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Handball: Landesliga
Nach drei Niederlagen in Folge: Jetzt kann es für den HSC Bad Neustadt nur noch um den Klassenerhalt gehen
Wie bedrohlich die Lage ist, zeigt ein Blick auf die Abstiegsregelung der Landesliga. Fünf Fragen und Antworten vor dem Spiel gegen den TV Marktsteft.
Trainer Florian Hauck (Archivbild) empfängt mit dem HSC Bad Neustadt den TV Marktsteft.
Foto: Anand Anders | Trainer Florian Hauck (Archivbild) empfängt mit dem HSC Bad Neustadt den TV Marktsteft.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 04.02.2024 02:40 Uhr

Niederlage in Roßtal, Niederlage gegen Lauf/Heroldsberg, Niederlage in Cham: Die Handballer des HSC Bad Neustadt stehen in der Rückrunden-Tabelle der Landesliga Nord auf dem letzten Platz. Im Gesamtklassement ist die Mannschaft von Trainer Florian Hauck mit 13:11 Punkten Fünfter, doch dieses – positiv anmutende – Bild täuscht angesichts der jüngsten Ergebnisse. 

Ob der weiterhin und dauerhaft extrem angespannten personellen Situation wird der HSC Bad Neustadt in den verbleibenden zehn Partien hart um jeden weiteren Punkt kämpfen müssen. Auch im Heimspiel gegen den unterfränkischen Konkurrenten TV Marktsteft an diesem Samstag (Anwurf: 19.30 Uhr). Fünf Fragen und Antworten zur aktuellen Situation des HSC Bad Neustadt.

Wie überraschend kommt die aktuelle sportliche Entwicklung?

"Wir hatten vor der Saison klar kommuniziert, dass wir einen Umbruch vorhaben. Den haben wir auch durchgezogen", erklärt Florian Hauck. Nach den Abgängen gestandener Handballern wurde der Kader mit Spielern aus dem eigenen Unterbau sowie von unterklassigen Mannschaften aufgefüllt. Mit ihnen, sagt Hauck, "müssen wir weiterhin geduldig sein und sie entwickeln". Dieser Weg, appelliert der 39-Jährige, sei für den Verein eine Chance, die "das Umfeld mittragen muss".

Er habe seine Mannschaft im Bereich zwischen Platz 2 – "wenn alles optimal läuft" – und Platz 5 gesehen, sagt Hauck. Insofern war sie auf einem guten Weg, bis sich mit Adrian Wöhler und Diogo Alves gleich beide Anführer in einem Spiel verletzt haben und seitdem an allen Ecken und Enden fehlen. Es sei in einer Kontaktsportart wie Handball "utopisch, zu denken, jedes Spiel in Bestbesetzung bestreiten zu können", überraschen die personellen Probleme Hauck allenfalls in ihrer Heftigkeit. 

Muss der HSC Bad Neustadt sein Saisonziel ändern?

Als HSC-Geschäftsführer Dieter Schulz vor einigen Monaten sagte, nach zwei Abstiegen in Folge könne die Zielsetzung nur lauten, sich zunächst in der Landesliga Nord zu stabilisieren, musste er durchaus Kritik einstecken. Dies sei für den Klub, der zuvor 38 Jahre lang nur Bayernliga oder höher gespielt hatte, zu wenig ambitioniert, bekam er zu hören.

Der Saisonverlauf, insbesondere aber die jüngsten Resultate, haben Schulz recht gegeben. Der HSC ist in der Verfassung der letzten Wochen weder ein Titelkandidat, noch ein Anwärter auf den zweiten Platz, der zu Relegationsspielen um den Aufstieg in die Bayernliga berechtigt. Im Gegenteil: Der HSC Bad Neustadt muss aufpassen, nicht noch weiter abzurutschen. Das Saisonziel muss ab sofort Klassenerhalt lauten.

Wie lautet die Abstiegsregelung in der Landesliga Nord?

Im bayerischen Handball gilt das Konzept des "gleitenden Abstiegs". Das gewährleistet, dass die Mannschaftszahlen in den Ligen dauerhaft konstant bleibt. Der Nachteil ist, dass manchmal erst mit dem Abschluss einer Saison feststeht, wie viele Mannschaften aus einer Spielklasse absteigen müssen.

In dieser Saison deutet aktuell nichts auf ungewöhnliche Ausschläge hin, was bedeuten würde: Aus der Landesliga Nord steigen die letzten drei der Tabelle direkt ab, der Achte des Endklassements muss in die Relegation. Auf diesen achten Platz hat Bad Neustadt vier Punkte Vorsprung. Hauck ist sich bewusst, dass die Lage für seine Mannschaft mit jeder weiteren Niederlage bedrohlicher wird. In Panik verfällt er nicht: "Wir spielen noch gegen alle Mannschaften, die hinter uns stehen."

Wie steht es um die Verletzten?

Zu Beginn der Woche standen sechs Spieler auf der Verletztenliste des HSC Bad Neustadt. Adrian Wöhler fällt wegen einer Schultereckgelenksprengung für den Rest der Saison aus. Diogo Alves (Handbruch) hat noch drei Wochen Sportverbot, der Portugiese könnte Ende Februar in den Kader zurückkehren. Bei Vilim Leskovec (Knie, "es war eine Besserung zu spüren", Hauck) und Joshua Hild (Knie, "das sah nicht gut aus") lagen Mitte der Woche die Ergebnisse der MRT-Untersuchungen noch nicht vor. Max Weber (Kopfverletzung) konnte "leichtes Lauftraining" absolvieren, Arsenii Kandaliuk (Fuß) unter der Woche nicht trainieren.  

Nachverpflichtungen schließt Hauck aus, stattdessen soll der spielende Co-Trainer Sebastian Kirchner auf dem Feld mehr in den Mittelpunkt rücken. "Er tut uns spielerisch und emotional gut. Ich hoffe, er wird für uns zum Trumpf."

Was wird für den HSC im Spiel gegen den TV Marktsteft wichtig?

"Mit Christoph Wendel und Sebastian Seitz hat Marktsteft zwei Ausnahmespieler, die wir in den Griff bekommen müssen", sagt der HSC-Trainer. Daneben fordert er cleveres Rückzugverhalten ein: "Wir müssen deren Tempospiel am besten schon in der gegnerischen Hälfte unterbinden und wir brauchen eine gute Torwartleistung." Für den TV Marktsteft (6./12:10), glaubt Florian Hauck, "ist es das Spiel des Jahres. Für uns auch."

 
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