Dass es für SG Burgwallbach/Leutershausen in der Fußball-Kreisklasse Rhön 2 als Aufsteiger eine schwere Saison werden würde, war den Verantwortlichen um Trainer Frank Geßner von Anfang an klar gewesen. "Dass es aber so hart wird und wir 15 Spiele auf unseren ersten Saisonsieg warten müssen, damit hatte ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet", gesteht Geßner. Umso größer sei am vergangenen Sonntag die Erleichterung gewesen, als der 3:2-Heimerfolg gegen die SG Heustreu/Hollstadt feststand. "Von uns ist da schon eine große Last abgefallen", sagt Geßner.
Aus einem 0:2 macht die SG Burgwallbach noch einen 3:2-Sieg
Dabei hatte es auch im 15. Saisonspiel lange nicht nach einem Erfolgserlebnis für die Fußballer aus Burgwallbach und Leutershausen ausgesehen. Zur Pause lagen sie mit 0:1 zurück, und unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhte Matthias Schäfer mit seinem zweiten Treffer sogar auf 2:0 für die Gäste. Geßner kommentiert das so: "Das Spiel lief ähnlich wie die meisten Partien in dieser Saison. Wir waren im Prinzip ebenbürtig und liegen doch mit 0:2 zurück. Da denkt man dann schon: Geht das jetzt schon wieder los?"
Doch wie man mit Rückschlägen umgeht, wissen die Spieler der SG Burgwallbach/Leutershausen mittlerweile. "Trotz der vielen Niederlagen hat sich die Mannschaft in den vergangenen Monaten nie aufgegeben. Auch in der Wintervorbereitung haben die Jungs super mitgezogen und sich jetzt endlich einmal belohnt", sagt Geßner. Großen Anteil an der Wende im Heimspiel gegen die SG Heustreu/Hollstadt hatte mit Jakob Kirmse auch ein Winter-Neuzugang – oder besser gesagt ein Rückkehrer.
Neuzugang Jakob Kirmse wird zum Matchwinner
Kirmse wohnt und arbeitet in Berlin, kickte dort zuletzt bei Charlottenburg-Wilmersdorf und hat seinen Pass jetzt wieder mit zu seinem Heimatverein genommen. "Auch wenn er eine Bahncard 100 hat, wird Jakob leider nicht bei jedem Spiel da sein können. Wie wichtig er für uns sein kann, hat er aber am Sonntag gegen Heustreu/Hollstadt gezeigt", sagt Geßner. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Kirmse den 1:2-Anschlusstreffer und holte kurz darauf auch noch den Elfmeter heraus, den Etienne Memmler zum 2:2 verwandelte.
"Man hat gemerkt, dass danach ein Ruck durch das Team gegangen ist, der Spaß wieder da war und plötzlich auch Laufwege funktioniert haben", so Geßner. Der Lohn für die gezeigte Moral war der 3:2-Siegtreffer von Finn Baumeister in der Schlussphase. Mit sechs Zählern bleibt die SG Burgwallbach/Leutershausen zwar weiterhin Tabellenletzter, der Glaube an den Klassenerhalt ist trotz acht Punkten Rückstand auf den ersten Relegationsplatz aber wieder ein Stück größer geworden.
"Wir haben noch zehn Spiele. Und unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt in dieser attraktiven Spielklasse", gibt sich Geßner kämpferisch. Mut macht ihm, dass sein Team in den meisten Spielen auf Augenhöhe mit den Gegnern war. Das unterstreichen nicht zuletzt neun Niederlagen mit nur einem oder zwei Toren Unterschied. "Wir konnten eigentlich fast immer mithalten, haben dann aber doch oft sehr unglücklich verloren. Das lag auch daran, dass wir Woche für Woche die Startformation ändern mussten", erklärt Geßner.
Trainer Frank Geßner hört nach viereinhalb Jahren im Sommer auf
Nach dem gelungenen Auftakt ins neue Jahr will die SG Burgwallbach/Leutershausen am kommenden Sonntag, 17. März, beim Tabellenvorletzten in Unterweißenbrunn nun unbedingt nachlegen (Anpfiff 15 Uhr) und den Abstand auf diesen Gegner mit einem Sieg auf fünf Zähler verkürzen. "Aus den nächsten Spielen müssen wir das Maximale herausholen. Die Mannschaft weiß das und will es auch unbedingt", sagt Geßner.
Doch selbst, wenn es am Ende nicht für den Klassenerhalt reichen sollte, ist Geßner nicht bange um die Zukunft der SG Burgwallbach/Leutershausen. "Das Team wird nicht auseinanderbrechen und dann eben einen neuen Anlauf auf die sofortige Rückkehr in die Kreisklasse unternehmen." Allerdings ohne Frank Geßner, der als Trainer bei der SG unabhängig vom Saisonausgang im Sommer aufhören wird. Aktuell läuft noch die Suche nach einem Nachfolger.
"Ich bin nun seit 2020 hier Trainer und den beiden Vereinen sehr dankbar für diese Chance. Aber ich der Meinung, dass jetzt auch mal ein frischer Wind rein muss. Es war eine schöne, aber vor allem am Anfang auch schwere Zeit mit dem freiwilligen Rückzug aus der Kreisliga und dem Neuanfang in der A-Klasse", blickt Geßner zurück. Ganz zurückziehen wird er sich nach dem Ende seiner Trainertätigkeit nicht. "Im Vorstand des SV Burgwallbach werde ich weiterhin mitarbeiten und den Weg der Mannschaft natürlich auch verfolgen." Am liebsten natürlich in der Kreisklasse.