicolas Reinhart in den Strafraum gelaufenen Daniel Ertel.
Cham nutzt seine erste Möglichkeit zum Tor
Der Würzburger Außenverteidiger nahm zwar dessen Verfolgung auf, konnte den Chamer Vorstoß aber nur noch stoppen, indem er Ertel zu Boden zog. Klare Sache, der Unparteiische zeigte auf den Punkt, von wo aus Andreas Kalteis mit einem platzierten Schuss in den linken oberen Winkel souverän verwandelte (26.).
"Du willst und machst, der Gegner geht aber mit seiner ersten Möglichkeit in Führung", berichtete Funsch von einem auf den Kopf gestellten Spielverlauf. Die Seinen hätten sich dadurch jedoch nicht beeindrucken lassen.
Der Lohn war Essa Ganes' Ausgleich kurz vor der Halbzeit. Es war Reinhart, der nach einem Einwurf des Gegners auf Höhe des Chamer Strafraums den Ball im Zweikampf eroberte. Ganes, dadurch in Ballbesitz gekommen, lief noch ein paar Schritte bis zur Sechzehnerlinie, zog dann trocken ab und traf ins linke untere Eck zum Ausgleich (40.). Für den 21-Jährigen war es das erste Tor im blauen Trikot.
Einstudierter Eckball bringt dem FV die Führung
Das Unentschieden zur Halbzeit sei "eigentlich ein bisschen zu wenig" gewesen, fand Funsch angesichts "der Spieldominanz" seiner Elf, durfte sich aber nach dem Seitenwechsel darüber freuen, dass es sich gelohnt hatte, in der vergangenen Trainingswoche auch eine Eckballvariante einzustudieren.
Moritz Lotzens' Eckball von rechts, den Ganes mit einem Vorstoß über die selbe Seite herausgeholt hatte, verlängerte Dennie Michel am kurzen Pfosten in die Mitte, wohin sich der aufgerückte Nico Wagner geschlichen hatte und den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste (60.). "Es freut einen natürlich besonders, wenn das, was man sich zuvor ausgedacht hatte, aufgeht", kommentierte Funsch das Tor.
Obwohl die Chamer in der letzten Viertelstunde die aktivere Mannschaft waren (Funsch: "Wir haben diese Phase aus der Hand gegeben") und "zwei bis drei gute Möglichkeiten" hatten, brachten die Blauen ihren Vorsprung über die Zeit.
FV feiert auf der längsten Heimfahrt seinen Sieg
Hatten aber innerhalb einer Minute auch Fortuna auf ihrer Seite, als ein Schlenzer Medinelis von links an den langen Pfosten dotzte (84.), FV-Torhüter André Koob den Schuss Lukas Leutners glänzend parierte und je ein Verteidiger den Nachschüssen von Andreas Kalteis und Felix Voigt im Weg stand (85.). "Der Sieg war für mich verdient, aber am Ende auch mit dem Glück der Tüchtigen", fand Funsch.
Am Ende durfte auch der genesene Lukas Imgrund seine ersten Minuten in dieser Bayernliga-Saison genießen, während der zur Halbzeit für Wild eingewechselte Triandafil Ceraj das Feld vorsichtshalber wieder verließ, da's bei ihm zwickte.
Mit drei gewonnenen Punkten traten die Zellerauer die mehr als 240 Kilometer lange Heimfahrt, auch in dieser Saison die längste Tour, an. Ihr nächster Auftritt findet am folgenden Samstag, 10. September, an der Mainaustraße gegen den SV Donaustauf (16 Uhr) statt.