Seit dieser Saison führt Max Wolf den TSV Abtswind in der Fußball-Bayernliga Nord als Kapitän aufs Feld. Der in Würzburg wohnende Master-Student aus Aura im nördlichen Landkreis Main-Spessart ist einer von vier Abtswinder Spielern, die bisher alle 16 Partien bestritten haben.
Für ihn sei es bis heute "eine große Ehre", dass ihm diese Rolle anvertraut worden sei, sagt der 24-Jährige. Er spielt seine fünfte Saison beim TSV. Die Binde hat er von Michael Herrmann, einem Abtswinder Urgestein, der als Spielertrainer beim Landesligisten TSV Gochsheim eine neue Herausforderung suchte, übernommen. "Hörmi hat riesengroße Fußspuren hinterlassen. Ich versuche, diese Aufgabe nun eher auf meine Art auszuführen."
Von Aura über Frankfurt und Offenbach zu Abtswind in die Bayernliga
"Vorangehen, Verantwortung übernehmen, Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainern sein", umreißt er stichpunktartig sein Aufgabengebiet als Mannschaftskapitän. Mit inzwischen mehr als 100 absolvierten Bayernliga-Spielen gehört Wolf trotz seines noch eher jungen Alters zu den erfahrensten in der aktuellen Abtswinder Mannschaft.
Nach ersten Ballkontakten in seinem Heimatverein BSC Aura war Wolf im Nachwuchs erst bei Eintracht Frankfurt, danach bei Kickers Offenbach aktiv. "Für mich war es wichtig, dass ich in einem Umfeld bin, in dem ich mich wohl fühle", erklärt er den damaligen Wechsel. Auch in Abtswind passte das. Als 19-Jähriger aus der hessischen Stadt ins unterfränkische Dorf zu wechseln, sei ihm auch leicht gefallen. "Dorfleben kenne ich ja von zu Hause. In Abtswind haben es mir alle sehr leicht gemacht, mich einzufinden."
Sein Vater Markus Wolf, selbst einst passabler Viertliga-Fußballer in Hessen, ist inzwischen als Betreuer rund um die erste Abtswinder Mannschaft aktiv. "Geschmiedet" wurde Max' Talent auf dem eigenen Kleinfeldplatz im Garten. "Die Wiese hat noch mein Vater gekauft, damit wir, drei Jungs, darauf kicken konnten", erzählt der 55-Jährige.
"Da haben wir vier gegen vier oder fünf gegen fünf gespielt, meist gegen Ältere, das hat mir vor allem technisch sehr geholfen", sagt Max Wolf über seine sportlichen Anfänge auf dem eigenen Bolzplatz. Auch wenn er sie "nicht so gerne" höre: Spielkritiken des Vaters seien ihm bis heute wichtig und hilfreich.
Seit Mitte August warten die Abtswinder schon auf einen Heimsieg
Nachdem die Abtswinder die vergangene Bayernliga-Saison als Vierter beendeten, stehen sie vor dem letzten Hinrunden-Heimspiel auf Platz 13. An diesem Samstag (16 Uhr) ist der punktgleiche Tabellen-14. aus Gebenbach zu Gast. "Die Liga ist viel ausgeglichener geworden und hat an Qualität gewonnen", findet Max Wolf.
Der Abtswinder Kapitän sieht seine Mannschaft jedoch "auf einem gutem Weg", nachdem es abzusehen gewesen sei, dass sie sich nach einigen Abgängen "am Anfang erst mal finden" musste. "Im defensiven Verbund machen wir es gut", findet Wolf, was auch die relativ geringe Anzahl an Gegentoren unterstreicht. "Wir sind aber auch in einer Phase, in der jeder kleine Fehler sofort bestraft wird."
Wie zuletzt in Eichstätt (1:4), als die Abtswinder vom gegnerischen Trainer ob ihrer Leistung gelobt wurden. "Das freut einen, aber davon können wir uns nichts kaufen", weiß Wolf. Gegen Gebenbach soll es daher mit jenem Heimsieg klappen, auf den die TSVler seit Mitte August warten. Es wäre ein wichtiger Schritt, der ihnen zuletzt mit nur zwei Siegen und drei Unentschieden in den vergangenen neun Partien nicht gelingen wollte.