Der Spielplan hatte für den letzten Spieltag in der A-Klasse Rhön 3 ein ganz besonders dramatisches Finale vorgesehen. Da die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach bereits am Samstag mit 5:1 in Ginolfs gewonnen hatte, musste die SG Burgwallbach/Leutershausen das Spitzenspiel gegen die SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld unbedingt gewinnen, um die Meisterschaft auf eigenem Platz perfekt machen zu können. Da im Vorfeld auch die Hendunger und Sondheimer noch Chancen auf die Aufstiegsrelegation besaßen. war Nervenkitzel vorprogrammiert beim stimmungsvollen Saisonfinale in Burgwallbach.
250 Fans sorgen für einen stimmungsvollen Rahmen in Burgwallbach
Unter den gut 250 Zuschauerinnen und Zuschauern waren auch sämtliche Spieler aus Stockheim, Bastheim und Reyersbach. Die komplette Spielzeit feuerten sie die SG Hendungen lautstark an und stürmten nach Ende der Partie, die 2:2 (1:1) endete, jubelnd den Platz. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir noch Meister geworden sind. Wir hatten uns schon auf die Relegation eingestellt," sagte Stockheims scheidender Trainer Alexander Sawade kurz nachdem er von seinen Spielern mit Bier geduscht worden war. "Ein großes Dankeschön an die Hendunger, die wirklich noch einmal alles gegeben haben."
So wie sich die Hendunger und Sondheimer fast 100 Minuten lang in jeden Zweikampf geworfen hatten, konnte man in der Tat meinen, dass sie selbst um die Meisterschaft spielen würden. Dabei war spätestens zu Beginn der zweiten Halbzeit klar, dass für sie aufgrund der 3:0-Führung des FC Ober-/Mittelstreu im Parallelspiel der Relegationsplatz nicht mehr zu erreichen war.
"Wir waren aber nicht über das Ergebnis aus Oberstreu informiert und wollten einfach noch einmal alles raushauen, um uns nichts vorwerfen lassen zu müssen. Respekt vor meinen Spielern, wie sie heute aufgetreten sind", sagte Hendungens Trainer Daniel Stock. Dass es am Ende nicht für die Relegation reichte, ärgerte den SG-Trainer doch etwas. "Letztlich haben wir unsere Chancen letzte Woche beim 1:2 gegen Stockheim und in der Woche davor gegen Hohenroth, als wir in der Nachspielzeit das 1:1 kassiert hatten, weggeworfen."
Mit der ersten Chance geht die SG Burgwallbach/Leutershausen in Führung
In die Saisonverlängerung dürfen hingegen die Spieler der SG Burgwallbach/Leutershausen gehen, die nach der knapp verpassten Meisterschaft zwar niedergeschlagen waren, sich im Kreis kurz nach Spielende aber bereits lautstark auf das Relegationsspiel gegen den TSV Volkers (Zweiter A-Klasse Rhön 1) einschworen. "Diesmal hat uns das Quäntchen Glück gefehlt, vielleicht haben wir das in der Relegation", sagte Burgwallbachs Trainer Frank Geßner kurz nach dem Abpfiff.
Einen kleinen Vorwurf machte er anschließend nicht seinem Team, sondern sich selbst. "Zu Beginn der Partie waren wir sehr defensiv eingestellt, da hat uns etwas der Druck nach vorne gefehlt. Mein Plan war, erst einmal hinten sicher zu stehen." Diese Marschroute ging auch auf, in den ersten 45 Minuten waren Torraumszenen Mangelware und mit ihrer ersten Chance gingen die Hausherren in Führung. Eine flache Hereingabe von Pascal Memmler grätschte in der Mitte William Waltrick Perico über die Linie (34.).
Auf der Gegenseite war der erste Torschuss gleich drin. Kai-Lukas Koch hatte in zentraler Position zu viel Platz und zog aus 18 Metern einfach mal ab. Der Schuss wurde noch abgefälscht und fand so den Weg ins Tor (42.). Jetzt waren die Fans der SG Stockheim wieder oben auf und ihre Laune wurde in der zweiten Halbzeit noch besser. Nach einer Burgwallbacher Ecke schalteten die Gäste schnell um und Noah Stock vollendete zur 2:1-Führung (59.).
In der spannenden Schlussphase überschlagen sich die Ereignisse
Wie sich die Hausherren von diesem Schock erholten und in der Schlussphase minütlich den Druck erhöhten, war bemerkenswert. Vor allem der weit über 40 Jahre alte Thorsten Fleckenstein und der eingewechselte Niklas Schrenk rissen die Partie an sich und initiierten einen gefährlichen Angriff nach dem anderen. Als Schrenk mit einem Flachschuss aus elf Metern in der 75. Minute den Ausgleich erzielt hatte, war die Hoffnung auch bei den Fans der Einheimischen endgültig zurück.
Was folgte war ein Burgwallbacher Sturmlauf, der erlösende Siegtreffer wollte trotz einiger hochkarätiger Chancen selbst in der fast zehnminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelingen. Zu allem Überfluss verlor Burgwallbachs Brasilianer William Waltrick Perico, der zuvor immer wieder heftig attackiert worden war, in der 90. Minute die Nerven und trat nach. Schiedsrichter David Kern, der alle Hände voll zu tun hatte, zückte sofort Rot, sodass Waltrick Perico seinem Team in der Relegation fehlen wird.
Fußball: A-Klasse Rhön 3
SG Burgwallbach/Leutershausen - SG Hendungen-Sondheim/Gr. 2:2 (1:1)
Burgwallbach: Dietz - Link, A. Schäfer, Baumeister, Weikard - Fleckenstein, Schmitt, Tripp, E. Memmler - P. Memmler, Waltrick Perico. Rückwechselspieler: Schrenk, Linder, Vöth.
Hendungen: A. Schöppach - Kürschner, Sopp, Seibt, L. Seifert - Hess, O. Seifert, Reußenzehn, N. Seifert - M. Schöppach, Stock. Rückwechselspieler: Roos, Koch, Krieger, D. Seifert.
Schiedsrichter: David Kern (Wülfershausen/SW). Zuschauende: 250. Tore: 1:0 William Waltrick Perico (34.), 1:1 Kai-Lukas Koch (42.), 1:2 Noah Stock (59.), 2:2 Niklas Schrenk (75.). Rot: William Waltrick Perico (90., Nachtreten, Burgwallbach/Leutershausen).