In einem sind sich alle neun Fußballer des TSV Trappstadt, die wir zu einer personalisierten Vorschau auf ihr nächstes Bezirksligaspiel diese und vergangene Saison interviewt haben, einig und bekannten bisher gebetsmühlenartig: "Wenn wir das, was wir individuell und als Mannschaft auf den Platz bringen, können wir jeden Gegner ärgern und müssen uns vor keinem verstecken." Dennoch hat es in dieser Spielzeit in der Bezirksliga Ost in 25 Spielen erst zu vier Siegen und fünf Unentschieden gereicht, macht 17 Punkte und Abstiegsplatz 14, schon sieben Zähler hinter dem Relegationsplatz.
Jannes Benkert arbeitet wie viele seiner Mitspieler als Industriemechaniker
Es eint diese Spieler so vieles, auch vor dem fünftletzten Spiel, diesen Sonntag um 14 Uhr beim TSV Abtswind II. Die allermeisten des Kaders sind Original-Trappstädter, haben wie Jannes Benkert (22), der diesmal Rede und Antwort stand, "in sehr frühem Alter, solange ich denken kann, mit Fußball angefangen", sehr bald in der JFG Grabfeld. Der Jugendtrainer, der ihn am meisten geprägt hat, "war der Alslebener Klaus Roth, den ich über viele Jahre als Trainer hatte." Einige von diesen allermeisten versuchten ihr Glück in anderen Vereinen, beim FC Haßfurt, TSV Großbardorf oder TSV Aubstadt und fanden dann zu ihrem "Stolz vom Grabfeld", wie es auf dem Banner an der Spielfeldumrandung seit 2016 heißt, zurück.
Jannes Benkert hat diese Fremdlehre ausgelassen und sich auf heimischem Terrain "mittlerweile, das heißt seit dieser Saison, zum Stammspieler" weiterentwickelt. Mehrere aus der Mannschaft, so auch Benkert, üben sogar den gleichen Beruf aus, als Industriemechaniker in der Großindustrie in Schweinfurt oder Bad Neustadt. Für Jannes Benkert konnte es ja auch, schon genetisch bedingt, kein Vorbei am Fußball in Trappstadt geben. Immerhin ist er der Sohn von Klaus-Peter Benkert, der eine Generation vor ihm seine Gegenspieler schwindelig spielte, wenn auch nicht so hoch in der Bezirksliga.
Der Verteidiger Jannes Benkert ist wie sein Vater Fan von Borussia Dortmund
Und auch nicht so weit hinten als Verteidiger. Er war mehr in der Offensive beschäftigt. "Ich hab es schon öfter gehört, habe ihn selber aber nie spielen gesehen", gesteht der Sohn. Der, "wie mein Papa, Borussia Dortmund-Fan" ist, aber nicht Fan eines speziellen Spielers. Anders verhält es sich, was das Vorbild im eigenen Verein betrifft: "Die meisten von uns würden bei dieser Frage Daniel Werner nennen. Vor dem haben wir alle großen Respekt, was er persönlich geschafft hat als Spieler und Trainer, gerade bei der Entwicklung hier bei uns in Trappstadt. Als er aus Aubstadt zurück kam, ging es richtig los, hat er vieles zum Positiven verändert."
Daniel Werner ist aber nicht mehr aktiv. Deshalb blickt Jannes Benkert noch zu anderen auf, die vorangehen in der Mannschaft: "Niklas Bauer, weil er viele starke Einzelaktionen macht, die uns was bringen. Peter Hutzler, ein Führungsspieler, der dazu viel redet. Lukas Häpp, ein sehr guter Mittelfeldspieler, der die Leute mitreißen kann. Oder Luca Derlet, der auf jeder Position ein starker Spieler ist."
TSV-Trainer Martin Beck hat aber auch ein Lob für Benkert parat. "Jannes hatte im ersten Jahr Anpassungsschwierigkeiten, hat sich aber gut entwickelt und viel dazugelernt. Er hat eine gute Technik und Übersicht im Spiel. Verbessern muss er noch sein Stellungsspiel, ab und zu ist er noch etwas hektisch in den Zweikämpfen", was sich auch an sechs Gelben und einer Roten Karte bemerkbar gemacht hat. "Aber er ist ein sehr zuverlässiger Spieler mit einem starken Willen. Dass er Vorstandsmitglied ist, zeigt, dass er bereit, ist Verantwortung zu übernehmen." Die ist auch bei seinem zweiten Hobby angebracht: "Ich fahre gerne Motorrad, eine Kawasaki Z 800."