Seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass der TSV Trappstadt nach zwei Spielzeiten die Fußball-Bezirksliga Ost verlassen und in der kommenden Saison in der Kreisliga Rhön antreten muss. Die Aufgabe im drittletzten Saisonspiel beim noch um den Aufstieg mitspielenden TSV Forst (Anpfiff: Sonntag, 15 Uhr) ist deshalb um keinen Deut leichter als ohne diesen Hintergrund.
"Wir sind es den anderen Vereinen schuldig, die Saison mit Anstand und Engagement zu Ende zu spielen", erklärt Martin Beck, der Trainer des TSV Trappstadt. "Und ich bin auch ganz sicher, dass unsere Spieler das tun werden. Dieser Vorsatz kam auch nach dem Spiel letzten Samstag aus der Mannschaft."
Dass von den bisher 27 Spielen 18 verloren, nur vier gewonnen und fünf unentschieden gespielt wurden, lässt keinen anderen als den Schluss vorzeitiger Abstieg zu. Natürlich sei es schade, sagt Beck, "für die Mannschaft und für mich persönlich auch, weil ich bisher nie abgestiegen, sondern immer nur aufgestiegen bin, als Spieler und als Trainer."
Dadurch werde der TSV Trappstadt nicht untergehen. "Es machen alle weiter und bleiben an Bord. Ich auch, das haben wir im November schon vereinbart. Da der Verein jetzt keine anderen Gedanken hat als damals, stehe ich natürlich auch zu meinem Wort."
Die nächste Saison könnte für den TSV Trappstadt eine große Chance bieten
Becks Gedanken und die der Mannschaft gehen schon in die nächste Runde, die vielleicht sogar eine große Chance bietet. Die jungen Spieler hätten sich in den zwei Jahren weiterentwickelt und viel dazu gelernt: "Wenn wir mit der nötigen Demut und ohne jede Überheblichkeit in die Saison gehen, die Kampf- und die Laufbereitschaft werden ja nicht weniger werden, dann können wir eine gute Rolle spielen."
Woran lag es aber, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg das schwierigste wurde? Sicher habe man nicht mit dem Abstieg gerechnet. "Es spielten aber mehrere Gründe eine Rolle", erklärt Martin Beck. "Es ging schon vor der Saison damit los, dass wir Abgänge hatten, die uns nicht nur von der Quantität, sondern auch von der Qualität her weh getan haben."
Noah Uebelacker sei aus beruflichen Gründen an den Bodensee gewechselt. Aufgehört haben Daniel Werner, René Lang und Sebastian Schirling. Torhüter Felix Häpp hat nach seiner Verletzung noch kein Spiel in dieser Runde bestritten. Nach dem sechsten Spieltag fiel noch Philipp Rudbach studienbedingt aus, Paul Seiler kam nur etwa alle vier Wochen vom Studium in Berlin. Ein Neuzugang, David Büschelberger, "der uns sportlich und menschlich sehr viel brachte", so Beck, ersetzt halt keine fünf anderen.
"Die Jungen wurden ins kalte Wasser geworfen und haben wirklich einen großen Schritt gemacht", sagt Beck. "Aber die Bezirksliga hat schon auch ihre Qualität. Spieler, die diese Qualität mitbringen, auch weil sie schon höher gespielt haben, fehlten über Wochen wegen Verletzungen: Niklas Bauer zehn Spiele, Peter Hutzler und Sebastian Wagner die komplette Vorrunde. Dazu kam die eine oder andere Sperre." Seine Mannschaft habe nicht einmal mit dem kompletten Kader antreten können.
In den entscheidenden Spielen gegen die direkte Konkurrenz passten die Leistungen nicht
Ein weiterer Grund für den Abstieg war, so Beck, "dass wir in den entscheidenden Spielen gegen die direkte Konkurrenz die Leistung nicht auf den Platz brachten. Außer ein Mal gegen Hirschfeld haben wir immer gegen die direkten Konkurrenten verloren. Und es waren verdiente Niederlagen, weil die Leistungen nicht gepasst haben." Dem gegenüber stehen zwei Remis gegen den Tabellenzweiten TSV Ettleben/Werneck.
Martin Becks Beruf als Sozialpädagoge ist herauszuhören bei seiner Einschätzung der Situation: "Es wird weitergehen hier. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns die zwei Jahre Erfahrung helfen werden. Einige Spieler haben zudem ihre Leistungsgrenze noch nicht erreicht."
TSV Unterpleichfeld - SV Rödelmaier. Drei Spieltage vor Saisonende geht beim SV Rödelmaier (10.) doch noch einmal die Angst vor dem Abrutschen auf den Abstiegsrelegationsplatz 13 um. Nur noch fünf Punkte beträgt der einst so komfortable Vorsprung auf den TSV Eßleben (12.) und die SG Statdlauringen/Ballingshausen. Es könnte also am letzten Spieltag tatsächlich zu einem "Endspiel" in Eßleben kommen, was der am Saisonende scheidende SV-Trainer Werner Feder gerne verhindern würde. "Darauf kann ich genauso gut verzichten wie auf einer Verlängerung meiner Traineramtszeit mit möglichen Relegationsspielen." Dass dem SV Rödelmaier nach sieben Spielen ohne Sieg ausgerechnet am Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) beim Tabellenführer TSV Unterpleichfeld (der TSV gewann alle zehn Spiele nach der Winterpause) der Befreiungsschlag gelingt, erscheint allerdings fraglich.
TSV Großbardorf II - TSV Münnerstadt. Mitten drin im spannenden Abstiegskampf der Bezirksliga Ost befindet sich auch der TSV Großbardorf II (11.), der am Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) zuhause im Derby gegen den TSV Münnerstadt (5.) gehörig unter Zugzwang steht. Nach dem überraschenden Last-Minute-Sieg beim SV-DJK Oberschwarzach gab es für die Gallier im Nachholspiel am Mittwoch gegen den FC 06 Bad Kissingen (1:6) einen bösen Rückschlag. Keine guten Erinnerungen haben die Großbardorfer auch an das Hinspiel in Münnerstadt, das im vergangenen Oktober mit 4:7 verloren gegangen war.