zurück
Fußball: Regionalliga
Die Kickers AG ist endgültig beschlossene Sache
redsp
 |  aktualisiert: 02.07.2014 21:16 Uhr

Wenn in einer Woche die neue Saison in der Fußball-Regionalliga startet, dann spielt dort die FC Würzburger Kickers AG um Punkte. Der Spielbetrieb der ersten Mannschaft wird ab sofort von einer Aktiengesellschaft organisiert, die zu 100 Prozent dem Verein Würzburger Kickers gehört und deren Vorstand auch Kickers-Vorstandsvorsitzender Michael Schlagbauer ist. An den Besitzverhältnissen soll sich nichts ändern. Kickers-Aktien wird es nicht zu kaufen geben. „Es geht darum, die Risiken des Profisports vom Verein fernzuhalten“, betonte Schlagbauer bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstagabend, bei der der Kooperationsvertrag zwischen Klub und AG verabschiedet wurde. Der letzte formale Schritt, bevor das Kickers-Aufstiegsprojekt auf dem Rasen in die Tat umgesetzt werden soll.

Nach Gesprächen mit Mitgliedern und Fans hatten die Kickers-Verantwortlichen die Präambel des Vertrags ergänzt um einen Absatz, in dem betont wird, dass sich die AG verpflichtet, „die Tradition des Klubs“ zu wahren. Die Vereinsfarben beispielsweise sollen unantastbar sein. Eine Selbstverständlichkeit, wie Schlagbauer betont: „Es ist sowieso so, dass Verein und AG eine Einheit sind.“ Für den Fußballverband gibt es den Unterschied ohnehin nicht. So sind Spieler, die bei der AG unter Vertrag stehen, auch für das Bezirksliga-Team, das weiterhin unter dem Dach des Vereins bleibt, spielberechtigt.

Interessant ist die Besetzung der Gremien der Aktiengesellschaft. So leitet Kickers-Gönner Thorsten Fischer, Gründer und Besitzer der Online-Druckerei flyeralarm, den Aufsichtsrat und bekleidet erstmals ein Amt bei dem Klub, dessen Entwicklung er ohnehin seit einigen Jahren maßgeblich geprägt hat. Im AG-Vorstand ist auch Ex-Trainer Dieter Wirsching vertreten, er verantwortet den Bereich Scouting und Entwicklung.

Das Stadion am Dallenberg bleibt im Besitz des Vereins, und dort hat man in den kommenden Wochen die – auch im wörtlichen Sinne – größte Baustelle. Bis zum Erstrundenspiel im DFB-Pokal-Wettbewerb am Sonntag, 17. August (16 Uhr), gegen Fortuna Düsseldorf soll vieles erledigt sein. „Wir werden versuchen, gegen Düsseldorf die maximale Zuschauerzahl in unser Stadion zu bekommen“, sagt Schlagbauer. Wie viele Besucher das sein werden, das ist freilich noch offen, und hängt davon ab, für welche Zuschauerzahl die Stadt diesmal eine Ausnahmeregelung erteilt. Normalerweise wäre bei knapp 5000 Zuschauern Schluss, beim Benefizspiel mit Manuel Neuer und Dirk Nowitzki sowie dem Freundschaftsspiel der Kickers gegen Borussia Dortmund im vergangenen Jahr aber durften rund 11 000 Besucher in die flyeralarm Arena. Auf eine ähnliche Regelung hoffen die Kickers auch diesmal. Allerdings müssen sie im Gegenzug Anstrengungen unternehmen, die gesetzlichen Anforderungen schon bald komplett zu erfüllen. Um die Kapazität des Stadions dauerhaft auf 12 000 Besucher zu bringen, seien Investitionen von 750 000 Euro nötig, rechnet Schlagbauer vor und hofft auf Unterstützung: „Es ist außergewöhnlich, dass ein Verein alleine ein Stadion in dieser Größenordnung unterhält. Ich appelliere deshalb an den Zusammenhalt in dieser Stadt. Wir wollen mit ganz Würzburg gemeinsam etwas bewegen.“

Das Regionalliga-Team kam indes beim vorletzten Test vor dem Ligastart zu einem 3:0 (1:0)-Erfolg bei Alemannia Haibach. Steven Lewerenz (6.) und Corvin Behrens (72., 90.) erzielten die Tore. Der Test hatte freilich für Trainer Bernd Hollerbach und sein Team unangenehme Folgen: Adrian Istrefi verletzte sich am Knie. „Es scheint etwas am Innenband zu sein“, verriet der Spieler. Wie lange der 21-Jährige pausieren muss, darüber soll eine Untersuchung am Donnerstag Klarheit bringen.

Die Struktur der Kickers AG

Aufsichtsrat (gewählt vom Vorstand des Vereins)

Thorsten Fischer (Vorsitzender), Christoph Schleunung, Markus Schädler.

Vorstand (bestimmt vom Aufsichtsrat)

Michael Schlagbauer (Vorsitzender), Bernhard Kropf (Direktor Finanzen), Benjamin Hirsch (Direktor Recht), Roland Gerasch (Direktor Anlagen/Organisation), Dieter Wirsching (Direktor Scouting und Konzeption), Norbert Mahler (Direktor Spielbetrieb).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Aufsichtsräte
Bernd Hollerbach
Borussia Dortmund
Christoph Schleunung
Direktoren
Dirk Nowitzki
FC Würzburger Kickers
Fortuna Düsseldorf
Manuel Neuer
Michael Schlagbauer
Sportstadien
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • R. M.
    Du bist kein Kickersfan und deswegen hast du auch kein Geld bezahlt für Kickers. Sie brauchen keinen Cent von deinem Geld. Es war die einzig mögliche Lösung, die für ernsthafte Profi-Ambitionen rechtlich in Frage kommt. Die Ausgliederung der ersten Mannschaft ist, wie es auch im Artikel bzw. von Dr. Schlagbauer verständlich erklärt wurde, eine Absicherung, die die finanziellen Risiken für den Verein, seine Mitglieder und Sponsoren mindert.

    Soweit ich weiß, hat z.B. in der Bundesliga nur der HSV seine Profis nicht ausgegliedert - schau, was aus ihnen geworden ist. "Söldnertruppe" ist ein Begriff, den nur jemand verwenden kann, der sich nicht in Spieler hineinversetzt. Kickers hat alles aus eigener Kraft geschafft, anders als in Schweinfurt, wo ein Chaosverein mit Steuergeldern über Wasser gehalten wird. Wo der Präsident der Hauptsponsor war. Ein Marionettenverein. Willst du das? Was wäre denn eine bessere rechtliche Struktur für eine erfolgreiche Zukunft des FWK gewesen, dalle?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. R.
    jetzt wissen wir wo unser geld hingeht, nämlich in die taschen der söldnertruppe. aber wir sind ja profis da ist das so und wir wollen es so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. H.
    Hat der dalle eine Knalle?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. S.
    Wieso "unser" Geld? Denke das Sie Dalle mit Sicherheit keinen Cent den Kickers gegeben haben!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    professionelle strukturen im würzburger fußball waren längst überfällig!
    und es gibt wahrlich nur einen verein, der in der lage ist, diese umzusetzen!
    let's go kickers!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. H.
    42 Jahre nach Einführung des Profifussballs im Jahre 1972, sind die Kickers der
    erste Proficlub in Unterfranken auf Fussball Ebene!
    Dazu herzlichen Glückwunsch und viel Glück Kickers!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. R.
    jetzt haben wir genau das was wir immer wollten!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten