Wo es künftig hingehen soll mit dem Handball-Drittligisten Wölfe Würzburg (5. Platz/40:16 Punkte), hat Johannes Heufelder, der Trainer und Sportlicher Leiter des Teams ist, bei einem Partnertreffen mit Sponsoren und Unterstützern am Donnerstagabend klar formuliert: "Wir wollen schnellstmöglich den Weg Richtung 2. Liga gehen."
Der schnellstmögliche Weg würde über einen Aufstieg noch in dieser Saison führen, in der in der Drittliga-Südgruppe mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht TGS Pforzheim (Samstag, 18. Mai, 19.30 Uhr, tectake Arena) und eine Woche später beim punktgleichen HC Oppenweiler/Backnang noch zwei Partien anstehen.
Sollten die Wölfe danach vor Oppenweiler/Backnang stehen, würden sie in eine vom 30. Mai bis 15. Juni andauernde Aufstiegsrunde mit den Vertretern der drei anderen Drittliga-Staffeln gehen, weil mit Leutershausen und Pfullingen der Tabellenzweite- und dritte der Südgruppe auf eine Teilnahme verzichtet haben. In dieser Aufstiegsrunde steigen Stand jetzt zwei von acht Teams auf, wobei es hier aufgrund des Lizenzentzugs des Bundesligisten HSV Hamburg noch zu Veränderungen kommen könnte.
Der Würzburger Pfad in die 2. Bundesliga ist also trotz jüngster sportlicher Erfolge ein immer noch schmaler, sodass die Verantwortlichen nicht mit einer sicheren Rückkehr ins Handball-Unterhaus planen können, aus dem die Wölfe im Jahr 2023 abgestiegen sind.
"Deshalb ist unser Konzept auch langfristiger und nachhaltiger angelegt", betonte Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer auf den Partnertreffen. Will heißen: Wenn der Sprung nach oben jetzt nicht gelingt, soll in der kommenden Saison ein neuer Anlauf genommen werden.
Dieses Vorhaben unterstreichen auch einige Personalien, die die Wölfe nun öffentlich machten. Mit Jonas Krenz, Florian Schmidt und Tim Bauder verlängerten nicht nur drei Akteure aus dem gegenwärtigen Kader ihre Verträge bis ins Jahr 2027, sondern der Drittligist präsentierte auch zwei Neuzugänge.
Wurfgewaltiger Linkshänder aus Oranienburg
Mit dem 23-jährigen Malte Dederding haben die Würzburger einen wurfgewaltigen Linkshänder für den Rückraum verpflichtet. Der gebürtige Niedersache spielt gegenwärtig noch für den Oranienburger HC und ist mit 162 Treffern in 24 Partien bester Feldtorschütze der 3. Liga Nordost. Geschäftsführer Sauer bezeichnete Dederding als "unseren Wunschspieler".
Außerdem stößt mit Marko Bogojevic ein 18-jähriges Torhüter-Talent zu den Wölfen, das beim österreichischen Serienmeister Bregenz Handball schon einige Erstliga-Partien bestritten hat und für das vor dem Wechsel nach Würzburg noch die U-20-Europameisterschaft mit dem Nationalteam der Alpenrepublik auf dem Programm steht.
Trainer Heufelder, der die Mannschaft nach dem Zweitliga-Abstieg im Jahr 2023 übernommen und einen großen personellen Umbruch zu bewerkstelligen hatte, wies mit Blick auf die kommenden Jahre auf den extrem niedrigen Altersdurchschnitt des Teams und die daraus resultierenden Entwicklungsmöglichkeiten hin.
Fanfest zum letzten Heimspiel
Solche Entwicklungsmöglichkeiten sehen die Wölfe auch bei ihren Strukturen rund um das Team. Johannes Sendelbach, der Geschäftsführer Sauer mit Marketing- und Social-Media-Aktivitäten, organisatorischen Tätigkeiten sowie bei der Gestaltung der Homepage unterstützt, machte klar, dass Heimspiele in der taketec Arena mehr "Event-Charakter" erhalten sollen. Sein Ziel: "Wir wollen künftig wieder einen Zuschauerschnitt von über 2000 haben." In der Hinrunde lag der Schnitt noch unter 1000, im Augenblick sind die Besucherzahlen regelmäßig vierstellig.
Ein erstes Event, das an diesem Samstag geplant ist, ist jedoch keine Neuerfindung, sondern beim letzten Saison-Heimspiel seit Jahren Tradition. Nämlich das Fanfest in der tectake Arena, das um 18 Uhr beginnt.