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Fußball: Toto-Pokal
Wie die Pokalreise des TSV Aubstadt im Fangnetz hinter einem Tor in Erlangen geendet ist
Das verdiente Aus im Achtelfinale des Toto-Pokals beim ATSV Erlangen wird den TSV Aubstadt noch einige Tage beschäftigen. Eine Frage treibt die Verantwortlichen um.
Victor Kleinhenz, der Trainer des TSV Aubstadt, war vom Spiel seiner Mannschaft im Toto-Pokal-Achtelfinale beim ATSV Erlangen selten angetan.
Foto: Sportfoto Zink / Wolfgang Zink | Victor Kleinhenz, der Trainer des TSV Aubstadt, war vom Spiel seiner Mannschaft im Toto-Pokal-Achtelfinale beim ATSV Erlangen selten angetan.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 20.02.2024 05:50 Uhr

Es wirkte ein wenig, als sei Victor Kleinhenz und seine öffentlich geäußerte Spielanalyse das Auge eines Sturms. Der Ort, an dem es ruhig und friedlich ist, während außen herum der Wind gefährlich wirbelt. Der Trainer des TSV Aubstadt lobte also nach dem Aus seiner Mannschaft im Toto-Pokal-Achtelfinale Gegner ATSV Erlangen in höchsten Tönen. So sehr, dass es seinem Gegenüber Michael Hutzler beinahe etwas unangenehm schien. Intern, das ist sicher, wird Kleinhenz das Spiel nicht annähernd so nonchalant aufarbeiten.

Schon dass es der TSV Aubstadt überhaupt ins Elfmeterschießen geschafft habe, habe dem Spielverlauf nicht entsprochen, sagte Kleinhenz mit klarer Stimme nach der 4:6-Niederlage (1:1, 0:0) des Regionalligisten beim ATSV Erlangen, der in der Bayernliga Nord im Tabellenkeller festhängt. Im Elfmeterschießen trafen alle Spieler außer Joshua Endres. Aubstadts bester Liga-Torschütze setzte seinen Versuch etwas zu hoch an, der Ball touchierte die Latte und landete schließlich im Fangzaun hinter dem Tor.

"Wir müssen das jetzt erst einmal sacken lassen. Das Aus tut sehr weh, weil der Pokal bei uns einen hohen Stellenwert gehabt hat", sagte Kleinhenz. Der 31-Jährige sprach schon in der Vergangenheit von dem Wettbewerb und meinte wohl auch eher die vergangene Saison, in der sich sein TSV Aubstadt mit mitreißenden Auftritten gegen Türkgücü München und den TSV 1860 München bis ins Finale beim FV Illertissen gespielt hatte.

Die unbedingte Bereitschaft, alles zu geben, fehlt beim TSV Aubstadt

In dieser Saison allerdings fremdelte der TSV Aubstadt von Anfang an mit dem Pokal-Wettbewerb. Schon die Erfolge in den ersten Runden gegen die Landesligisten TSV Mönchröden und FC Coburg waren zähe Angelegenheiten. Auch in Erlangen vermisste man das Feuer bei den Spielern, die unbedingte Bereitschaft gegen den Außenseiter alles zu geben, um im Viertelfinale möglicherweise einen namhaften Gegner auf eigenem Platz herausfordern zu können.

Die Frage, die Kleinhenz und sein Trainerteam auch nach dem Erlangen-Spiel umtreiben wird, ist die: Warum passt der zweite Anzug nicht? Sechs Wechsel hatte er im Vergleich zum starken 4:2-Erfolg beim TSV Buchbach am Freitag vorgenommen. Keiner der Neuen lieferte ihm überzeugende Argumente, am Samstag in der Liga gegen den FV Illertissen abermals in der Startelf zu stehen. Allerdings: Die Stammkräfte machten es diesmal auch nicht besser.

Leonard Langhans vom TSV Aubstadt sieht in einer Szene zweimal Gelb

In der ersten Halbzeit hatte Erlangen ein klares Chancenübergewicht, in der zweiten schien das Pendel freilich mit der Zeit für den TSV Aubstadt auszuschlagen, dem es jetzt gelang, Druck auf des Gegners Tor aufzubauen. Bis Leonard Langhans nicht aufhören mochte, mit Schiedsrichter Quirin Demlehner über einen Foulpfiff zu diskutieren. Der verwarnte Aubstadts Außenverteidiger in einer Szene gleich zweimal: Gelb-Rot.

"Die gelb-rote Karte hat es mit Sicherheit nicht einfacher gemacht. Clever war das nicht", sagte Kleinhenz, wollte Langhans deshalb aber keine größere Verantwortung für das Aus zuweisen als den übrigen TSV-Spielern: "Wir haben es ja auch in den 65 Minuten vorher nicht geschafft, Torchancen herauszuspielen."

In Unterzahl geriet Aubstadt verdient in Rückstand - Yannik Raab traf in der 76. Minute - und glich kurz vor Schluss durch Christopher Bieber glücklich aus (85.). Glücklich nicht nur wegen der Gesamtpräsentation. Sondern auch, weil der das Tor einleitende Freistoß keiner war, wie sich Michael Hutzler und Victor Kleinhenz gegenseitig versicherten.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Toto-Pokal Achtelfinale, Männer
ATSV Erlangen - TSV Aubstadt 6:4 (1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen
Erlangen: Böhnke - Raab (77. Tischler), Ruiu, Vidovic, Döring - Ayvaz - Benes (52. Lawson), Rexhepi, Markert, Kuschka (74. Misic) - Görtler (82. Geyer).
Aubstadt: Schneider - Langhans, Behr, Fippl, Feser - Volkmuth (46. Müller), Trunk (46. Schebak) - Hofmann (62. Pitter), Piwernetz (20. Rumpel, 70. Hüttl), Endres - Bieber.
Schiedsrichter: Quirin Demlehner (Eggenfelden).
Zuschauende: 195.
Tore: 1:0 Yannik Raab (76.), 1:1 Christopher Bieber (85.).
Elfmeterschießen: 2:1 Luca Ruiu, 2:2 Ingo Feser, 3:2 Drazen Misic, 3:3 Tim Hüttl, 4:3 Tramaine Lawson, 4:4 Jannik Fippl, 5:4 Burak Ayvaz, Joshua Endres über das Tor, 6:4 Lucas Markert.
Gelb-Rot: Leonard Langhans (69./Aubstadt).
Quelle: dr
 
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