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Fußball: Regionalliga Bayern
Nach Niederlage in Nürnberg: Der FC 05 Schweinfurt vor den letzten Regionalliga-Spielen im Teamcheck
Das 0:3 bei der Club-Reserve war die siebte sieglose Partie in Serie. Sportleiter Andreas Brendler spricht über die Kaderplanung, Adam Jabiri über seine Zukunft.
Enttäuschung und Aufmunterung: Die Schweinfurter Fans klatschen die FC-05-Spieler (von links) Luca Trslic, Tom Feulner, Adrian Istrefi, Nils Piwernetz und Elias Wehner ab. Feulner, Piwernetz und Wehner haben bereits für die kommende Saison unterschrieben. 
Foto: Sportfoto Zink / Daniel Marr | Enttäuschung und Aufmunterung: Die Schweinfurter Fans klatschen die FC-05-Spieler (von links) Luca Trslic, Tom Feulner, Adrian Istrefi, Nils Piwernetz und Elias Wehner ab.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 10.05.2024 02:51 Uhr

Keine noch so klapprige Lautsprecherbox kann dieses wunderbare Fußball-Lied versauen: "Die Legende lebt" huldigt einem Fels in der Brandung, einem Verein, der niemals untergehen werde –dem 1. FC Nürnberg. Bei dessen U23 unterlag der FC 05 Schweinfurt am Samstag mit 0:3 (0:1). Legenden-Status hatten dabei weder die beiden Teams noch ihr Spiel. Immerhin: Die Nullfünfer verkauften sich phasenweise ordentlich und bleiben Elfter, die Nürnberger kletterten mit dem sechsten Sieg in Folge auf Platz drei der Regionalliga Bayern.

Gelegenheit also, um sich mit dem bis dato Erreichten und den Aussichten der Schweinfurter zu beschäftigen. Ein Teamcheck.

Der Trainer

Seit Mitte März steht fest: Trainer Marc Reitmaier wird den FC 05 verlassen. Mit noch offenem Ziel, jedoch mit dem Wunsch, sich "zu professionalisieren". Der 40-Jährige hat mit großem Motivationstalent aus einem qualitativ im unteren Tabellendrittel der Liga angesiedelten Team lange Zeit das Maximum herausgeholt. Zuletzt stieß auch er an Grenzen. Er attestiert der Mannschaft nach dem Erreichen des Saisonziels, des Klassenerhalts, den Charakter "sich nicht hängenzulassen". Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Aus den vergangenen sieben sieglosen Spielen stehen 5:17 Tore. In Nürnberg sagte Reitmaier: "Im Moment haben wir einfach nicht die Mittel, gegen eine Mannschaft, die im Lauf ist, zu bestehen."

Die Torhüter

Der vor der Saison aus Aubstadt gekommene Lukas Wenzel war Stammtorhüter und ist auf der Zielgeraden bedeutungslos geworden. Trotz guter Leistungen. Abgesehen von einer Verletzungspause im Herbst war der 25-Jährige Nummer eins, kam auf 22 Einsätze bis Ende März. Dann verpokerte sich sein Berater bei den Vertragsverhandlungen. Der FC 05 entschied sich gegen ihn und für Nico Stephan – mit dem der Klub auch in die neue Runde gehen wird. Mit nur zwei festen Regionalliga-Keepern: Stellvertreter ist der erst 18-jährige Emil Zorn. Im Notfall soll ein U-19-Torhüter aufrücken.  

Die Defensive

Der Block aus Viererkette und Doppelsechs sollte dank der Routine von Lukas Billick, Kristian Böhnlein und Kevin Fery sowie der Ligaerfahrung der Neuzugänge Nils Piwernetz, Kevin Frisorger und Luca Trslic die Basis für den Klassenerhalt legen. Was nicht immer geglückt ist. Siebenmal zu Null – diesen starken Wert verderben 53 Gegentore, viele der Kategorie "einfach". Billick (36) beendet in zwei Wochen seine Laufbahn. Boris Tonzi, ein weiterer Innenverteidiger, fällt mit Achillessehnenriss bis weit in die neue Spielzeit aus.

Die Offensive

Adam Jabiri hat es trotz weniger Spielzeit auf neun Tore gebracht hat und ist der einzige echte Neuner im Kader. Im Juni wird er 40 – und aufhören. Als Spieler und Co-Trainer. "Die zeitliche Belastung", erklärte er in Nürnberg und verwies auf seinen Beruf als Architekt. Fabio Bozesan vertrat ihn oft und erzielte neun Treffer, ist auf der Zehn aber fast wertvoller. Bester Torschütze ist mit zwölf Treffern Flügelspieler Severo Sturm, aber außer Form; er traf zuletzt am 2. März. Symptomatisch für die schwache Rückrunde des FC 05. Enorme Effektivität sorgte in der ersten Saisonhälfte für 29 der 44 Tore, 27 der 42 Punkte und Platz sechs.

Die Zu- und Abgänge

Einen Radikalumbruch wie im Vorjahr wird Victor Kleinhenz nicht erleben. Der frühere Aubstadter und aktuelle U-19-Trainer des FC Augsburg folgt auf Reitmaier und muss neben Billick und Jabiri definitiv auch auf Wenzel (Ziel unbekannt) und Adrian Istrefi (Würzburger FV 04) verzichten. Unwahrscheinlich ist ein Verbleib des über die Internationale Fußball-Akademie gekommenen und weiter um eine Profi-Laufbahn bemühten Hans Anapak. 

Verträge verlängert wurden mit den Torhütern Stephan und Zorn sowie Böhnlein, Fery, Piwernetz, Tom Feulner, Elias Wehner und Nick Doktorczyk. Aus der Jugend wird mindestens Lauris Bausenwein hinzukommen. Einziger externer Neuzugang bisher ist Verteidiger Max Wolf vom TSV Abtswind. Noch vor dem Saisonfinale gegen Bayreuth am 18. Mai "werden wir die restlichen Vertragsangelegenheiten präsentieren", versprach Sportleiter Andreas Brendler.

Die Prognose

"Wir werden eine Mannschaft haben, die nicht schlechter sein wird als die aktuelle. Wir werden wieder konkurrenzfähig sein", hält Brendler den erneuten Ligaverbleib für realistisch. Will die Mannschaft nicht erneut das im ersten Saisondrittel arg strapazierte Spielglück bemühen, wird sie mehr Stabilität über die gesamte Runde benötigen. Trotz des eines deutlich niedrigeren Altersschnitts.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
1. FC Nürnberg II - FC 05 Schweinfurt 3:0 (1:0)

Nürnberg: Ortegel - Yigit (64. Sommer), Menig, Komljenovic (81. Berschneider), Gresler - Kirsch - Jahn (72. Gögce), Ilic, Joachims (77. Janisch) - Wiltz (63. Forkel), Kania.
Schweinfurt: Stephan - Landeck, Frisorger, Trslic (81. Doktorczyk), Piwernetz (77. Mahmuti) - Feulner (60. Jabiri), Böhnlein - Sturm, Fery (70. Istrefi), N'gatie - Bozesan (73. Wehner).
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß). Zuschauende: 230. Tore: 1:0 Julian Kania (45.), 2:0 Seyhan Yigit (47.), 3:0 Simon Joachims (69.).

 
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  • Rainer Blenk
    Von Marc Hänschke, der in der Vorrunde extrem gute Leistungen in der Abwehr zeigte, ist überhaupt kein Wort verloren worden. Aus meiner Sicht, wurde nach dessen Abgang die Defensive erst richtig geschwächt, weil er sehr viel für den Spielaufbau nach vorne tat, was danach auf dessen Position nicht mehr der Fall war. Sollte man auch mal erwähnen.
    Rainer Blenk
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