Es gibt zwei Tage in seinem Fußballer-Leben, die wird Ralf Scherbaum nie vergessen: den 14. August 1994 und den 26. Mai 2001. Am ersten Datum stand der damals gerade 21-Jährige im Tor des TSV Vestenbergsgreuth, hielt seinen Kasten in dieser Sternstunde seiner Karriere sauber und bezwang mit dem Regionalligisten den FC Bayern München im DFB-Pokal-Erstrundenspiel mit 1:0. Knapp sieben Jahre später stieg der gebürtige Würzburger mit dem FC 05 Schweinfurt durch ein 1:1 am letzten Spieltag der Regionalliga Süd in Burghausen in die 2. Fußball-Bundesliga auf. In der Rangliste des Fachmagazins Kicker rangierte er in der Kategorie Torhüter lange Zeit auf Platz eins, obwohl es mit den Nullfünfern sportlich dahin ging und sie letztlich sofort wieder abgestiegen sind.
Seine Anfänge hatte Ralf Scherbaum in der Jugend des TSV Grombühl, ehe er über die A-Jugend des Würzburger FV zum ersten Mal den Sprung zum FC 05 schaffte. Nach dem zweijährigen Vestenbergsgreuth-Intermezzo ging es erneut nach Schweinfurt, diesmal für acht Jahre. Beim Würzburger FV spielte er noch sechs Saisons, ehe er an der Seite von Michael Hochrein in den Trainerstab des Bayernligisten wechselte. Weitere Co-Trainer-Stationen waren der TSV Kleinrinderfeld und der TSV Lengfeld.
Heute lebt der 48-Jährige in Kist und arbeitet bei den Mainfrankennetzen in Würzburg in der Abteilung Gas-Elektrik. Scherbaum ist verheiratet und Vater einer 20-jährigen Tochter.
Ralf Scherbaum: Eigentlich ganz gut, bin ja noch Torwart-Trainer und wir fahren zur Zeit viel mit dem Fahrrad.
Scherbaum: Fußball natürlich und Fahrradfahren.
Scherbaum: Familie und Freunde.
Scherbaum: Jung eigentlich nicht mehr. Aber wenn, würde ich mir in jungen Jahren bereits einen Spielerberater anschaffen, um vielleicht im Fußball noch weiter zu kommen.
Scherbaum: Erfahrungen, die man gesammelt hat, und natürlich gesund zu sein.
Scherbaum: In meine Kindheit, da haben wir draußen Fußball gespielt und das Leben funktionierte auch ohne Handy und Computer.
Scherbaum: Mein Zuhause.
Scherbaum: Alle Momente im Leben zu genießen, weil man nie weiß, was am nächsten Tag passiert.
Scherbaum: Ohne Fleiß kein Preis. Es gibt Höhen und auch Tiefen im Fußball, und damit muss man umgehen können. Wenn man das schafft, kann man ganz weit kommen.
Scherbaum: Wenn man meine Familie angreift.
Scherbaum: Familie und Freunde.
Scherbaum: Eigentlich hatte sich ja nicht viel verändert. Da ich als Co-Trainer und Torwart-Trainer weiter gemacht habe, war ich genauso oft von zu Hause weg wie als aktiver Spieler.
Scherbaum: Natürlich die Aufstiege mit dem FC 05 Schweinfurt und dem Würzburger FV. Na klar, die Zweitliga-Saison mit Schweinfurt. Oder das Pokalspiel damals gegen Bayern München mit Vestenbergsgreuth.
Scherbaum: Meine einzige Rote Karte in Burghausen, weil wir durch meine dumme Aktion das Spiel verloren haben.
Scherbaum: Als Kind wollte ich immer Polizist werden.
Scherbaum: Früher Andreas Köpke und Oliver Kahn. Heute Manuel Neuer.
Scherbaum: Sportlich gesehen wirklich einiges, da waren der Pokalsieg und der Aufstieg in die Zweite Liga. Privat hatte ich tolle Urlaube wie eine Kreuzfahrt oder in Thailand und Indonesien.
Scherbaum: Nach keiner, es ist immer ein Geben und Nehmen.
Scherbaum: Ich kann über Vieles lachen, über Witze oder Gags im Fernsehen.
Scherbaum: Unpünktlichkeit.
Scherbaum: Angela Merkel, weil ihr am Anfang keiner zugetraut hätte, so eine starke Frau in Europa zu werden.
Scherbaum: Meine Frau und meine Tochter.
Scherbaum: Flugzeugabsturz und Krankheit.
Scherbaum: Man sagt ja, man lernt nie aus. Deswegen lernt man sowieso jeden Tag etwas Neues dazu.
Scherbaum: Ich würde so Vieles gerne noch machen, aber man bräuchte das nötige Kleingeld dazu.
Scherbaum: Frieden auf der Welt und kein Hungerleiden mehr.
Scherbaum: Nie auf dem Erfolg ausruhen und immer mehr machen als Andere.
Scherbaum: Als Ralf Scherbaum, ich bin voll zufrieden.
Scherbaum sagt im Interview er ist Torwart Trainer. Normal ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Journalist den Verein hier auch benennt.