Es war das erwartet intensive Regionalliga-Derby zwischen dem FC 05 Schweinfurt und dem FC Würzburger Kickers. Und irgendwie fand es in den Kickers letztlich auch irgendwie den zu erwartenden Sieger. Die bleiben mit dem 5:2-(2:0)-Auswärtssieg Spitzenreiter Unterhaching auf den Fersen, für die Schweinfurter brechen jetzt vermutlich schwere Zeiten an. Überschattet wurde das Fußballspiel von Zündeleien auf den Rängen - beidseitig.
Schlussendlich waren es einfach zu viele Geschenke, die der FC 05 verteilte. "Die gibt's eigentlich nur an Weihnachten. So kann man sich in einem Derby nicht präsentieren", schimpfte der Schweinfurter Trainer Christian Gmünder. "Vier von fünf Toren haben wir geschossen", machte es Kapitän Lukas Billick noch etwas konkreter. "Wir waren hinten zu lässig und vorne mal wieder nicht abgezockt genug." Kickers-Coach Marco Wildersinn war selbstredend besser gestimmt: "Anfangs hatten wir, als Schweinfurt mit Wucht gekommen ist, auch das nötige Glück. Den Unterschied heute hat dann gemacht, dass wir vor dem Tor etwas kälter waren."
So einen Derby-Sieg hätten die Schweinfurter ihrem Torwart-Trainer Norbert Kleider zum 71. Geburtstag schon gerne geschenkt. Und als hätte es noch ein paar Prozentchen rausgekitzelt, legten sie los wie entfesselt. Beinahe hätte es schon nach gut zwei Minuten geklappert: Nach einem klugen Solo von Tim Kaus schloss Adam Jabiri gewieft aus verdeckter Position ab - doch Kickers-Keeper Marc Richter lenkte den Ball gerade noch zur Ecke. Dann wieder Kraus, diesmal mit einer scharfen Hereingabe von links auf den verdutzten Nicolas Pfarr, der, von seiner Freiheit überrascht, aus fünf Metern vorbei schoss (6.). Und als Pfarr der Passgeber war, diesmal von rechts, traf Jabiri nicht richtig und Müller nahm auf (9.).
Atemberaubende Anfangsoffensive des FC 05 bleibt ohne Lohn
Die Kickers überstanden den Trubel mit Glück und Geschick und machten anschließend selbst von sich reden. Anders als die wild kämpfenden und lange Bälle bevorzugenden Nullfünfer jedoch mit feinem Fuß und Kurzpassspiel. Noch in der selben Minute setzte Benjika Caciel ein erstes Ausrufezeichen, doch seinen abgefälschten Schuss schnappte sich 05-Schlussmann Nico Stephan sicher. Nur zur Ecke konnte er die nächste Caciel-Szene, beinahe eine Kopie, lenken (19.). In der unglaublich dynamischen und intensiven Partie entwickelte sich ein Kräfteverhältnis, das an ein Pokalspiel eines Underdogs gegen einen höherklassigen Favoriten erinnerte: Leidenschaft gegen Qualität – mit zunächst unentschiedenem Ausgang.
Das sollte sich ändern: Erst verpasste Kristian Böhnlein nach schlimmem Göttlicher-Patzer die Schweinfurter Führung (26.), wenig später erzielte Saliou Sané die der Würzburger; einen fatalen Rabold-Rückpass erlief er sich gedankenschnell und vollendete eiskalt zum 0:1 (28.). Für ein paar Minuten zu lange wirkten die Nullfünfer angeschlagen – ließen sich von Caciel auf der Grundlinie düpieren und Dominik Meisel traf zum 0:2 (35.). Von der spielerischen Qualität her absolut verdient, vom Spielverlauf her absolut nicht. Zumal Jabiri zwei Minuten später eine riesige Doppelchance liegen ließ (37.).
Kein Elfmeter nach Handspiel von Kickers-Außenverteidiger Thomas Haas
Aufgegangen also, das Kickers-Konzept mit drei Neuen: Neben Meisel waren Fabrice Montcheu und Felix Göttlicher in die Startelf gerückt, dafür Dardan Karimani, Benyas Junge-Abiol und Lukas Müller draußen geblieben. Bei den Schweinfurtern kamen gegenüber dem Aubstadt-Spiel mit Jabiri, Lukas Billick (als Sechser statt Innenverteidiger) und Lukas Zeller drei Genesene zurück, zudem spielte Neuzugang Ivan Mihaljevic von Beginn an in der Innenverteidigung.
Mitgeholfen beim Aufgehen des Konzepts hatte auch Schiedsrichter Patrick Hanslbauer. Er hatte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein glasklares Handspiel des Ex-05ers Thomas Haas übersehen, der sich auf den Ball gelegt hatte und den Ball regelwidrig gestoppt. Das anschließende Geschubse blieb ohne Konsequenzen - vielleicht auch, weil es ein bis dato extrem fairer Kick war. Konsequenzen wird indes das Verhalten der Fans auf beiden Seiten haben. Während die 05er wenigstens vor dem Anpfiff und nur mit Rauch hantierten, meinten einige Rote nach der Pause reichlich gleichfarbige Bengalos zünden zu müssen.
Adam Jabiri trifft im Fallen und macht es wieder vorübergehend spannend
Signalwirkung hatte es offenbar mehr für die Grünen: Nach ein, zwei Halbchancen der Gäste setzte plötzlich Jacob Engel Jabiri in Szene und der traf tatsächlich im Fallen aus fünf Metern zum 1:2. Anschließend entwickelte sich ein klassischer Abnutzungskampf. Auf beiden Seiten viel Wille, Laufbereitschaft, Kampf, Offensive und auch Torraumszenen - Letztere mit einem leichten Übergewicht auf Seiten der Gäste, die mit Dardan Karimani und Benyas Junge-Abiol auch - anders als der FC 05 - Offensivstärke einwechseln konnten.
Und so war das 1:3 fast logische Konsequenz: Karimani lete nach einem Konter quer auf Sané und der traf eiskalt zum zweiten Mal an diesem Abend (74.). Jetzt hatten auch 05-Fans ihren unrühmlichen Auftritt: Unmittelbar vor der sich am Heimblock postierenden Staatsmacht zündeten sie unerträglich oft Knallkörper und Blitzlichter - ja, entfachten sogar offenes Feuer. Diesmal blieb eine Initialzündung auf dem Platz aus. Am Ende spulten die Kickers ihr Programm routiniert ab und gewann über die ganzen 90 Minuten gerechnet auch verdientermaßen. Daran änderte auch Lukas Zellers Anschlusstreffer nach Moll-Vorlage in der vorletzten Minute nicht - weil ihn die Kickers durch Sanés dritten Treffer postwendend konterten. Und Maximilian Zaiser in der Nachspielzeit nachlegte
Ganz ehrlich, wer Unterfrankens Nr. 1 ist interessiert im Rest des Landes keine S…😉
Mein Kommentar zielt nur darauf ab was passiert, wenn Herr Fischer das, wie angekündigt nicht mehr tut, und nur noch als normaler Sponsor fungiert. Der Kickers-Kader verursacht nach wie vor einen enormen finanziellen Aufwand- in Vergangenheit hat Fischer die Löcher durch den Kauf von Anteilen gestopft- wie wird das in Zukunft funktionieren?
Endlich wieder etwas Euphorie am Dallenberg nach den Gruseljahren eines abgehobenen
Globalplayers samt Komplizen eines gewissen F.M.
Schweinfurter "Fans" versuchten über eine halbe Stunde durch offenes Feuer und ununterbrochene Pyros, einen Spielabbruch zu erzwingen. Der Grund: die Schweinfurter hatten nach 10 Minuten ihr Pulver verschossen, die Wahrheit ist, Kickers hätte noch höher gewinnen können.
Es nützt nichts, den Schiri als Helfer der Kickers hinzustellen. Das Handspiel war unabsichtlich, hanslbauer hat das emotionale Spiel ordentlich geleitet.
Kickers spielt in dieser Saison mitreißend und recht erfolgreich. in Schweinfurt wird seit Jahren nur vom Aufstieg und über Kickers geredet. Wie Thomas Haas im Interview richtig gesagt hat, sind die Bedingungen in sw besser, aber es wird nichts daraus gemacht. Der fc Schweinfurt sollte endlich kritisch auf sich selbst blicken und nicht die Schuld bei anderen suchen.
Dass das gegen Kickers Würzburg geschah ist unerheblich und hat auf meine Bewertung keinen Einfluß - aber a weng freuen tut's mi dann doch scho, des geb i zu 😌😏..
P.S. und am Rande: Bin Mal auf den ersten Trainer-Rauswurf in der Liga gespannt....
Differenzieren und informieren ist aber scheinbar nicht Ihres.
WÜ wird den Aufstieg leider trotz teurem Kader verfehlen - wenn Herr Fischer nicht weiter kräftig Löcher stopft, wird das im finanziellen Desaster enden....
die Qualität für die 3. Liga hat und erst in 3 Jahren angestrebt! So ist auch der Sieg gegen unfassbare, wenn auch ersatzgeschwächte schwache 05er , absolut kein Gradmesser!
Klasse Leistung der Kickers wenn man die ersten fünf Minuten rausnimmt. Jetzt sollte den Schnüdeln klar sein, dass es mehrere bessere Mannschaften gibt und die Saison abgeschrieben werden kann auch wenn sie noch lange sein wird. Körperliche Härte setzt sich halt nicht alleine durch, auch wenn man Haas rausgekloppt hat, reicht das halt nicht.
Irgendwann brennen die noch ihr eigenes Stadion ab, da fällt mir nichts mehr zu ein.
Den