
Mit einer Woche Verspätung nimmt die Relegation nun auch im Fußballkreis Rhön Fahrt auf. Rund um das verlängerte Fronleichnam-Wochenende gibt es gleich fünf Partien auf Kreisebene mit Beteiligung mindestens eines Rhön-Grabfelder Teams. Auch wenn prestigeträchtige Derbys diesmal ausbleiben, so gibt es doch einige brisante Partien mit einer Vorgeschichte und sicher auch wieder große Zuschauerkulissen. Wir blicken auf die fünf Relegationsspiele, beleuchten die Chancen der Teams und lassen die Trainer zu Wort kommen.
1. Kreisliga: SG Oerlenbach/Ebenhausen – SG Hausen/Nordheim
(Donnerstag, 18.30 Uhr in Waldberg)

Nach einer starken Vorrunde und der Herbstmeisterschaft ließ die SG Hausen/Nordheim in der Rückrunde etwas nach und beendete die Saison in der Kreisklasse Rhön 2 hinter Meister SG Herbstadt/Irmelshausen auf Platz zwei. Dem verpassten Titelgewinn trauert Trainer Stefan Mühlfeld allerdings nicht nach. "Vor der Saison hatten wir überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir am Ende Zweiter werden. Wir freuen uns daher auf dieses Bonusspiel und werden alles reinhauen, was wir haben", sagt Mühlfeld.
Für ihn wird es nach fünf Jahren zugleich die letzte Partie auf der Trainerbank der SG Hausen/Nordheim sein. "Dass dieses Spiel dann auch noch in Waldberg stattfindet, wo ich als Spieler in den 1990er Jahren so viele schöne Erlebnisse hatte, ist ja fast schon etwas zu kitschig", meint Mühlfeld.
Die SG Oerlenbach/Ebenhausen, die erst am letzten Spieltag durch eine 1:2-Niederlage gegen den TSV Bad Königshofen in der Kreisliga auf einen Abstiegs-Relegationsplatz abgerutscht ist, hat Stefan Mühlfeld bei eben jener Partie selbst beobachtet. "Sie haben eine sehr erfahrene Mannschaft, haben aber wie wir nicht die beste Rückrunde gespielt. Wir werden am Donnerstagabend auf jeden Fall feiern. Entweder den Aufstieg oder aber unsere starke Saison mit der Vizemeisterschaft", sagt Mühlfeld.
Personell können die Rhöner aufgrund von Verletzungen und Urlaubern nicht aus dem Vollen schöpfen. Immerhin sind aber Torhüter Marcel Heinrich und Abwehrchef Christian Jackisch nach ihren Rot-Sperren wieder spielberechtigt.
2. Kreisklasse: SG Burgwallbach/Leutershausen – SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld
(Donnerstag, 15 Uhr in Ostheim)

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass die SG Hendungen-Sonheim/Grabfeld durch ein 2:2-Unentschieden am letzten Spieltag in Burgwallbach der SG Burgwallbach/Leutershausen die Meisterschaft in der A-Klasse vermasselte. Über die Relegation schafften die Burgwallbacher zwei Wochen später dann aber doch den Aufstieg in die Kreisklasse. "Die Mannschaft hat das Hendungen-Spiel natürlich noch im Kopf und ist dadurch noch ein bisschen mehr motiviert", sagt Trainer Frank Geßner von der SG Burgwallbach/Leutershausen.
An Selbstvertrauen wird es seinen Spielern ohnehin nicht mangeln. Mit nur drei Punkten aus den ersten 15 Spielen sah die SG Burgwallbach/Leutershausen zur Winterpause bereits wie ein sicherer Absteiger aus. Dann folgte jedoch ein furioses Frühjahr mit 25 Punkten aus elf Spielen und dem am letzten Spieltag kaum mehr für möglich gehaltenen Sprung auf einen Relegationsplatz. "Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt, die einen unfassbaren Teamgeist hat. Wir haben alle Mann an Bord und sind jetzt total heiß auf die Relegation."
Die starken Burgwallbacher Leistungen in der Rückrunde haben auch bei der SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld, Tabellendritter der A-Klasse Rhön 3, Eindruck hinterlassen. "Sie sind das zweitbeste Rückrundenteam der Kreisklasse und für mich daher der haushohe Favorit", sagt Trainer Daniel Stock. "Dass wir es mit unserem kleinen Kader überhaupt in die Relegation geschafft haben, ist schon ein großer Erfolg."
Mut macht Stock der Auftritt seines Teams im letzten Saisonspiel, als die Hendunger beinahe auch den Sandbergern die A-Klassen-Meisterschaft vermasselt hätten (1:2). "Das war vor großer Kulisse eine interessante Generalprobe." Bei der allerdings Torhüter Alexander Schöppach Rot sah und in der Relegation nun von Maximilian Krimm vertreten wird.
3. Kreisklasse: VfR Stadt Bischofsheim – TSV Rothhausen/Thundorf
(Freitag, 18.30 Uhr in Eichenhausen)

In einem irrwitzigen Saisonfinale ist der VfR Stadt Bischofsheim in der Kreisklasse Rhön 2 am letzten Spieltag noch vom siebten auf den elften Platz und damit in die Abstiegsrelegation gerutscht. "Ehrlich gesagt, hatten wir damit nicht mehr gerechnet", gesteht VfR-Trainer Frank Kirchner. Immerhin hätte sich seine Mannschaft im letzten Spiel in Heustreu sogar eine Niederlage mit vier Toren Unterschied erlauben können. Am Ende stand aber ein 0:7 zu Buche, alle anderen Teams spielten zeitgleich ebenfalls gegen den VfR. "Leider war das ein totaler Aussetzer zum schlechtesten Zeitpunkt", so Kirchner.
Mut machen dem erfahrenen Coach allerdings die starken Leistungen in den Wochen zuvor, als die Bischofsheimer gegen Hausen/Nordheim (4:2), Lauertal (5:0) und Unsleben/Wollbach (5:2) jeweils überzeugende Siege einfuhren. Auch personell sieht es im Relegationsspiel gegen den TSV Rothhausen/Thundorf, Zweiter der A-Klasse Rhön 2, wieder besser aus. So wird Toptorjäger Yannick Kleinhenz, der in Heustreu ebenso wie Routinier Fabian Rott verletzt gefehlt hatte, am Freitag wieder dabei sein.
4. Kreisklasse: FC Untererthal II – FSV Hohenroth (Samstag, 17 Uhr in Maßbach)

58 Punkte aus 26 Spielen und nur zwei Niederlagen reichten dem FSV Hohenroth in der A-Klasse Rhön 3 nicht zum Meistertitel. Am letzten Spieltag war der FSV bis zehn Minuten vor dem Ende sogar virtueller Tabellenführer, ehe der FC Sandberg durch das 2:1 in Hendungen doch wieder vorbeizog. "Bei uns herrschte danach aber keine große Niedergeschlagenheit", sagt FSV-Trainer Stephan Hahn. Vielmehr ist seine Mannschaft mit dem überragenden Torjäger Fabian Mainberger (44 Saisontreffer) nun heiß auf die Relegation. "Die Jungs sind gut drauf und wollen sich nach dieser tollen Runde mit dem Aufstieg belohnen", sagt Hahn.
Die Euphorie im Verein ist groß. So wurde für das Relegationsspiel in Maßbach extra ein Doppeldeckerbus gechartert. Auch personell sieht es bestens aus. "Es sind alle Mann an Bord, ein Spieler kommt sogar extra früher aus dem Urlaub zurück", so Hahn. Völlig unbekannt ist dem FSV-Trainer hingegen der Gegner FC Untererthal II, der als Tabellendritter der A-Klasse Rhön 1 ganze 14 Punkte weniger holte als der FSV Hohenroth.
5. A-Klasse: SG Trappstadt II/Gabolshausen-Untereßfeld I/Alsleben I – SV Herschfeld
(Samstag, 14 Uhr in Sulzfeld)

Durch einen Gegentreffer in letzter Minute gegen die SG Salz/Mühlbach II ist der SV Herschfeld in der A-Klasse Rhön 3 am letzten Spieltag vom neunten auf den zwölften Platz abgerutscht. Somit muss die junge Mannschaft von Spielertrainer Andre Raab trotz eines starken Saisonendspurts in die Relegation, wo mit der SG Trappstadt II/Gabolshausen-Untereßfeld I/Alsleben I der Vizemeister der B-Klasse Rhön 2 wartet.
Die Grabfelder pendelten in den vergangenen Jahren zwischen der A- und der B-Klasse hin- und her. Mit einem Sieg am Samstag in Sulzfeld könnten sie nun nach der Meisterschaft des TSV Trappstadt in der Kreisliga Rhön den doppelten Aufstieg perfekt machen.