An diesen sonnigen 26. Mai 2001, an die Schlussminuten des Regionalliga-Spiels zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem FC 05 Schweinfurt denkt Dirk Dorbath oft und gerne. Sie leiten das "größte Abenteuer meines Lebens" ein: Das 1:1 reicht den Burghausenern zum Klassenerhalt, den Nullfünfern zum Aufstieg - die Schlussphase gestaltet sich zum freundschaftlichen Ballgeschiebe. Und dann steht es fest: Die Schweinfurter steigen in die 2. Fußball-Bundesliga auf. Mit einer zur Hälfte regionalen Mannschaft unter Trainer Djuradj Vasic.
Es folgten glanzvolle Momente im ersten Saison-Drittel, darunter die Heimsiege gegen Saarbrücken (2:1) und Bielefeld (1:0) vor tollen Kulissen im Sachs-Stadion. Oder dieses unglaubliche 3:3 gegen Titelaspirant Bochum, als der FC 05 eine 3:0-Führung verspielte - und das den folgenden Absturz bis hin zum sang- und klanglosen Abstieg einleitete. Wenn es ums Toreschießen ging, wäre Dirk Dorbath eigentlich ein Kandidat gewesen. Wenn ihn Vasic nicht kurzerhand bereits zu Regionalliga-Zeiten vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert hätte - wegen seiner Größe (1,91 m) sowie Lauf- und Kopfballstärke. Es soll, so stand's seinerzeit im Videotext, tatsächlich eine offizielle Anweisung zum Verbleib in der eigenen Hälfte gegeben haben: "500 DM Geldstrafe beim Überschreiten der Mittellinie". Und so hat er eben 17 mal verteidigt in der Zweiten Liga - und trotzdem ein Tor geschossen, den 2:1-Siegtreffer gegen Saarbrücken.
Angefangen hatte Dorbath mit dem Kicken beim VfL Volkach, wo er nach dem A-Jugend-Jahr und einer halben Bayernliga-Saison bei den Würzburger Kickers zunächst wieder landete. Über die TG Höchberg (1991.94) ging's zum FC 05 Schweinfurt, bei dem er, von einem kurzen Intermezzo 1998 beim VFB Leipzig (musste Insolvenz anmelden) abgesehen, bis 2001 blieb. Es folgten eine Bayernliga-Saison beim TSV Gerbrunn sowie der Karriere-Ausklang beim TSV Abtswind, mit dem Dorbath bis 2015 von der Kreisliga bis in die damalige Bezirksoberliga aufstieg, zunächst als Spieler, später als Spielertrainer. Seine Lieblings-Überschrift in dieser Zeitung aus dieser Ära: "Dorbath ließ es viermal klingeln.“
Heute lebt der 51-Jährige mit seiner Lebensgefährtin und Sohn Lio (7) in Volkach und nutzt jede freie Minute zum Radfahren und Wandern. Auch auf den Golfplatz zieht es den in einer großen Abtswinder Firma beschäftigten Logistiksachbearbeiter immer wieder mal.
Dirk Dorbath: Wir sind zum Glück verschont geblieben und ich hoffe, dass es einen halbwegs normalen Sommer geben wird.
Dorbath: Ich halte mich mit Fahrrad fahren ganz gut in Form. Joggen oder Fußball geht leider wegen des Verschleißes in Hüfte und Knie nicht mehr.
Dorbath: Fahrrad fahren, wandern und Golf spielen.
Dorbath: Die Ukraine Krise sowie die Corona Pandemie.
Dorbath: Für gesunde Knochen. Ansonsten bin ich so zufrieden wie es ist.
Dorbath: Die Erfahrung, die ich aus den Jahren mitgenommen habe. So kann ich gelassener mit einigen Dingen umgehen.
Dorbath: Zum 4. Juni 1954, dem Tag des Weltmeisterschaftsendspiels in Bern.
Dorbath: Playa del Ingles.
Dorbath: Man muss immer zufrieden sein, mit dem, was man hat.
Dorbath: Teamgeist und Freundschaften. Aber auch, dass man nichts geschenkt bekommt, und hart für seine Ziele arbeiten muss.
Dorbath: Wenn Menschen denken, auf einem Gebiet der Spezialist zu sein, in Wahrheit aber keine Ahnung haben.
Dorbath: Familie und Freunde.
Dorbath: Relativ normal, da ich auch weiterhin viel Sport getrieben habe.
Dorbath: Den Aufstieg in die Zweite Liga mit dem FC 05 Schweinfurt.
Dorbath: Weniger ein Foul, aber: meinen Wechsel zum VfB Leipzig, der kurz danach Insolvenz angemeldet hat.
Dorbath: Bestimmt trotzdem irgendetwas im sportlichen Bereich.
Dorbath: Da gibt’s einige, da habe ich keinen bestimmten.
Dorbath: Die Zweite Liga mit dem FC 05 Schweinfurt.
Dorbath: Nach der meines Sohnes (lacht).
Dorbath: Über die Scherze mit meinem Sohn.
Dorbath: Die Unvernunft einiger Menschen.
Dorbath: Alle Extremsportlerinnen und -sportler für ihre Leistungen.
Dorbath: Meine Familie.
Dorbath: Vor schweren Krankheiten.
Dorbath: Ich würde gerne Spanisch sprechen, ohne mich anzustrengen.
Dorbath: Viele schöne Reisen, zum Beispiel nach Hawaii oder New York.
Dorbath: Von einem Riesengewinn im Lotto.
Dorbath: Gebt immer alles für die Ziele, die ihr erreichen wollt.
Dorbath: Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem Leben, so dass ich es gerne auch ein zweites Mal so machen würden.