
Die Saison 2001/02 wird Matthias Gerhardt nicht vergessen: Mit dem FC 05 Schweinfurt spielte er ein Jahr in der 2. Fußball-Bundesliga. Plötzlich waren Eintracht Frankfurt oder der VfL Bochum Gegner - und nicht mehr SC Pfullendorf oder SV Elversberg. 21 Mal stand der Mittelfeldspieler auf dem Platz und erzielte zwei Tore; beide beim 3:1-Sieg gegen Unterhaching. Möglich gemacht hat dieses für den Verein dank des sofortigen Wiederabstiegs wenig erfolgreiche, für den Spieler jedoch aufregende Jahr der Aufstieg im Mai 2001, als der FC 05 in der Regionalliga Süd Dritter hinter dem Karlsruher SC und den nicht aufstiegsberechtigten Stuttgarter VfB-Amateuren wurde.
Der Bad Neustadter spielte schon in der Jugend für den FC 05, von 1995 bis 2002 dann für die Erste, er er zum SSV Jahn Regensburg wechselte. Nach dem eher wenig erfolgreichen Ausflug in die Oberpfalz ging es zurück nach Unterfranken, wo Gerhardt für den TSV Großbardorf, VfL Bad Neustadt, FC 06 Bad Kissingen, TSV Aubstadt und TSV Forst spielte, ehe er 2013 seine aktive Laufbahn endgültig beendete und ins Trainergeschäft einstieg. Im Sommer 2020 wechselte er in den Trainerstab des Regionalligisten TSV Aubstadt, hauptverantwortlich für das Scouting. Für die Saison 2021/22 hat Matthias Gerhardt zusammen mit seinem Bruder Thomas als Trainer-Duo unterschrieben bei Kreisklassist SpVgg Hambach.
Heute lebt der 45-Jährige, der für einen Sicherheitsdienst arbeitet, mit seiner Partnerin und dem siebenjährigen Sohn Diego in Salz bei Bad Neustadt.

Matthias Gerhardt: Wie in einem Film. Ich habe, wie jeder andere auch, die Hoffnung, dass wir bald wieder ein "normales Leben" führen dürfen.
Gerhardt: (Lacht) nächste Frage.
Gerhardt: Fußball, Golf, Tennis.
Gerhardt: Die jetzige Situation lässt einen schon viel nachdenken. Aber natürlich auch die Entwicklung meines Sohnes.
Gerhardt: Zum kicken.

Gerhardt: Ich denke, man wird ruhiger und gelassener.
Gerhardt: Rund 20 Jahre zurück. Die Zeit in der Zweiten Liga beim FC 05 war wirklich Wahnsinn, weil sich neben dem sportlichen Erfolg auch viele Freundschaften ergeben haben, die heute noch bestehen.
Gerhardt: Daheim.
Gerhardt: Wenn sich eine Tür schließt, geht eine andere Tür auf.
Gerhardt: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Gerhardt: Bei Ungerechtigkeit und wenn ich meinen Standpunkt verteidige.
Gerhardt: Ganz klar: meinen Sohn, meine Familie und Freunde.
Gerhardt: Es war extrem schwer, wieder in ein "normales Leben" zurückzukehren. Da haben sich auch wirkliche Freunde gezeigt.
Gerhardt: Sportlich gibt es da sehr viele Momente , aber nicht nur auf dem Platz. Die Geburt meines Sohnes war schon der schönste Moment meines Lebens.
Gerhardt: Ich denke, dass jeder Mensch Fehler macht. Aber spontan fällt mir da nichts ein. Da ich eher ein Techniker war, fällt mir auch sportlich kein Foul ein (lacht).

Gerhardt: Puh, eine sehr gute Frage. Ich hatte schon immer den Wunsch, Fußballer zu werden.
Gerhardt: Roger Federer ist außergewöhnlich. Als Fußballer Cristiano Ronaldo, weil er einfach alles für seinen Erfolg macht.
Gerhardt: Die acht Jahre mit Djuradj Vasic als Trainer. Das ist aber nur positiv gemeint, ich habe ihm sehr viel zu verdanken.
Gerhardt: Ganz klar nach der meines Sohnes und meiner Partnerin.
Gerhardt: Ich lache wirklich sehr oft, da ich fast nur gut gelaunt bin.

Gerhardt: Zur Zeit die Corona Geschichte.
Gerhardt: Kinder und wie sie mit der Corona-Krise umgehen. Da können wir Erwachsenen viel lernen.
Gerhardt: Zeit mit der Familie.
Gerhardt: Dass man eine wichtige Person verliert.
Gerhardt: Ich würde gerne mein Golfspiel verbessern.

Gerhardt: Oh, da gibt’s wirklich ganz viele Sachen.
Gerhardt: Davon, dass sich unsere Situation wieder verbessert und wir uns wieder "frei" bewegen können.
Gerhardt: Talent allein reicht nicht für den Traum Profi zu werden. Gebt alles dafür denn es gibt keinen geileren Beruf.
Gerhardt: Wieder als Matze Gerhardt, um ein paar Sachen besser zu machen.
