
Seit einem guten Jahr sind die beiden Unternehmer Jochen Bähr (54) und Jürgen Meissner (59) nun Gesellschafter bei den FIT/One Würzburg Baskets. Der Klub hat mit der Halbfinal-Teilnahme in der Basketball-Bundesliga ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Dazu wurde der Etat von vier auf sechs Millionen Euro erhöht. Eine erstaunliche Entwicklung, mit der auch Bähr und Meissner so schnell nicht gerechnet hätten, als sie sich im Februar 2023 aufmachten, den Verein, der damals um Hilfe gebeten hatte, zu unterstützen.
Jürgen Meissner: Sportlich war es natürlich der Hammer für uns, aber am Tag nach den Play-offs begann für uns die neue Saison. Wir mussten die Saison unserer zweiten Mannschaft in der ProB und die Teilnahme an der Champions-League vorbereiten. Das bedeutet vor allem ganz viel Arbeit.
Jochen Bähr: Durch den jetzt tieferen und breiteren Kader sollte es schon darum gehen, um die Teilnahme an den Play-offs oder zumindest den Play-ins mitzuspielen. Wir haben jetzt einen ganz anderen Etat als letztes Jahr. Ich hätte nicht gedacht, dass es in Würzburg möglich ist, den so signifikant zu erhöhen, obwohl ich auch schon einige Jahre dabei bin.
Bähr: Das glaube ich nicht, weil die Flächen alle vermarktet sind. Wir haben mit FIT/One nun einen Namenssponsor, Knauf als Haupt- und Trikotsponsor. Daneben haben wir mittlerweile sechs Premium-Sponsoren. Das sind bestehende Partner, die ihr Budget aufgestockt haben. Es sind also nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite deutlich mehr Partner geworden.
Meissner: Wir haben aber auch Partner verloren, weil die wirtschaftliche Situation aktuell einfach nicht leicht ist. Das Sportsponsoring oder der Mehrwert für Mitarbeiter wird da natürlich zuerst geopfert. Dass wir ein Erstliga-Standort sind, ist natürlich ein Vorteil.
Meissner: Wie in jedem Unternehmen: Türen gehen auf und zu. Das Angebot konnte er nicht ausschlagen. Wir stellen zum 1. Oktober einen neuen Mitarbeiter in diesem Bereich ein.
Meissner: Als wir im August vor einem Jahr übernommen haben, war der Verein stabil, nur zuvor wackelig. Mittlerweile haben wir von unseren großen Sponsoren eine Zusage für mehrere Jahre. Deshalb stehen wir nun wirtschaftlich gut da, aber wir freuen uns über jeden neuen Partner, der ein Teil davon sein möchte.
Bähr: Dass wir das geschafft haben, liegt zu einem großen Teil an unserem Netzwerk. Vor allem den kompletten Vorstand der VR-Bank Würzburg muss man da nennen. Wir haben uns im Frühjahr mit den elf größten Sponsoren getroffen. Diese Elefantenrunde haben wir gebeten, langfristige Verträge abzuschließen. Da haben die meisten zugestimmt.
Meissner: Den hatten wir letztes Jahr schon. Drei Jahre ist schon verdammt lang in diesem Geschäft. Damit sind wir auch beim Thema "Neue Halle jetzt".
Bähr: Wir haben das umgesetzt, was wir uns letztes Jahr vorgenommen hatten, und sind für die nächsten drei Jahre finanziell gut aufgestellt. Jetzt brauchen wir noch in diesem Jahr eine Zusage, dass die Multifunktionsarena kommt, sonst macht unser ehrenamtliches Engagement als Gesellschafter keinen Sinn. Wir sind in der kommenden Woche deshalb erneut im Austausch mit der Stadt.
Bähr: Dann stehen wir nicht mehr zur Verfügung! Wir haben im letzten Jahr so viel aufgebaut und haben jetzt auch die Erwartungshaltung an die Verantwortlichen der Stadt, das jetzt möglich zu machen. Einen Plan B gibt es aktuell nicht. Sonst können wir nicht weitermachen, weil die Standards der Liga sich 2028 verschärfen. Wir können es uns auch nicht leisten, eine Halle selbst auf die Beine zu stellen.
Meissner: Natürlich ist irgendwann ein Punkt erreicht, an dem wir darauf nicht mehr warten können. Aber darüber denken wir aktuell noch nicht konkret nach.
Bähr: Wolfgang hat 40 Jahre Wissen, Erfahrung und Kontakte in diesem Geschäft. Was er uns an Jugendspielern, Trainern und Qualität für unsere Akademie gebracht hat, ist der Wahnsinn. Mit unserer Akademie wollen wir in einigen Jahren eines der besten Programme in Deutschland sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen können.
Meissner: Wir haben jetzt auch deutlich mehr Aufgaben, deshalb ist es gut, dass wir das auf mehrere Schultern verteilen können.

Bähr: Wir haben Bernd Freier und s.Oliver sehr viel zu verdanken. Ohne die langjährige Unterstützung wären wir nicht da, wo wir heute stehen. s.Oliver ist inzwischen wieder einer unserer größeren Sponsoren und weiterhin ein sehr wichtiger Partner für uns. Dennoch war es wichtig und richtig, weniger abhängig von nur einem großen Partner zu werden und unser Netzwerk auf eine deutlich breitere Basis zu stellen. Das ist uns gelungen, und das finde ich sehr bemerkenswert. Unsere Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich ist grandios. Wenn wir in Zukunft dauerhaft in die Play-offs kommen wollen, müssen wir unser Netzwerk aber weiter ausbauen, nachdem wir bis zur Eröffnung einer neuen Halle im Bereich Ticketing und Hospitality keine zusätzlichen Einnahmen mehr erzielen können. Genauso wichtig wäre das für den weiteren Ausbau unserer Nachwuchsarbeit.
Bähr: Unser Ziel ist es, dass irgendwann wieder jedes Spiel ausverkauft ist, wie es in den Jahren vor Corona lange Zeit der Fall war. Daher wissen wir, dass das in Würzburg möglich ist. Dafür müssen wir im Marketing noch aktiver werden, weil wir eine der kleinsten Hallen in der Liga haben und in die tectake Arena nur 3140 Zuschauerinnen und Zuschauer lassen dürfen.
Meissner: Ich würde mir wünschen, dass Leute vor der Halle stehen und nicht mehr hineinkommen, weil die Tickets so begehrt sind.
Bähr: Klar, sonst stellt sich auch die Frage: Was wollen wir mit einer neuen Halle?

Bähr: Früher war das so. Und warum sollten wir das nicht schaffen? Es ist unser Ziel, und wir werden sehen, ob uns das schon dieses Jahr gelingt. Baskets-Tickets sollen wieder angesagt sein und ein knappes Gut werden.
Meissner: Auch die Zahl der Dauerkarten steigt, aber sie ist noch nicht auf dem Niveau, auf dem wir vor gut zehn Jahren mal waren.
Bähr: Sasa hat uns klare Voraussetzungen genannt, unter denen er gerne international spielen würde. Ein breiterer Kader mit einem gewissen Etat, ein zweiter Co-Trainer und eine Reinigungsmaschine für die Trainingshalle, damit Sportdirektor Kreso Loncar nicht mehr jeden Morgen die Halle wischen muss. Das sind Forderungen, die für uns verständlich sind. Deshalb haben wir ihm diese Dinge erfüllt und probieren den europäischen Wettbewerb. Für uns ist es ein Ziel, das langfristig hinzubekommen, aber wir müssen auch sehen, wie sich das auf die Ergebnisse in der Liga auswirkt.
Meissner: Es bringt uns nichts, international zu spielen, wenn wir dann in der BBL gegen den Abstieg spielen. Aber Sasa greift auf den breiteren Kader zurück und nutzt andere Schubladen, an die früher niemand gedacht hätte. Beispielsweise integriert er die Leistungsträger der ProB-Mannschaft.
Meissner: Eine Frage, die ich mir auch seit Jahren stelle.
Bähr: Ich kann dazu nichts sagen. Wir können uns nicht mit Dingen beschäftigen, die einfach nicht da sind. Ich respektiere das auch.
Meissner: Ich würde mich freuen, wenn er demnächst die Fassade des neuen Quellenbach-Parkhauses zieren würde. Aber noch mehr würde ich mich freuen, wenn unser "Würzburg Warrior" Felix Hoffmann daneben zu sehen wäre.
Bähr: Er ist immer herzlich eingeladen, bei einem Spiel vorbeizukommen, weil er natürlich mit der Stadt identifiziert wird. Darüber würden wir uns freuen. Mehr können wir nicht anbieten. Aber wir schaffen es auch so, unsere eigene Identität zu kreieren.
neue Multifunktionsarena baldmöglichst entseht.
Mein Gefühl und mein verstand sagt aber , das dies Würzburg auch diesmal nicht hinbekommt ,
weil man sich wie immer vor der Verantwortung scheut und statt einer guten und preisgünstigen Halle schon wieder nach neuen unerschwinglichen Vorstellungen und ufern
träumt. Absolut klimaneutral und die Form der Halle sind extrem teuere Lösungen und man könnte da sicherlich auch eine funktionstüchtige Halle , nicht ganz so teuer und aufwendig bauen.
Wenn man möchte , was ich bei diesem Stadtrat sehr stark bezweifele !
Hoffentlich nicht mit den gleichen Planern wie bei der Uni-Mensa, Stadttheater oder Linie 6.
Die Würzburger Arena für 7500 Besucher soll nach neuen Berechnungen 82 Millionen kosten.
Auch Frankfurt will sich eine neue Arena leisten.
Die planen für eine Halle mit 15.000 Plätzen schon mal 250 Millionen ein.