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Fussball: 3. Liga
Christian Jäger hört als Vorstandsvorsitzender bei den Würzburger Kickers auf
Der 54-Jährige wird sein Amt bei der Profi-AG der Würzburger Kickers Ende Juni niederlegen. Wer sein Nachfolger wird.
Ab Sommer nicht mehr Vorstandsvorsitzender der Würzburger Kickers: Christian Jäger
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ab Sommer nicht mehr Vorstandsvorsitzender der Würzburger Kickers: Christian Jäger
Felix Mock
 und  Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.02.2024 09:44 Uhr

Christian Jäger wird ab Sommer nicht mehr Vorstandsvorsitzender der FC Würzburger Kickers Profi-AG sein. Das meldet der Klub auf seinen Kanälen. Jäger wird das Amt, das er erst im vergangenen Sommer von Daniel Sauer übernommen hatte, am 30. Juni niederlegen. Sein Nachfolger wird Benjamin Hirsch: Der Rechtsanwalt soll offiziell ab 1. Juli den Vorstandsvorsitz der Profiabteilung der Würzburger Kickers übernehmen.

"In der aktuellen sportlichen Situation haben wir gemeinsam eine Entscheidung für die Zukunft der Kickers getroffen. Nach sehr konstruktiven und sachorientierten Gesprächen ist es uns sehr wichtig gewesen, eine neue Struktur so früh wie möglich aufzustellen, damit der Verein in Ruhe und seriös für die kommende Saison – unabhängig der Ligazugehörigkeit – planen kann", wird Jäger in der Pressemitteilung des Vereins zitiert. Noch im Dezember hatte Jäger im Interview mit dieser Redaktion betont, dass die Kickers vor allem auf Kontinuität setzen wollen.

Am Mittwochmorgen informierten Jäger und Hirsch gemeinsam die Mannschaft von der bevorstehenden Veränderung, die unabhängig von der Ligazugehörigkeit im Sommer erfolgen soll. Es sei wichtig, nun möglichst schnell Planungssicherheit zu schaffen, erklärte Jäger gegenüber dieser Redaktion: "Es geht bei dieser Entscheidung nicht um meine Person, sondern um die Würzburger Kickers."

Benjamin Hirsch wird neuer Vorstandsvorsitzender der Würzburger Kickers

Ab Sommer wird mit Benjamin Hirsch nun also ein echtes Kickers-Urgestein die Geschicke der Profiabteilung beim abstiegsbedrohten Drittligisten leiten. Der 42-Jährige ist seit Geburt Mitglied im Verein. Schon sein 2017 verstorbener Vater Hanns-Rainer Hirsch war über Jahre bei den Kickers engagiert und lange Jahre als Stadionsprecher die Stimme der Rothosen. Benjamin Hirsch war bei den Kickers, bevor mit dem sogenannten 3x3-Projekt 2014 die Profi-Ära eingeläutet wurde, bereits als Sportvorstand engagiert. Während der Profizeit war der Rechtsanwalt auch als Sicherheitsbeauftragter des Klubs bei den Heimspielen am Dallenberg tätig.

Februar 2014: Ariane Keupp, Bernd Hollerbach, Michael Schlagbauer und Benjamin Hirsch (von links) bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des 3x3-Projekts.
Foto: Fabian Frühwirth | Februar 2014: Ariane Keupp, Bernd Hollerbach, Michael Schlagbauer und Benjamin Hirsch (von links) bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des 3x3-Projekts.

Seit 2014 ist der Profibetrieb bei den Kickers in eine AG ausgelagert. Der Vorstandsvorsitzende leitet dort das Alltagsgeschäft. Zunächst hatte der damalige Kickers-Präsident Michael Schlagbauer übernommen. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga wurden die Anforderungen an den Job aber so groß, dass der Zahnarzt sie unmöglich im Nebenjob erfüllen konnte. So kam im Januar 2016 Sauer als hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender zur Kickers AG. Der führte die Geschicke bis zum Sommer 2021, ehe Jäger übernahm und nun nach nur einem Jahr im Amt wieder ausscheiden wird.

Auf Hirsch wartet angesichts des sportlichen Sinkflugs der letzten beiden Jahre eine schwere Aufgabe. "Es geht jetzt darum, den freien Fall zu stoppen", sagt er denn auch im Gespräch mit dieser Redaktion. Unabhängig davon, in welcher Liga die Kickers in der kommenden Spielzeit antreten, gehe es darum endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Die entsprechenden Planungen laufen für beide Spielklassen. Während in der 3. Liga zahlreiche Verträge, unter anderem auch mit bereits freigestellten Trainern, weiterlaufen, stünden die Kickers in der Regionalliga vor einem kompletten Umbruch. Für Hirsch geht es aber nicht nur im sportlichen Bereich um einen Neubeginn. Der Verein soll sich, so wünscht es sich der kommende Vorstandsvorsitzende, bodenständiger und nahbarer werden: "Die Kickers-Familie soll nicht bloß eine Worthülse sein. Dieser Begriff ist völlig überstrapaziert."

Die Würzburger Kickers suchen noch immer einen Nachfolger für Investor Thorsten Fischer

Weiterhin auf der Suche sind die Kickers nach einem neuen Investor. Der bisherige Haupt-Geldgeber Thorsten Fischer, der im Januar seinen Rücktritt vom Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Kickers AG bekanntgeben hat, möchte seine Anteile an der Profiabteilung gerne abgeben. 49 Prozent sind derzeit im Besitz von Fischers Unternehmen Flyeralarm. Die Lösung dieser Aufgabe dürfte in den kommenden Wochen entscheidend für die Zukunft der Kickers werden. Sollte ein oder mehrere Geldgeber Anteile erwerben, würde dieser über den Aufsichtsrat Einfluss auf die Geschäfte bekommen.

 
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  • T. H.
    Wie tief muß man als Journalist sinken, um keine Frage nach den Gründen für das Ausscheiden von Jäger zu stellen?
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  • M. F.
    Naja, lange hat Herr Jäger ja nicht ausgehalten im Drittliga-Alltag.
    Und dann noch vor Saisonende hinzuschmeissen ist mehr als schwach. Herzblut für die Kickers ist Fehlanzeige.
    Und tschüss, Herr Jäger und auf Nimmerwiedersehen!!!
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  • M. M.
    Wer sagt denn, dass Jäger hinegeschmissen hat? Kann ja sein, dass man für seinen wahrscheinlich nicht schlecht bezahlten Posten kein Geld mehr hat.
    Hirsch dürfte die deutlich günstigere Lösung sein.
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  • U. A.
    Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab. (Altes indianisches Sprichwort)
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  • M. M.
    Das Ende naht. Vielleicht wäre es doch besser, sich freiwillig aus der 3. Liga zurückzuziehen.
    Finanziell macht das, sollte der Klassenerhalt geschafft werden, wohl keinen Sinn mehr.
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  • R. S.
    Na jetzt sackt sich der nächste der nix kann die Kohle ein
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  • B. M.
    Erst haben sie alle die große Fresse und dann das sinkende Schiff schnell verlassen
    Hauptsache die dicke Kohle eingesackt.
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