
Ende September standen die Wölfe Würzburg (2. Platz/16:6 Punkte) in der 3. Handball-Liga Süd noch auf Abstiegsplatz 14, acht Wochen später – also Ende November – ist das Team nach sieben Siegen in Folge auf Rang zwei vorgerückt und würde, sollte das bis Saisonende so bleiben, das Ticket für die Zweitliga-Aufstiegsrunde gelöst haben. Für Wölfe-Trainer Johannes Heufelder hat diese Entwicklung nichts Sensationelles: "Ich habe damit gerechnet", betont er. Schließlich sei die Liga derart ausgeglichen, dass seiner Meinung nach keiner der Konkurrenten ohne signifikante Punktverluste durch die Runde kommen dürfte. Und auch die zu Saisonbeginn herrschende Personalmisere der Wölfe hat sich mittlerweile etwas gebessert, was sich natürlich positiv auf das Selbstvertrauen und die Spielstärke des Teams auswirkt.
Dieses Selbstvertrauen wird die Mannschaft am Samstag, 30. November, beim fränkischen Duell beim HC Erlangen II (6./14:10) gut gebrauchen können (Anwurf 19 Uhr, Hiersemann-Halle). Schließlich verfügt die gastgebende Zweitvertretung des Bundesligisten über ein spielstarkes Team, in dem Akteure mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung – etwa der 330-fache Bundesliga-Handballer Florian von Gruchalla – zusammen mit Handballern stehen, die im Frühjahr noch das Halbfinale um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft gespielt haben. "Erlangen wird in Topbesetzung auflaufen", sagt Heufelder nicht zuletzt aufgrund der durchaus vorhandenen Rivalität zwischen den fränkischen Konkurrenten vorher.
Spieler und Trainer mit Erlanger Vergangenheit
Die Rivalität rührt nicht zuletzt von einigen personellen Berührungspunkten her: So haben mit Tim Bauder, Johnny Beck und dem derzeit verletzten Alexander Merk drei Akteure im Wölfe-Kader eine Erlanger Vergangenheit. Gleiches gilt für Johannes Heufelder, der Jugendtrainer und Nachwuchskoordinator beim HCE gewesen ist und heute noch in Erlangen wohnt. Zudem hat Heufelder in der Jugend mit zahlreichen Akteuren auf der Gegenseite gearbeitet. Was aber nichts Wesentliches an der üblichen Spielvorbereitung des Wölfe-Coachs geändert hat: "Ich musste trotzdem Video gucken. Die Spieler sind zwar dieselben, aber die Konzepte haben sich mittlerweile geändert", betont er.
Der Gast wird das Spiel in Erlangen wahrscheinlich mit demselben Aufgebot angehen wie beim jüngsten 28:26-Sieg in Pforzheim. Das heißt: Rückraumspieler Malte Dederding wird wegen seiner Muskelverletzung wohl weiter pausieren, auch die Einsatzchancen von Torhüter Moritz Ebert stehen aufgrund seines lädierten Knöchels nicht gut. "Über den Einsatz von Moritz entscheiden wir kurzfristig", sagt Heufelder wohl wissend, dass der Keeper zuletzt mit Marko Bogojevic einen starken Vertreter hatte.