Eigentlich hatte das Derby zwischen dem FC 05 Schweinfurt und dem FC Würzburger Kickers alles, was ein solches Fußballspiel ausmacht: Kampf, Leidenschaft, viele Tore, aber auch viele Fehler - ein intensives Ringen eben. Drumherum war freilich einmal mehr einiges riesengroßer Mist. Ohne den es scheinbar nicht geht bei dieser Paarung, wie die Derbys 2018 und im März 2022 gezeigt haben. Diesmal daran beteiligt: Fans beider Lager und auf den ersten Blick auch die Polizei - was sich dann doch etwas anders darstellen sollte.
Ohne das Abbrennen von Pyrotechnik kategorisch auszuschließen: Das hat während eines Spiels nullkommanull mit toller Stimmung zu tun. Deutlich vor Anpfiff, womöglich auch in der Pause, geordnet am Zaun und ohne Einfluss auf die laufende Partie zu nehmen - es gibt diskutable Ansätze. Wenn jedoch zunächst ein Teil des Kickers-Anhangs ganz bewusst nach Wiederanpfiff fünf Minuten verstreichen lässt, um dann mit geschätzt 20 Bengalos den Spielbetrieb zu stören und eine Unterbrechung zu provozieren, ist das Mist.
Mindestens genauso großer Mist: Wenn ein Teil der 05-Fans - schon weit vor Anpfiff mit verbalen und tätlichen Angriffen auf die Polizei verantwortlich für einen Pfeffersprayeinsatz - diesen Bengalo-Irrsinn Mitte der zweiten Halbzeit veranstaltet, sogar Fan-Utensilien, mutmaßlich rote, verbrennt und die Polizei mit Knallkörpern bewirft. Das ist gefährlich, Verletzungen in Kauf nehmend - und in letzter Instanz menschenverachtend.
Polizei verhindert Platzsturm von Schweinfurter Fans
Unglücklich wirkte auf den ersten Blick das vorangegangene Vorgehen der Polizei, die sich, ohne dass im Schweinfurter Block etwas gezündet worden wäre, mit großer Mannschaftsstärke vor diesem postierte. Das wirkte provokativ. War jedoch, das bestätigte Polizeisprecher Björn Schmitt auf Anfrage und nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter am frühen Samstagnachmittag, nicht präventiv, sondern anlassbezogen und zum Schutz der Spieler.
Schweinfurter Fans hätten demnach versucht, das Not-Tor zu öffnen und in den Innenraum vorzudringen. Das martialisch wirkende Aufsetzen der Helme sei erst erfolgt, nachdem die Polizisten mit Böllern beworfen worden seien - und auch getroffen. Was wiederum erneut eines ist: großer Mist!
Und wenn ihr meint das muss unbedingt sein dann einigt euch doch mit dem BFV oder DFB das ihr Eure Spinnerei auf aufgewiesenen Flächen ausleben könnt und die somit wenigstens einigermaßen legal und ungefährlich ist oder ist das dann uninteressant?
Hauptsache mal was gesagt.
Bei einem Fettbrand empfehle ich auch schön viel Wasser, dann kommt das Hirn auch auf Betriebstemperatur!