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Fußball: Regionalliga Bayern
Undurchsichtig: Im dichten Nebel rettet der dezimierte FC Schweinfurt 05 einen Punkt und die Tabellenführung
Es war in Buchbach mal wieder, wie es so oft in Buchbach ist: emotional. Gegen Bamberg am kommenden Samstag werden Devin Angleberger und Nils Piwernetz fehlen.
Zufrieden schaut anders aus: Der Schweinfurter Innenverteidiger Kevin Frisorger im Buchbacher Nebel. In der zweiten Halbzeit wurden die Sichtverhältnisse noch einmal um einiges schlechter. 
Foto: Michael Buchholz | Zufrieden schaut anders aus: Der Schweinfurter Innenverteidiger Kevin Frisorger im Buchbacher Nebel. In der zweiten Halbzeit wurden die Sichtverhältnisse noch einmal um einiges schlechter. 
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:46 Uhr

Frei nach Guns 'n' Roses: November Pain – November-Schmerz. Während auf den Plätzen zwei bis fünf fleißig gewonnen wurde, musste sich der FC Schweinfurt 05 beim TSV Buchbach mit einem 1:1 zufriedengeben und verlor auch noch Devin Angleberger durch eine Rote Karte. Und Nils Piwernetz fürs kommende Spiel mit der fünften Gelben. Schmerzlindernd wirkte, dass die Nullfünfer die Spitzenposition in der Fußball-Regionalliga Bayern knapp behaupteten und mit dem Remis beim seit Wochen starken Tabellensechsten durchaus leben können.

"Nicht perfekt, aber sehr ordentlich" sei der Schweinfurter Auftritt im Alpenvorland gewesen, urteilte FC-05-Trainer Victor Kleinhenz über 98 Minuten, die ob außergewöhnlicher Rahmenbedingungen nicht wirklich Aufschluss im Saison-Kontext geben konnten. Seiner Mannschaft sprach er "ein dickes Kompliment" aus, dass sie "die Gegebenheiten angenommen hat".

Neben den traditionellen Buchbach-Zutaten wie tiefem Boden, reichlich Emotionen und, nennen wir es mal, engagiertem Publikum, meinte er auch den immer dichter werdenden Nebel. "Nicht viel", antwortete er später beim "Medien-Talk" in der urigen Weißbier-Hütte auf die Frage danach, wie er die Partie gesehen habe. Sein TSV-Kollege Aleksandro Petrovic ging's ähnlich: "Ich habe euer 1:0 nicht gesehen, nur dass ihr jubelt. Und habe gedacht: fuck."

Sebastian Müller nutzt die zweite Schweinfurter Chance zur Führung

Das müsste dann der Moment gewesen sein, als Sebastian Müller die erst zweite Schweinfurter Chance zur Gästeführung ins Tor gestochert hat (53.). Noch schwerer zu erkennen der 1:1-Ausgleich: Nach einem Foulspiel war der Elfmeter-Anlauf von Tobias Sztaf ob seines roten Gewands zwar zu erahnen, dass er den Ball auch tatsächlich über die Linie brachte, blieb den meisten Fans und auch den Medienvertretenden verborgen – 1:1 stand's jedenfalls (72.).

Dass es dabei blieb, hatte offensichtlich etwas mit dem lila Dress zu tun, dass da zweimal durch den Schweinfurter Strafraum flog. Und in dem Keeper Lukas Schneller mutmaßlich zwei Buchbacher Großchancen vereitelte. Kleinhenz ("man hat nicht wirklich gemerkt, dass die einer mehr waren") gab sich überzeugt, "dass wir das bei elf gegen elf gewinnen". Unter Berücksichtigung des Gesehenen freilich.

"Wir haben uns entschieden, unser Spiel heute einfach zu halten", erklärte Kleinhenz den erstmals in dieser Saison wenig ausgeprägten spielerischen Ansatz. Grätschen hinten, lange Bälle vorne. Eine sinnvolle Wahl. Eine filigranere Spielweise hätten die Buchbacher, die ihrerseits den unter Petrovic kultivierten Kombinationsfußball stecken ließen, vermutlich gnadenlos auseinandergenommen. Auf rustikaler Ebene fiel es fürwahr nicht gröber ins Gewicht, dass Angleberger wohl mit zu hohem Fuß gegen einen Roten zu Werke gegangen war und mit Rot runter musste. 

Noch zwei Heimspiele gegen Bamberg und Bayreuth vor der Winterpause

Trotzdem war der Effekt verpufft, dass der Schweinfurter Tross bereits am Vortag angereist war. Zumindest bis Kirchroth bei Straubing. Zu den Schwiegereltern von Kapitän Kristian Böhnlein. So waren es am Samstagvormittag nur knapp eineinhalb statt gut vier Stunden Anfahrt.

Kleinhenz, der bereits beim 5:0-Sieg gegen Hankofen-Hailing am vergangenen Wochenende kräftig rochiert hatte, brachte diesmal drei frische Kräfte: Für Piwernetz, Lauris Bausenwein und Patrick Hofmann rückten Kevin Frisorger, Leonard Langhans und Sebastian Müller in die Startelf. Belastungssteuerung ohne Qualitätsverlust ist ein veritables Pfund für den Trainer, der am Samstag komplett auf den kurzfristig erkrankten Linksaußen Martin Thomann verzichten musste. "Er sollte früh in der Woche wieder einsteigen können. Wir brauchen ihn Samstag dringend wieder im Kader", sagte Kleinhenz. 

Jetzt stehen noch zwei Heimspiele vor der Winterpause an: am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den FC Eintracht Bamberg, gegen den nach zwei Niederlagen in Liga und Pokal einiges gutzumachen ist, und am darauffolgenden Freitagabend (19 Uhr) gegen die aktuell nur einen Punkt zurückliegende SpVgg Bayreuth. "Da wollen wir zu Hause unsere Serie ausbauen", wechselte Kleinhenz schnell auf Angriffsmodus. Immerhin stehen aus neun Partien im Sachs-Stadion acht Siege und ein Unentschieden. 

Fußball: Regionalliga Bayern
TSV Buchbach - FC Schweinfurt 05 1:1 (0:0)
Buchbach:
Zech (37. Brinkmann) - Bahar, Tavra, Walter, Mattera - S. Hingerl - Sztaf, Gashi (68. Ammari), Muteba, Heiland (68. Gaedke) - Stoßberger (79. Hirtlreiter).
Schweinfurt: Schneller - Langhans (90.+7 Einsiedler), Frisorger, Meißner, Trslic (46. Piwernetz) - Fery, Angleberger - Müller, Böhnlein (75. Feulner), Endres (63. Hofmann) - Dellinger (84. Bozesan).
Schiedsrichter: Roman Potemkin (SV Friesen). Zuschauende: 783. Tore: 0:1 Sebastian Müller (53.), 1:1 Tobias Sztaf (72., Foulelfmeter). Rot: Devin Angleberger (62., grobes Foulspiel)

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  • Felix Freund
    Welches Spiel hat denn der Schreiberling gesehen? Martin Thomann erkrankt?!
    Da pfeifen die Spatzen aber anderes vom Dach 🙈 was ist das denn für eine Recherche :(
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