Da macht einer schon vermutlich das Spiel seines Lebens und zieht die Mannschaft mit, die insgesamt eine ziemlich selbstbewusste und sehr sehr ordentliche Vorstellung abliefert. Und am Ende gucken sie dann doch in die Röhre: Nach den jüngsten Überraschungsheimsiegen gegen Bamberg und Bonn blieb s.Oliver Würzburg am Freitagabend bei ratiopharm Ulm der nächste Coup gegen eine Spitzenmannschaft der Basketball-Bundesliga verwehrt. Das Team von Trainer Sasa Filipovski, der fünf Minuten und 19 Sekunden vor Schluss wegen eines disqualifizierenden Fouls den Innenraum der Halle verlassen musste, unterlag nach einem über weiteste Strecken sehr unterhaltsamen und zumindest auch drei Viertel lang spannenden Spiel den Schwaben mit 86:92.
Ulms Trainer Jaka Lakovic, wie sein Landsmann Filipovski Slowene, meinte hernach: "Es war ein sehr intensives und auch ein sehr emotionales Spiel." Das zeigte sich eben auch an jener Szene Mitte des Schlussabschnitts, als Filipovski, der an der Linie stets wild gestikulierend die Seinen unterstützt, mit nicht druckreifen Worten die Entscheidung eines Schiedsrichters, der kurz vor ihm stand, bedachte. Wahrscheinliche Folge: Er muss beim nächsten Spiel, dem Rückspiel gegen Ulm am 4. März, mit einer Sperre rechnen.
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Neben den verletzten William Buford (Knie) und Aigars Skele (Wade) konnte Filipovski am Freitagabend gegen die Schwaben auch den neuen Center Abdul-Malik Abu nicht einsetzen. Nach der offensichtlich vom Agenten zu verantwortenden Posse um die Verpflichtung des Amerikaners Geoffrey Groselle, den die Baskets als Neuzugang vermeldet hatten, der dann aber doch keine Freigabe seines bisherigen Klubs Bologna bekommen hatte, deutet sich abermals ein zumindest kleines Verwirrspiel um eine Baskets-Verpflichtung an.
Am Mittwochmittag hatte der Klub in einer Mitteilung die Verpflichtung Abus bekannt gegeben, mit dem Hinweis, dass der 26-Jährige am Donnerstag in Würzburg erwartet worden war "und eventuell bereits beim Auswärtsspiel am Freitag in Ulm zum Einsatz kommen könnte".
Der neue Center ist noch nicht in Würzburg
Konnte er aber nicht, weil er dem Vernehmen nach am Freitag noch immer in Korea geweilt haben soll. "Wir haben ihn noch nicht gesehen", sagte Filipovski vor dem Spiel in Ulm. Der in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts geborene Nigerianer hat auch die US-Staatsbürgerschaft, sucht aber angeblich gerade seinen amerikanischen Pass. Der 2,03-Meter-Mann, der vom südkoreanischen Klub Changwon LG Sakers losgeeist worden sein soll, werde nun am Wochenende erwartet, war zu hören.
So musste also erneut Desi Rodriguez als Center aushelfen. Der zuletzt bockstark auftretende New Yorker, der gegen Bonn mit 21 Punkten und zwölf Rebounds ein sogenanntes Double-Double auflegte, plagt sich nach wie vor mit einer Achillessehnenreizung herum und schätzte sein Leistungsvermögen nach dem Überraschungssieg auf "vielleicht 70 oder 80 Prozent" ein. "Ich versuche einfach rauszugehen und alles zu tun, um dem Team zu helfen", hatte der 25-Jährige am Mittwochabend gemeint. Am Freitag tat er das erneut. Und wie! Nach seiner Gala-Vorstellung in Ulm, wo er mit 41 Zählern beinahe die Hälfte aller Baskets-Punkte gemacht hatte, meinte er sehr bescheiden nur: "Ich versuche, nicht an meine Verletzung zu denken, und sie darf auch keine Entschuldigung sein. Ich gebe sowieso immer 100 Prozent."
Diesmal wohl eher 130 Prozent, auch wenn das mathematisch natürlich gar nicht möglich ist. Nicht nur, dass Rodriguez mit seinen ersten sechs Punkten im Alleingang den 0:5-Anfangsrückstand drehte und die Baskets auf die Spur setzte - zur Halbzeit hatte er dann bereits 20 auf seinem Konto. Und stand dafür gerade einmal gut 13 Minuten auf dem Parkett.
Und nach der Pause machte er gleich mal so weiter: Gerade einmal zehn Sekunden dauerte es, bis er die 42:39-Halbzeitführung der Baskets auf fünf Punkte ausbaute. Und nach gut viereinhalb Minuten des dritten Abschnitts erhöhte Rodriguez seinen Bundesliga-Bestwert auf 24 Zähler in einer Partie –standesgemäß für seinen überaus dominanten Auftritt per einhändigem Dunk.
Ulm nutzt eine Schwächephase gnadenlos
Aber auch Rodriguez konnte selbst mit seinen insgesamt sagenhaften 41 Punkten letztlich die zehnte Niederlage im zehnten Auswärtsspiel nicht verhindern. Vor allem, weil die Ulmer eine Schwächephase der Gäste in der Phase, als Rodriguez auf der Bank saß, recht gnadenlos ausnutzten, zwischendurch mit sieben Punkten in Führung gingen und deshalb auch verdient mit vier Punkten Vorsprung (65:61) ins Schlussviertel gingen.
In dem bauten die Schwaben ihre Führung dann innerhalb von 60 Sekunden auf neun Zähler aus (70:61), und auch, wenn sich die Baskets dreieinhalb Minuten vor Schluss sogar noch einmal bis auf vier Punkte (77:81) heranhamsterten - natürlich dank Rodriguez –, ließen die Hausherren letztlich nichts mehr anbrennen.
Eine mitunter erstaunliche Entwicklung
So blieb den Würzburgern – all der Verletzungssorgen und Verpflichtungswirren zum Trotz – außer dem Nachweis einer mitunter erstaunlichen Entwicklung und der Bestätigung des Aufwärtstrends der jüngsten Wochen sowie dem persönlichen Rekord von Rodriguez, der angemessenerweise die Partie mit seinen letzten vier Punkten zum Endstand führte, letztlich nichts Zählbares.
In der nun folgenden zweiwöchigen Länderspielpause wird Filipovski sicher versuchen, seinen neuen Spielmacher Charles Callison, der wie gegen Bonn kaum eine Rolle und auch nur 13 Minuten spielte, die Systeme zu lehren - und, so er denn noch erscheint, seinen neuen Center Abu in die Mannschaft zu integrieren. Nach einem Testspiel gegen Bayreuth kommendes Wochenende können die Baskets dann am Freitag, 4.3. (19 Uhr), im Heimspiel sofort Revanche nehmen gegen die Ulmer.
die Mannschaft zu schwächen ! !
Das sind Profis , die wissen wann sie Ihren Mund aufmachen dürfen und wenn es einfach besser die Klappe zu halten .
Wie gesagt , ich hoffe sie begreifen es ganz schnell , wenn der Klassenerhalt geschafft ist die
Dienste des Rodriguez und des Hunts schnell zu sichern . Alle anderen spielen leider mal
viel zu oft unterschiedlich , was sich an den geworfenen Punkten am besten wiederspiegelt.