Mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Fußball-Kreisklasse Rhön 2 und dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga Rhön wurde beim TSV Aubstadt ein erster Schritt getan, das Niveau-Gefälle zwischen der Regionalliga-Mannschaft und der Reserve weniger steil zu gestalten. Das entspricht den Vorstellungen der Vereinsführung.
Mit diesem Ziel und Auftrag war Trainer David Noack mit seiner Mannschaft in die Saison gestartet. Der Strahlunger spielte selber sechs Jahre lang - von 2012 bis 2018 - in der Bayernliga für den TSV Aubstadt, war danach zwei Jahre lang bei seinem Heimatverein und wechselte 2020/21 als Spielertrainer zum TSV Aubstadt II.
David Noack und Julian Grell teilen sich die Verantwortung als Trainer
"Ich habe an 15 der 24 Spiele teilgenommen und werde ab der kommenden Saison überwiegend als Trainer in Eins-zu-Eins-Verantwortung mit Julian Grell zusammenarbeiten", sagt Noack. Grell ist bekanntlich nach seiner Rückkehr vom SV Euerbach/Kützberg in dieser Funktion in der Winterpause beim TSV II eingestiegen.
Ein Selbstläufer war der Titelgewinn von Anfang an keineswegs. Noack verweist darauf, dass sich die personell veränderte und mit U19-Spielern besetzte Mannschaft "auch erst mal finden und zusammenwachsen" musste. Dass der FC Eibstadt der härteste Konkurrent sein würde, nahm man vor zwölf Monaten an und es änderte sich auch nichts daran, als man das Auftaktspiel in Eibstadt mit 3:1 gewonnen hatte. "Es hat sich damit vielmehr bestätigt, so gut waren die von Beginn an."
Das 4:0 gegen den FC Eibstadt war ein Wendepunkt in der Saison des TSV Aubstadt II
Eine klare Angelegenheit sei die Meisterschaft erst zum Saisonende hin gewesen: "Auch wenn man mal zwei, drei Spieler von oben bekam, musste die ganze Mischung erst mal stimmen. Das braucht halt alles seine Zeit." Der 24. Oktober war ein Wendepunkt in der Saison. Da gewann Aubstadt auch das Rückspiel gegen den FC Eibstadt mit 4:0 und war virtuell, mit den Nachholspiel-Punkten, bereits vorbei.
Seit wann Noack überzeugt gewesen sei, dass man es schaffen würde? "Seitdem wir es selber in der Hand hatten, wenn man will, seit Oktober. So selbstbewusst sind wir dann auch von Spiel zu Spiel aufgetreten, waren immer voll konzentriert und haben jedes Spiel, ausgenommen das letzte, gewonnen." Jenes letzte Spiel ging 1:2 bei der SG Mellrichstadt/Frickenhausen verloren.
Überhaupt gab es in den 24 Spielen nur zwei Niederlagen (noch die in Hausen/Nordheim mit 4:5) und zwei Unentschieden. Am Ende standen 60 Punkte und 91:23 Tore in der Statistik, vier Punkte vor Eibstadt und 18 vor der SG Hausen/Nordheim.
Unregelmäßige Unterstützung aus dem Regionalliga-Kader des TSV Aubstadt
Unterstützung aus dem Kader der Regionalliga-Mannschaft kam nicht regelmäßig und nicht aus Verstärkungsgründen, sondern in Form von Reha-Einsätzen für vorher verletzte Spieler, wie zum Beispiel bei Daniel Leicht, Moritz Gündling, Chris-Stephan Dierke, Björn Schönwiesner oder Max Schebak. Als ehemalige Bayernliga-Spieler liefen sporadisch Patrick Kirsten, David Bauer, David Noack und Julian Grell auf.
28 Spieler kamen in der Saison zum Einsatz, 21 von ihnen erzielten die 91 Tore des TSV Aubstadt II. Absoluter Torjäger war Lukas Merkl, der Sohn der TSV-Ikone Oliver Merkl, mit 23 Treffern. Ausgerechnet er war nicht zu halten. "Wir haben es intensiv versucht, ihn zum Bleiben zu bewegen. Er will aber einen zweiten Anlauf über die Bezirksliga beim SV Rödelmaier machen und wir respektieren das", sagt Noack.
Als Stammkräfte und Säulen der Mannschaft nennt er den Torhüter Erik Posluschny und den Sechser Michael Damm. Als besonders erwähnenswert führt er an, wie zuverlässig und mit wie viel Spaß und Teamgeist zwei Spieler bei der Sache waren, die im Regionalligakader in die Saison gestartet waren: Der ehemalige Kapitän Dominik Grader und Lennart Seufert, "die uns sehr viel geholfen, sich voll solidarisch integriert haben". Beide taten sich nach Verletzungen zu ungünstigen Zeitpunkten schwer, den Anschluss wieder herzustellen: "Und jetzt macht es ihnen so viel Spaß, dass sie bereits ihre Zusagen für die nächste Saison in der Kreisliga gegeben haben."
Von den zehn Neuzugängen für die kommende Saison kommen fünf aus dem eigenen Verein
Die angeblich lange Liste von externen Neuzugängen für die zweite Mannschaft korrigiert David Noack so: "Das sind Seufert und Grader, drei aus der eigenen U19 mit Jannik Reubelt, Ali Rezai und Johannes Israelyan. Dazu Nils Voigt aus Wülfershausen, zwei U19-Spieler und zwei Aktive von auswärts, denen wir überlassen, es selber zu sagen."
Am 31. Juli beginnt die neue Runde, "in der wir uns so schnell wie möglich etablieren, ein bisschen Paroli bieten und mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen. Ziel des Vereins ist in einem Fünf-Jahres-Plan irgendwann mal die Bezirksliga. Jetzt wollen wir aber erst mal ankommen."