Das Positive aus Sicht der Grabfelder vorweg: Der TSV Großbardorf ist auch in der dritten Partie der Relegation zur Fußball-Bayernliga Nord unbesiegt geblieben. Nach den 2:1- und 4:0-Erfolgen gegen den nun Ex-Bayernligisten FC Coburg spielte der Zweite der Landesliga Nordwest am Mittwochabend gegen einen weiteren Bayernligisten, den Würzburger FV, 0:0. Für das Rückspiel an diesem Samstag, 1. Juni, 16 Uhr, in Würzburg ist nach diesem Ergebnis alles offen.
Die 90 Minuten von Großbardorf waren ein Paradebeispiel für ein Hinspiel. Keine Mannschaft mochte zu viel riskieren, beide waren auf Fehlerminimierung bedacht. Das torlose Remis in einem chancenarmen Spiel war so das logische Ergebnis.
Den etwas besseren Eindruck hinterließen die Gäste. Sie verzeichneten mehr Abschlüsse. "Jeder hatte eine Großchance. Das Remis ist ein gerechtes Ergebnis", sagte der etatmäßige Großbardorfer Co-Trainer Markus Bach, der erneut Mario Schindler vertrat.
Alban Peci (14.) und Moritz Gündling (16.) hätten für Großbardorf und Würzburg in beinahe identischen Situationen treffen können, scheiterten in 1:1-Situation am gegnerischen Torwart. Dass Würzburgs Bester, Dennie Michel, den Ball kurz vor der Pause aus etwa 25 Metern an die Latte knallte, hätte freilich auch einen Platz in Bachs Aufzählung finden sollen.
Der TSV Großbardorf spielt ab der 56. Minute in Überzahl
"Diese Partie wurde viel körperbetonter geführt als die zwei Spiele gegen Coburg", sagte Bach und ergänzte: "Wir wussten, dass es so kommen wird, wir haben uns damit aber echt schwergetan." Das Würzburger Pressing stresste den TSV ein ums andere Mal gewaltig. "Wir hatten zu wenig Entlastung", monierte Bach.
Wer es unter den 900 Zuschauenden in der Bioenergie-Arena mit dem TSV Großbardorf hielt, der hätte gerne die 56. Minute als wichtige Wegmarke in diesem Duell begriffen. Der frühere Großbardorfer Lukas Illig sah nach zwei Fouls im Mittelfeld Gelb-Rot, die Gastgeber spielten fortan mit einem Mann mehr.
Das war allerdings nicht zu merken. So lautete die meistgestellte Frage an Bach an diesem Abend: Hätte Großbardorf aktiver versuchen müssen, sich einen möglicherweise entscheidenden Vorteil zu verschaffen? Bachs klare Antwort: "Ja, in Überzahl hätten wir vielleicht mehr machen müssen. Aber wenn man ohnehin nicht richtig im Spiel ist, dann läuft es mit einem Mann mehr als der Gegner nicht automatisch besser."
Markus Bach: "Das Wichtigste war, kein Gegentor zu bekommen"
Die Suche nach der richtigen Balance sei schwierig gewesen und die vorsichtige Sicherheitsvariante angebracht: "Wir wollten kein Harakiri begehen. Das Wichtigste war, kein Gegentor zu bekommen. Nein, dieses 0:0 ist für uns nicht zu wenig."
In die Partie an der Mainaustraße geht Großbardorf mit der Gewissheit, "läuferisch, körperlich und in Sachen Zweikämpfe" auf einer Höhe zu sein mit Würzburg, sagte Bach. Sollte sich der TSV in diesen Kategorien einen Vorteil verschaffen können, könne er das spielerische und Tempo-Plus der Würzburger ausgleichen.
Ob es so kommt? Markus Bach ist selbst gespannt. Beim Spiel in Würzburg hat Mario Schindler wieder das Sagen, der Trainer ist zurück aus dem Italien-Urlaub. Bach dagegen ist auf Radtour in Oberwiesenthal am Fichtelberg. "Ich habe das Mobiltelefon vorne auf dem Lenker und werde das Spiel am Live-Ticker verfolgen."
Möglicherweise nutzt er ja den, den diese Redaktion auch vom Rückspiel anbieten wird. Zu finden ist er am Samstag, 1. Juni, auf www.mainpost.de.
Fußball: Bayernliga-Relegation, 2. Runde, Hinspiel
TSV Großbardorf – Würzburger FV 0:0
Großbardorf: Voll – Baum, Alawami, Zeitler, Schulz – Steinmetzer, S. Götz (72. Tahir) – Müller, Peci, Aldijawi (68. Manninger) – Göller.
Würzburg: Koob – Gobbo, Imgrund, Wagner, Obrusnik – Illig, Lotzen (90.+2 Hock) – Herbert (79. Haas), Schäffer (85. Röthlein), Michel – Gündling (70. Conte).
Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (Scheßlitz). Zuschauende: 900. Gelb-Rot: Lukas Illig (56., Würzburg).