Basketball, Bundesliga Männer
Niners Chemnitz – Würzburg Baskets
(Samstag, 20.30 Uhr, Messe Chemnitz)
Es war einst Uli Hoeneß, der im Jahr 2004 nach einer 0:1-Niederlage seiner Fußballer des FC Bayern in Bochum die Leistungssteigerung seiner Münchner in Halbzeit zwei in einen schönen Anglizismus kleidete: "The trend is your friend", sagte der heutige Ehrenpräsident damals.
Die Richtung scheint – trotz zuletzt zweier Niederlagen – aktuell auch bei Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets (13. Platz/2:4 Punkte) zu stimmen. Denn beim knappen 87:91 im Pokal-Wettbewerb vergangenes Wochenende gegen Oldenburg präsentierten sich die Baskets deutlich formverbessert gegenüber der 113:117-Pleite nach zweifacher Verlängerung sieben Tage zuvor gegen den Mitteldeutschen BC.
Eine Einschätzung, die auch Baskets-Cheftrainer Saša Filipovski teilt: "Unser Ziel ist es, sich stetig zu verbessern. Von Training zu Training, von Spiel zu Spiel. Wir haben den nächsten Schritt in die richtige Richtung gemacht, und die erhofften Ergebnisse werden sich zwangsläufig als Konsequenz daraus ergeben."
Vor den Gastspiel an diesem Samstag (20.30 Uhr, Messe Chemnitz, Liveticker auf www.mainpost.de) bei den bislang in der Liga erst einmal spielenden, weil zu Saisonbeginn von Corona gebeutelten Niners Chemnitz (14./0:2) ereilte die Baskets allerdings eine personelle Hiobsbotschaft. Center-Hüne Philipp Hartwich droht nach einer im Training erlittenen Knieverletzung eine lange Pause.
Besonders bitter für ihn und das Team: Der 2,18 Meter große Neuzugang aus Göttingen war zuletzt immer besser in Tritt gekommen, gegen Oldenburg war der 27-Jährige unter anderem wegen seiner vier Blocks der defensive Anker im Baskets-Spiel. "Das ist großes Pech für Philipp. Wie lange er genau ausfallen wird, ist derzeit noch ungewiss", sagt Filipovski, der aber bereits den Transfermarkt für einen möglichen Ersatz durchkämmt.
"Es ist schwierig, da es nicht viele Spieler gibt und die auch noch bezahlbar für uns sein müssen. Gegen Chemnitz müssen wir den Ausfall als Kollektiv auffangen, denn die Niners haben wieder eine gute Mannschaft zusammengestellt. Jeder muss noch ein paar Prozent mehr geben, damit wir dort eine Überraschung landen können", so der 47-jährige Slowene, der neben Hartwich auch auf den tschechischen Nationalspieler Martin Peterka (Gehirnerschütterung) und weiterhin auf Kapitän Felix Hoffmann (Knie) verzichten muss.
Die dünne Personaldecke sorgte dafür, dass unter der Woche sogar mit Sportdirektor Krešimir Lončar und Nachwuchstrainer Alex King zwei ehemalige Profis im Training aushalfen. "Das ist natürlich nicht optimal, aber wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können", sagt Filipovski.
Der von seinem Knochenanbruch im Fuß genesene Filip Stanic dürfte bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte daher viel Verantwortung übernehmen müssen wie auch der bislang noch nicht richtig zum Zug gekommene Neuzugang Collin Welp. Auch das bislang überzeugende US-Guard-Trio C.J. Bryce (19 Punkte pro BBL-Spiel), Cameron Hunt (17,3) und Stanley Whittaker (17,3) wird wieder gefordert sein, damit es mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison nach dem 89:82 zum Auftakt in Braunschweig was werden könnte.
Auch für Chemnitz läuft die Saison bislang nicht rund
Auch beim Gastgeber aus Sachsen läuft die Saison bislang – nicht nur wegen der Covid-Infektionswelle, die das gesamte Team erfasst und außer Gefecht gesetzt hatte – nicht wie erhofft. Mit Shonn Miller und Matt Mooney trennte man sich bereits wieder von zwei US-Import-Spielern, für die derzeit fieberhaft nach Ersatz gesucht wird.
Sportlich schieden die Niners im Pokal-Wettbewerb bei den Crailsheim Merlins mit 72:86 aus, in der Liga setzte es zum Auftakt eine Niederlage in München, im FibaEurope-Cup eine gegen Bamberg. Mit dem 90:60 gegen die Golden Eagle Ylli aus Israel glückte am Mittwoch jedoch der erste Pflichtspiel-Sieg der Saison. "Mit unserer aktuell recht kurzen Rotation wird die Partie gegen Würzburg eine große Herausforderung, zumal wir kaum Zeit zur Vorbereitung haben. Umso mehr brauchen wir die Unterstützung der Fans", sagt Chemnitz-Trainer Rodrigo Pastore mit Blick auf die Partie.