Zwei Jahre lang waren die Würzburg Baskets ohne Namenssponsor. Nun ist die Suche nach einem Nachfolger von s.Oliver abgeschlossen. Am Mittwochvormittag, neun Tage nach dem offiziellen Start der Saison 2024/25, präsentierte der Basketball-Bundesligist bei einer Pressekonferenz seinen neuen Sponsor – und mit ihm seinen neuen Namen: FIT/One Würzburg Baskets.
Nach dem Rückzug des Rottendorfer Bekleidungsherstellers im Sommer 2022 hat der Klub damit das nächste Unternehmen aus der Region für sich gewonnen. Und eines, das bisher nicht zu seinem Partner-Netzwerk gehört hatte. Der Vertrag mit der Fitnessstudio-Kette, die von der Unternehmerfamilie Mühleck aus Waldbrunn (Lkr. Würzburg) betrieben wird, hat laut Mit-Gründer Moritz Mühleck eine Laufzeit von zwei Jahren – "erst mal". Sprich: Es gibt eine Option für eine Verlängerung. Wie viel sich FIT/One sein Engagement kosten lässt, darüber wahrten beide Seiten Stillschweigen.
Steffen Liebler: "Synergie aus Sport und Sport könnte nicht schöner sein"
"Die Synergie aus Sport und Sport könnte nicht schöner sein", sagte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler im Würzburger Studio in der Nürnberger Straße. "Wir freuen uns extrem, mit FIT/One einen Namensgeber gefunden zu haben. Damit erhalten wir die Belohnung für das, was wir seit Corona geschafft haben." Der Klub sei in den vergangenen zwei Jahren "sportlich extrem erfolgreich" gewesen und wolle weiter wachsen.
"Normalerweise sind Studio-Eröffnungen für uns die tollsten Tage im Jahr", sagte FIT/One-Geschäftsführer Peter Leisten. Doch auch dieser Mittwoch sei ein freudiger Tag. "Wir wollen mit der Partnerschaft mit den Baskets einerseits unsere Verbundenheit zur Region Würzburg zeigen." Andererseits sei die Reichweite durch bundesweit präsenten Spitzensport ein Anreiz für das Unternehmen gewesen.
Das Engagement von FIT/One darf als großer Erfolg für den Klub gewertet werden. Im September vergangenen Jahres hatten Baskets-Mitbegründer und Rückkehrer Jochen Bähr sowie Mit-Gesellschafter Jürgen Meissner in einem Interview mit dieser Redaktion das Finden eines neuen Haupt- und Namenssponsors zu ihrer Hauptaufgabe erklärt. "Das steht über allem", kündigten die Klubeigentümer damals an. Knapp zehn Monate später haben sie ihr Ziel erreicht.
"Ich bin super happy, dass es den Baskets gelungen ist, erstmals einen Namenssponsor außerhalb des bisherigen Netzwerks zu finden", sagte Bähr nun. "Das zeigt, dass sie inzwischen eine Reichweite deutlich über ihre Fangemeinde hinaus haben."
Die Play-ins sind das Minimalziel der Baskets in der Bundesliga
Abgesehen vom Einstieg der Fitnessstudio-Kette, die mit insgesamt 37 Studios in Deutschland und Österreich zu den größten Anbietern gehört und auch auf dem Trikot des Handball-Drittligisten Wölfe Würzburg wirbt, hätten andere, bereits bestehende Sponsoren ihre Unterstützung für die Baskets zum Teil erhöht, wie die Verantwortlichen bestätigten. Zudem seien neue Geldgeber gewonnen worden.
In Summe habe der diesjährige Champions-League-Teilnehmer dadurch seinen Gesamtetat innerhalb von zwei Jahren von gut drei auf nahezu sechs Millionen Euro verdoppelt, bestätigte Liebler auf Nachfrage. Der aktuelle Spieleretat bewege sich im Mittelfeld der Bundesliga. Sportdirektor Kresimir Loncar betonte: Der Deal mit dem neuen Namensgeber "hilft, uns sportlich nach vorne zu bringen".
Den neuen Kader von Trainer Sasa Filipovski, der mit fünf Neuzugängen inzwischen fast komplett ist, freilich stellt der Zugewinn vor willkommene Herausforderungen. Statt des bisher avisierten Klassenerhalts wachsen für den überraschenden Play-off-Halbfinalisten der vergangenen Spielzeit die Ambitionen in der Liga. "Minimum-Ziel sind die Play-ins", gab Liebler einen Platz unter den Top Zehn für die neue Saison aus und ergänzte: "Wir wollen uns so schnell wie möglich im oberen Drittel festsetzen und im Idealfall unter die Top Acht kommen." Damit wäre der Heimvorteil in den Play-ins gesichert. "Natürlich wäre es auch schön, wenn wir wieder positiv überraschen könnten, aber wir wollen mit Vernunft und Bodenständigkeit die Sache angehen."
In der Champions League strebe man das Erreichen der Runde der letzten 16 Teams an, so Liebler. "Wir wollen nicht nur als Touristen teilnehmen, sondern Würzburg würdig vertreten." Die Priorität liege aber auf der Liga.
Damit bleiben zwei große Themen für die Baskets: der ersehnte Bau der Multifunktionsarena und der nötige Ausbau der Jugendstrukturen, für den der neue Mit-Gesellschafter Wolfgang Heyder die Verantwortung übernommen hat. Auch hier macht sich das gestiegene Budget bereits bemerkbar. Statt wie bisher drei gibt es inzwischen sechs hauptamtliche Jugendtrainer.
Egal welche Sportart.