Eine Herbstmeisterschaft sei im Fußball generell zwar nicht so relevant, doch Victor Kleinhenz hat seine Mannschaft genau darauf eingeschworen: "Es ist mir wichtig, dass wir das hinkriegen als Etappenziel." Auf ihn selbst warten zwei "besondere Spiele" bei Ex-Vereinen: Zunächst gastiert Regionalliga-Spitzenreiter FC 05 Schweinfurt am Freitagabend (19 Uhr, Rosenaustadion) zum Hinrunden-Finale beim FC Augsburg II, anschließend zum Start in die Rückrunde beim TSV Aubstadt.
Bei den Augsburgern trainierte Kleinhenz vergangene Saison die Bundesliga-U 19 und trifft jetzt auf einige damalige Spieler, die in die U 23 aufgerückt sind. 32:28 Tore stehen auf dem Konto des FCA, der im Tabellen-Mittelfeld auf eine ruhige Saison hinsteuert – und für Spiele mit Unterhaltungswert steht.
Das war schon in seiner Zeit beim FC 05 die Handschrift von Trainer Tobias Strobl. Und das ist sie auch seit 2022 bei der Bundesliga-Reserve der Schwaben. "Ich erwarte ein gutes, offenes Fußballspiel", sagt Kleinhenz, der sich deswegen mit einer komplett anderen Aufgabe konfrontiert sieht als in den vergangenen Wochen: "Ich erwarte eine Mannschaft, die kicken will und uns hoch anläuft."
Deswegen dürfte für die Schweinfurter auch defensiv Obacht geboten sein. Zumal die neue Konstellation einer Dreierkette mit Zugang Thomas Meißner als Abwehrchef in der Mitte sowie links Luca Trslic und rechts Kevin Frisorger zwar über mächtig Körpergröße, jedoch noch wenig routinierte Abläufe verfügt. Aber eben Optionen nach vorn eröffnet. "Es wird wichtig sein, eine gute Mischung zu finden aus Pressing und Absicherung."
Qual der Wahl auf der Doppelsechs
Ein Thema bleibt beim FC 05 die Chancenverwertung, gleichwohl man gemeinsam mit den Kickers (je 33 Treffer) die Statistik anführt. Kleinhenz ist trotzdem nicht zufrieden: "Wir wollen effektiver werden", aber gleichzeitig den Weg weiter verfolgen, es über die Masse an herausgespielten Chancen zu erzwingen. "Wir müssen unsere Abläufe bei Quer- und Rückpässen weiter stabilisieren."
Die Qual der Wahl hat Kleinhenz bei der Besetzung der Doppelsechs: Devin Angleberger hat sich mit Konstanz festgespielt, Kevin Fery ist nach seiner Gelb-Roten aus dem Derby bei den Würzburger Kickers und der beim 3:2-Sieg über Vilzing abgesessenen Sperre wieder frei "und eine Option auf die Startelf". Sein Vertreter Kristian Böhnlein krönte am Dienstagabend eine engagierte Vorstellung mit einem Tor.
Ausfallen wird Nils Piwernetz. Der Linksverteidiger hat sich in Würzburg im Zweikampf mit Benyas Solomon Junge-Abiol eine Absplitterung am Sprunggelenk zugezogen. Die Bänder sind jedoch, hat das MRT ergeben, unverletzt geblieben, sodass der 24-Jährige mindestens zwei Wochen ausfallen, womöglich aber noch in diesem Kalenderjahr zurückkehren wird.