Als Fußballer, berichtete Daniel Sauer am Rande seiner Vorstellung als neuer Vorstandsvorsitzender der FC Würzburger Kickers AG, habe er immer schon deutlich offensiver gedacht als als Handballer. Als der heute 34-Jährige einst in der ersten Handball-Bundesliga bei HBW Balingen-Weilstetten als Abwehrspezialist von sich Reden machte, habe er zeitgleich beim Training im Fußball als Torschütze geglänzt. „Da habe ich immer die meisten Treffer erzielt“, erzählte er. Auch in der Jugend beim ASV Rimpar sei er immer „ein Stoßstürmer“ gewesen. Den letzten Treffer bei einem Spiel der U-19-Junioren habe ihm ein gewisser Alf Mintzel aufgelegt. Der kickte am Samstag auch in der Flyeralarm Arena – im Trikot von Kickers-Gegner SV Wehen Wiesbaden.
Mit Offensivgeist kennt sich Sauer also aus. Und den wird er bei den Kickers in Zukunft auch brauchen. Denn von der Neubesetzung des Postens als Vorstandsvorsitzender der zu hundert Prozent in Vereinsbesitz befindlichen Aktiengesellschaft, die den Drittliga-Spielbetrieb organisiert, erwartet sich Aufsichtsratschef Thorsten Fischer ein Zeichen.
Fischer, der mit seiner Firma Flyeralarm auch wichtigster Geldgeber und Antreiber des Würzbürger Profifußballprojekts ist, berichtete bei Sauers Vorstellung am Sonntag im Presseraum des Stadions am Dallenberg, dass er und seine Mitstreiter in den vergangenen Wochen „viele sehr interessante Gespräche in ganz Deutschland geführt“ hatten. Am Ende sei man aber beim „Wunschkandidaten“ Sauer gelandet.
Der bisherige Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe wird die AG hauptamtlich leiten, der bisherige Vorstandsboss Manuel Innig wird sein ehrenamtlicher Stellvertreter. „Wir wollen die Professionalisierung mit regionalen Kräften vorantreiben. Würzburg traut sich da selbst nicht so viel zu. Aber ich weiß, dass es in Würzburg viele gute, fähige Kräfte gibt.“ Mit Trainer Bernd Hollerbach, der, im sportlichen Bereich das alleinige Sagen haben wird, und dem neuen Vorstandsboss, der den administrativen Bereich verantworten wird, stehen nun zwei Männer, die aus der Landkreisgemeinde Rimpar stammen, bei den Kickers in der Verantwortung.
Beim dortigen Handball-Zweitligisten entsteht nun eine Lücke, die die DJK Rimpar Wölfe mit eigenen Kräften schließen wollen. Bislang war Daniel Sauer gemeinsam mit seinem Vater Roland als Geschäftsführer tätig gewesen, der will den Job nun alleine bewältigen. Dabei werden die Handballer in einigen Bereichen mit den Kickers kooperieren, hieß es.