Nach den beiden verlorenen Regionalliga-Derbys beim TSV Aubstadt und gegen die Würzburger Kickers bereits der dritte Unterfranken-Vergleich für die Fußballer des FC 05 Schweinfurt: Am Dienstagabend (19 Uhr) gastiert die Mannschaft von Trainer Christian Gmünder im BFV-Pokal-Achtelfinale bei Liga-Konkurrent Viktoria Aschaffenburg.
Im Aufgebot dürfte Neuzugang Benjamin Hadzic stehen – wenn die Freigabe wie erwartet kurzfristig möglich wird. Wie vor dem Kickers-Spiel am Freitagabend durchgesickert war, wechselt der 23-jährige Offensivspieler vom österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt, wo er zuletzt nach einer Verletzung nicht mehr Fuß fassen konnte, zum FC 05. Er wurde im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg, des FC Bayern München und des VfB Stuttgart ausgebildet und kam für Hannover 96 II in 42 Einsätzen in der Regionalliga Nord auf zehn Tore. In Hannover absolvierte Hadzic, der für Bosnien-Herzegowina die Junioren-Nationalmannschaften bis zur U 21 durchlief, drei Kurzeinsätze in der Bundesliga.
Hadzic als Mittelstürmer und auf den Flügeln einsetzbar
Hadzic kann sowohl auf der Mittelstürmerposition als auch auf den offensiven Außenbahnen und als hängende Spitze eingesetzt werden und erhält die Rückennummer 10. "Benni wird unser Offensivspiel mit seiner Flexibilität erweitern“, sagte Sportleiter Robert Hettich. Auch Gmünder ist optimistisch, dass der Neue ohne Anlaufzeit helfen kann: "Er ist sehr reif für sein Alter und der Stürmer, den wir gesucht haben, er passt perfekt in das Puzzle."
Zusätzliches Personal, zu dem auch der neue Innenverteidiger Ivan Mihaljevic gezählt werden darf, wird benötigt; die Personallage hat sich abermals verschlechtert. Nach der Rückkehr von Adam Jabiri, Lukas Billick, Lucas Zeller und Marco Zietsch fallen nun wieder zwei Akteure aus: Einer ist Lukas Aigner, den anderen will Gmünder partout nicht benamen, sagt nur, dass er sich am Dienstag einem MRT unterzieht. Ergo: acht (!) Ausfälle.
Trainingseinheiten am Samstag und Sonntag
Was die Stimmung im Team nicht verbessert. "Die ist total beschissen", redet Gmünder die Derby-Wehen nicht weg. "Ehrlich und direkt" sei die angekündigte "knallharte Analyse" ausgefallen – die sich in Trainingseinheiten an beiden Wochenend-Tagen niederschlug. "Da war keiner lachend auf dem Platz." Für echte Konsequenzen seien "die Hände etwas gebunden" ob der Verletztenmisere. "Aber wir werden umstellen" – das Modell Doppel-Sechs dürfte zunächst geschlossen sein. Und die Rückkehr zum auf 4-3-3 umschaltbaren 4-1-4-1 beschlossen.
Der Pokal-Wettbewerb biete nun "die Gelegenheit, den Bock umzustoßen" – sei also einerseits mögliche Aufbauhilfe für die Liga, andererseits das bei Platz zehn und acht Punkten Rückstand vorerst wertigere Programm. "Ein wichtiges Spiel für uns", so Gmünder. In dem sich seine Mannschaft gegen die zuletzt zweimal zu Null siegreichen, "harten Männerfußball spielenden" Aschaffenburger ("eine gestandene Mannschaft mit sechs Spielern über 29") mit geballter Physis wird wehren müssen.
Wiedersehen mit dem Ex-Nullfünfer Benedict Laverty
Die Viktoria hat als Tabellenachter mit Ex-05er Benedict Laverty, Niklas Meyer, Clay Verkaj und Alexandru Paraschiv Spieler in ihren Reihen, die gerade auf den Außen und über lange Bälle mächtig Wirbel entfachen kann. "Gegen so schnelle und dribbelstarke Spieler dürfen wir keinen Sekundenschlaf haben. Deswegen müssen wir eng am Mann verteidigen." Auch gegen Florian Pieper: Zuletzt war der frühere Schweinfurter verletzt, nun steht sein Comeback an.