
Zwei Spiele unter dem neuen Trainer Marc Reitmaier. Zwei ordentliche Leistungen. Verbesserte Stimmung. Aber: nur ein Punkt. Soll der Trainerwechsel nicht verpuffen, ist ein Sieg nötig. Zumal der FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga Bayern immer noch tief im Abstiegskampf steckt. Und der nur zwei Zähler bessere Gegner TSV Aubstadt kaum weniger. Das nächste Sechs-Punkte-Spiel also am Samstagnachmittag (14 Uhr), das erste unter Reitmaiers Regie im Sachs-Stadion. Und obendrein Teil 1 der Derby-Woche, denn am Samstag darauf geht es dann zum FC Würzburger Kickers.
"Es ist nicht wichtig schön zu spielen, sondern effektiv und erfolgreich", zählt für den 39-jährigen Würzburger nur ein Sieg angesichts von nur noch elf ausstehenden Partien und einem Punkt Vorsprung auf die mit teils einigen Spielen in Rückstand befindlichen Mannschaften auf den Relegationsplätzen. "Die Situation ist eine besondere" umschifft er den Begriff "Endspiel" elegant. Sportleiter Andreas Brendler wurde unter der Woche direkter und sprach angesichts der derzeit "schiefen" Tabelle davon, dass der FC 05 "de facto auf einem Abstiegsplatz" liege und alles andere als drei Punkte zu wenig wäre.
Marc Reitmaier fordert von seiner Mannschaft mehr Effektivität
Die Trainingswoche sei, so Reitmaier, "sehr zielgerichtet" verlaufen, man habe unter anderem die "fehlende Effektivität im letzten Drittel" aufgearbeitet. "Und wir müssen noch kompakter als Mannschaft arbeiten", spielt er auf die zwei Gegentreffer von Fürth und die zuletzt fünf in zwei Partien an. "Wir müssen trotzdem noch schneller in die Tiefe kommen und mehr Torchancen herausspielen. Die richtige Balance zu finden, darauf kommt es an."
Dass Aubstadt anders als die U-23-Teams aus München und Fürth weniger aktiv das Spiel sucht und eher über Körperlichkeit, schnelles Umschalten und Standardsituationen kommt, dürfe nicht zu sorglosem Anrennen verleiten. Der Matchplan, der erneut auf einem 4-2-3-1-System fußen dürfte, in vier Worten und einem Komma: "Eine kompakte, kontrollierte Offensive."
Vielversprechendes Comeback von Kreativ-Spieler Dominic Schmidt
Der möglicherweise, zumindest in Teilzeit, der Torjäger abhanden kommen könnte: Adam Jabiri war unter der Woche krank und steht möglicherweise ähnlich wie beim 2:2 im Ronhof, als er noch nicht ganz von einer Oberschenkelzerrung genesen war, nur als Joker zur Verfügung. Dagegen wird Benjamin Hadzic sicher in der Startelf zu finden sein. Seit seiner Nachverpflichtung im September war der 24-jährige Stürmer nur schwer in Tritt gekommen. Zuletzt gab's Aufwind und in Fürth auch sein drittes Saisontor. "Das sollte ihm das Selbstvertrauen geben, das er braucht", sagt Reitmaier. "Er zeigt aufsteigende Form."

Vielversprechend war vor Wochenfrist das Comeback des lange verletzten Dominic Schmidt, der nach seiner Einwechslung prompt angedeutet hat, ein Kreativspieler im Zentrum zu werden. "Sicher im Kader, auch eine Option für die Startelf", urteilt der Coach, sagt aber auch: "Wir müssen ihn langsam aufbauen." Was auch für den ebenfalls lange verletzten Severo Sturm gilt, der angesichts einiger Ausfälle nach der Winterpause ins kalte Wasser geschmissen worden ist. "Er ist in ein Loch gefallen", zeigt Reitmaier Verständnis und registriert "deutlich besser werdende Trainingsleistungen". Da sei ein sensibles Trainerhändchen gefragt: "Für 90 Minuten und Top-Form reicht es erst in zwei, drei Wochen."
Fabian Cavadias fällt mit einer Muskelverletzung abermals länger aus
Länger ausfallen wird Defensivspieler Fabian Cavadias, dessen zaghafte Comeback-Versuche in der Winter-Vorbereitung bereits vor einigen Tagen durch eine auf die ursprüngliche Sehnenverletzung zurückgehende Muskel-Blessur gestoppt worden sind. Allrounder Felix Schwarzholz ist krank und Innenverteidiger Lukas Billick ist Gelb-gesperrt. Dennoch ist die Personalsituation eine ganz andere als bei der 0:1-Hinspiel-Niederlage in Aubstadt, als den Schweinfurtern elf Mann gefehlt hatten und mit Jugendspielern aufgefüllt werden musste.
Auffällig zuletzt in Fürth: Statt Nico Stephan stand als Ersatztorwart der junge Ukrainer Dmytro Cherniavskyi auf dem Spielberichtsbogen. Die etatmäßige Nummer zwei hatte sich im Abschlusstraining eine Gehirnerschütterung zugezogen. Gegen den TSV Aubstadt wird Stephan wieder zur Verfügung stehen. Nummer eins bleibt der trotz der vielen Gegentore stark haltende Bennet Schmidt.