
Manchmal bedarf es ja nur eines einzigen Impulses, um eine Entwicklung in Gang zu setzen. Beim TSV Aubstadt aus der Fußball-Regionalliga Bayern könnte dieser Stimulus jener 1:0-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den FC 05 Schweinfurt gewesen sein. "Ja", bestätigte TSV-Kapitän Ben Müller nach dem 4:2-(1:2)-Erfolgs seiner Mannschaft beim zuvor sechsmal ungeschlagenen TSV Buchbach den Brustlöser-Effekt des Derbysiegs, "denn wir haben gemerkt, dass wir einen guten Gegner schlagen können. Das hat sicherlich ein paar Steine fallen lassen."
Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz sah das nach dem nicht nur aus seiner Sicht verdienten Erfolg ganz ähnlich: "So ein Derbysieg kann ein Initialzündung sein, die einem guttut. Von daher sind wir froh, dass wir jetzt diese Serie mit zwei Siegen haben."
Der TSV Aubstadt tritt beim TSV Buchbach inspiriert und selbstbewusst auf
Tatsächlich wirkte der Vortrag der Aubstädter am Freitagabend in Oberbayern eine Spur inspirierter und deutlich selbstbewusster als in den vergangenen Wochen. Von Anfang an dominierte der Gast das Geschehen in der SMR-Arena und ging in der achten Minute auch durch einen satten Weitschuss von Joshua Endres in Führung. "Bis dahin haben wir gut gespielt", sagte Müller. Nach der Führung habe man freilich etwas den Faden verloren und "die zwei Gegentore blöd kassiert".
Beim ersten spielte der 24-Jährige selbst unfreiwillig die Hauptrolle, als er eine Freistoßflanke mit dem Kopf ins eigene Tor verlängerte (26.). Beim zweiten wurde die Aubstädter Hintermannschaft von einem simplen Diagonalball an den zweiten Pfosten und anschließendem Querpass nahe der Grundlinie überrascht, Sammy Amari vollendete zur Führung für den TSV Buchbach (38.).
In Vilzing und Unterhaching hatte der TSV Aubstadt zuletzt jeweils 1:2 verloren
Der TSV Aubstadt war also wieder 1:2 hinten - bei der DJK Vilzing und der SpVgg Unterhaching hatten die Mannen von Trainer Victor Kleinhenz mit diesem Resultat die jüngsten beiden Auswärtsspiele verloren. Dass es nicht ein drittes Mal hintereinander so kam, schrieb Trainer Victor Kleinhenz einem "Lerneffekt" aus den vergangenen Wochen zu. Dergestalt, dass sich sein Team weder in dieser Phase noch nachdem es erneut in Führung gegangen war aus der Ruhe bringen und nicht vom an sich guten Spiel abbringen ließ.
"In Buchbach geht es nicht um die Leistung. Man muss das Spiel annehmen, wie es hier ist. Wir waren einfach gierig darauf, hier zum ersten Mal zu gewinnen", sah es Ben Müller. Das merkte man dem TSV-Kapitän und seinen Nebenleuten an, die das Geschehen in der zweiten Halbzeit - die letzten fünf Minuten ausgenommen, als Buchbach alles nach vorne warf - klar im Griff hatten und zeigten, was sie alles im Repertoire haben.
Standardsituation zum Beispiel: Christopher Bieber per Kopf nach einer Ecke (47.) und Joshua Endres nach einer Freistoßvariante (50.) wendeten abermals das Blatt. Zwei Tore bald nach Wiederbeginn, "genau das, was wir gebraucht haben", sagte Müller. "Endlich mal zwei Standardtore. Das ging uns bisher ein bisschen ab in dieser Saison", war Victor Kleinhenz froh um das Zustandekommen dieser Erfolgserlebnisse, "weil wir da in den letzten Wochen viel Arbeit hineingesteckt haben". Zuvor hatte nur Ingo Feser per Foulelfmeter beim 5:2-Erfolg beim FC Pipinsried nicht aus dem laufenden Spiel heraus für Aubstadt getroffen.
"Aubstadt hat sich letzten Endes über die Standards durchgesetzt", seufzte Marcel Thallinger, der Trainer des TSV Buchbach, "das ist für uns natürlich bitter und war unnötig. Vor allem, weil wir in der ersten Halbzeit gut im Spiel waren. Aber so ist Fußball und das müssen wir auch so schlucken".
Das nächste Ziel des TSV Aubstadt ist der Einzug ins Viertelfinale im Toto-Pokal
Für die Entscheidung sorgte letztlich der eingewechselte Patrick Hofmann, der einen Konter mit einem platzierten Schuss aus 17 Metern erfolgreich abschloss. Ein Tor, das Hofmann am Dienstag (Anpfiff: 18.30 Uhr) im Toto-Pokal-Achtelfinalspiel beim Bayernligisten ATSV Erlangen einen Platz in der Startelf bescheren sollte. "Wir wollen im Pokal ins Viertelfinale einziehen und dann im Idealfall am Samstag das Heimspiel gegen Illertissen gewinnen. Dann wären wir schon wieder in einem Fahrwasser, in dem alles gut ist", lautet der von Victor Kleinhenz ausgegebene Wochenplan des TSV Aubstadt.