
Auch ein hart erkämpfter Arbeitssieg bringt drei Punkte in der Tabelle. Das war die Erkenntnis, auf die sich die meisten der 220 Zuschauenden in der NGN-Arena nach dem 1:0 (0:0) des TSV Aubstadt gegen den SV Heimstetten einigten. Nach dem 0:0 gegen Greuther Fürth II, dem 1:1 gegen den FV Illertissen und dem 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg II war dies der erste Liga-Heimsieg im Jahr 2022 für den TSV Aubstadt.
"Wir sind glücklich, dass wir endlich mal wieder in der Liga daheim gewonnen haben", atmete Trainer Victor Kleinhenz durch. Der erste Erfolg im eigenen Stadion in diesem Jahr war dieses 1:0 natürlich nicht, vor zwei Wochen hatte der TSV Aubstadt im Halbfinale des Toto-Pokals den TSV 1860 München mit 4:3 nach Elfmeterschießen ausgeschaltet.
Im Vergleich zum Spiel gegen den 1. FC Nürnberg II hatte Kleinhenz vier Wechsel an der Startelf vorgenommen: Heinze (gesperrt) und Feser, dem es beim Training am Donnerstag in den Rücken gefahren war, standen nicht im Kader, Volkmuth und Trunk saßen zunächst auf der Bank. Von Beginn an spielten für sie Kapitän Müller, Schebak, Harlaß und Schönwiesner, der hinten links in der Viererkette spielte.
Pitter schlenzt den Ball an die Latte
Anfangs sah es noch danach aus, als ob die Aubstädter mehr Räume haben sollten als am Dienstag gegen den Club. Doch das täuschte: Auch Heimstetten machte hinten dicht, ließ den TSV anrennen und verteidigte vielbeinig. So sehr sich der TSV Aubstadt auch mühte, ein Durchkommen gab es selten. Die einzige Chance des gesamten Durchgangs ging auf das Konto von Pitter, dessen Schlenzer mit links an die Latte klatschte (38.).
Kurz darauf langte Awata hin: und zwar als letzter Mann gegen den durchstartenden Endres. Schiedrichterin Söder hatte keine andere Wahl und zeigte dem Innenverteidiger die Rote Karte (40.). Wie schon gegen Nürnberg durfte Aubstadt 50 Minuten lang in Überzahl spielen.
"Ich habe uns in der ersten Halbzeit sehr gut gesehen", sagte Kleinhenz und sprach von einem "guten Spiel in Ballbesitz". Was er vermisste waren "richtige Entscheidungen beim Abschluss beziehungsweise beim letzten Ball vor dem Abschluss".
Kleinhenz: "Die Überzahl hat uns nicht gutgetan"
Der Platzverweis und die Überzahl "haben uns gar nicht so sehr gutgetan", kritisierte er freilich den Auftritt seiner Elf in der zweiten Halbzeit. Die trat jetzt zwar dominant auf, leistete sich aber auch viele Unzulänglichkeiten. So hatte Heimstetten kaum einmal Mühe, die TSV-Angreifer vom eigenen Tor fernzuhalten.
Mehr als einmal hätte sich Kleinhenz gewünscht, dass seine Spieler etwas mehr Geduld in ihren Aktionen an den Tag gelegt hätten: "Das kann man besser spielen, es war jetzt aber auch nicht alles schlecht."
Wenn sich die Angreifer des TSV Aubstadt doch einmal durchspielten, konnte der Gast sich auf seinen Torhüter verlassen. So parierte Riedmüller in Klasse-Manier gegen Schebak, dessen Außenrist-Schlenzer ein Traumtor gegeben hätte (52.).
Endres bleibt cool und trifft zum Sieg für den TSV Aubstadt
Ein Fehler von Köttler, der Steimel entwischen ließ, hätte den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt. Wenzel im TSV-Tor war bei seiner einzigen Prüfung an diesem Nachmittag aber auf dem Posten. In der 79. Minute fiel es endlich, das entscheidende Tor. Endres tauchte am Strafraum frei vor Riedmüller auf, blieb ganz cool und versenkte den Ball unten rechts im Eck.
"Die zweite Halbzeit war schon sehr zerfahren", sagte Kleinhenz. "Wir sind froh, dass wir dann irgendwann das Tor gemacht haben. In den letzten zehn Minuten waren wir nicht so souverän, wie wir uns das vorgestellt haben, da haben wir zu viele unnötige Freistöße verursacht." Wirklich in Gefahr geriet der Sieg für den TSV Aubstadt aber nicht mehr.