Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, auch der TSV Trappstadt (14./17) mit Punkten für den Klassenerhalt. Am Karsamstag hat er in der Fußball-Bezirksliga Ost im Grabfeld-Derby den TSV Großbardorf II (11./19) im Rückspiel zu Gast. Beginn ist um 16 Uhr. Es steckt so viel Brisanz in diesem Sechs-Punkte-Spiel, dass sich die Hausherren mit ihrem bekanntermaßen reichlichen Catering wieder einmal auf eine große Zuschauerkulisse vorbereiten dürfen. Sportlich natürlich ebenso, es steht allerhand auf dem Spiel.
Beide Mannschaften und Kader sind mit einigen älteren und erfahrenen Recken sowie vielen jungen Kräften besetzt, sodass es auch darauf ankommen dürfte, wer von ihnen seine Nerven am besten unter Kontrolle und sein Potenzial auf den Platz bringen kann. Womit es in den letzten Spielen bei beiden etwas hakte, die Leistungen zu sehr schwankten und nicht mit der nötigen Konstanz erbracht wurden.
TSV Trappstadt will auf die Überholspur
Gewinnt der Gastgeber, kann er seinen Abstiegsplatz mit dem Verlierer tauschen. Gewinnt aber das Team von Trainer Klaus Seufert, kann es sich vom Verlierer auf fünf Punkte Abstand entfernen. Niklas Bauer vom gastgebenden TSV, 22 Jahre jung, von Beruf Industriemechaniker, lebt seit seiner Geburt in Trappstadt und war beim Hinspielsieg (2:1) seiner Mannschaft mit dabei. "Es war eines der schönsten Erlebnisse, gegen so einen spielstarken Gegner drei Punkte holen zu können", erinnert er sich. "Wir haben all unsere Mittel, die wir haben, eingesetzt, sind gerannt, jeder für jeden, haben gekämpft und alles gegeben und haben nicht einmal unverdient gewonnen." Dieselbe Einstellung noch einmal in diesem Spiel, und er ist sich sicher, "dann sollten wir wieder eine Chance haben."
Niklas Bauer hat im Schüleralter in der JFG Grabfeld mit dem aktiven Fußball begonnen, "wo wir meistens in Herbstadt spielten. Im ersten Jahr D-Jugend bin ich rüber nach Großbardorf gewechselt, war bis zum letzten Jahr A-Jugend dort." Unter den verschiedenen Trainern bei der JFG und in Bardorf war fast immer Stefan Heger, der "Hexer", dabei.
Die Zeit in Großbardorf hat Niklas Bauer weiter gebracht
Niklas Bauer hat mit über vier Jahren Abstand zu seiner Großbardorfer Zeit die Reife und den Überblick, sich ein eigenes Urteil bilden zu können: "Es war die absolut richtige Entscheidung damals. Es hat mich fußballerisch definitiv weiter gebracht und ich habe mich auch insgesamt weiterentwickelt." Auch seine jetzigen Teamkollegen Hannes Mauer und Luca Derlet sind den gleichen Weg gegangen. "Natürlich ist dieses ein besonderes Spiel für uns drei. Mit einigen ihrer jetzigen Truppe habe ich ja noch zusammen gespielt und freue mich deshalb darauf."
Als Sechser und linker Mittelfeldspieler nach Trappstadt zurückgekommen
Als Linksverteidiger kam er nach Großbardorf, als Sechser und linker Mittelfeldspieler nach Trappstadt zurück und war an der Kreisliga-Meisterschaft beteiligt. Die erste Bezirksliga-Saison zu überstehen sei ja nicht so schwer gewesen bei einem Festabsteiger. "Diesmal ist es wesentlich schwerer, weil sie uns jetzt besser kennen und weil einige sehr starke Mannschaften wie Großbardorf II zum Beispiel dazu gekommen sind. Wir haben aber noch alle Möglichkeiten, jedoch ist jeder Punkt wichtig, den wir gegen wen auch immer mitnehmen können." So wie zuletzt beim Fünften in Bergrheinfeld (1:1), obwohl Trainer Martin Beck auf neun Spieler aus verschiedenen Gründen wie Verletzung, Krankheit, Urlaub, Taufe verzichten musste. Auch Niklas Bauer hatte vor einer Woche den Trappstädtern gefehlt.
Was es mit dem "Knipser" und dem "Schlitzohr" auf sich hat
Ob er mit seiner Rückkehr in die Startelf rechne: "Ich denke schon. Ich bin ja sonst auch immer dabei." Positiv denkt Niklas Bauer, wann immer irgendwie möglich. Um Antworten und Auskünfte ist er auch nie verlegen. Nur in seinem Spielerprofil in der BFV-App kommt er etwas verschlossen rüber. Bei Geburtsdatum, Größe, Gewicht, selbst bei Nationalität steht "k. A.", keine Angabe. Nur bei Position gab er "irgendwann mal, als ich noch jung war, warum weiß ich auch nicht", an, "Knipser" zu sein, womit wir wieder beim Positivdenker wären. Nur bei "starker Fuß" nicht. Da gab das Schlitzohr an: "keiner".
Während der TSV Trappstadt nach dieser Partie Ostern genießen kann, bleibt dem TSV Großbardorf II nicht viel Zeit zum Ausruhen. Bereits am Ostermontag erwartet das Grabfeld-Team das Tabellenschlusslicht SV Ebelsbach. Anpfiff ist erst um 17 Uhr.
SV Rödelmaier - TSV Münnerstadt. 90 Minuten mit Derbycharakter warten am Karsamstag (Anpfiff: 16 Uhr) auf den SV Rödelmaier (9./32), der Heimrecht gegen den TSV Münnerstadt (7./35) genießt. Beide Mannschaften fristen ein sicheres Dasein im Mittelfeld, frei von Abstiegsgefahr, aber auch weit weg von der Tabellenspitze. Runde eins, sprich das Hinspiel, hat der SV dank des Doppel-Torschützen Christoph Rützel mit 2:0 gewonnen. Gelingt eine Wiederholung des Erfolgs, zieht Rödelmaier an seinem Kontrahenten vorbei. In einer Statistik liegt der Hausherr übrigens auf Platz eins in der Bezirksliga Ost: Sein Torverhältnis von 29:26 beweist, dass Spiele mit Beteiligung des SV Rödelmaier am torärmsten verlaufen sind.