Drei Tage nach dem 3:0-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth II zum Rückrunden-Auftakt in der Fußball-Regionalliga Bayern geht es für den TSV Aubstadt ins knapp 300 Kilometer entfernte Illertissen im Grenzbereich zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Im Totopokal-Viertelfinale ist der TSV an diesem Dienstag um 19 Uhr beim Liga-Konkurrenten FV Illertissen zu Gast, was zwiespältige Erinnerungen bei den Aubstädtern hervorruft. Am 21. Mai 2022 war man im Pokal schon einmal als Endspielpartner zu Gast im Vöhlin-Stadion. Nach 90 Minuten stand es damals 1:1, im anschließenden Elfmeterschießen musste sich der TSV geschlagen geben. Zu allem Überfluss hatte sich bereits beim Aufwärmen Michael Dellinger die Achillessehne gerissen.
Vor vier Wochen kassierte der TSV Aubstadt in Illertissen eine Niederlage in der Liga
Bei der Auslosung hatten die Aubstädter auch diesmal wieder etwas Pech und müssen zum dritten Mal in dieser Pokalsaison nach dem 6:0 in Forst, dem 3:0 beim FC 05 Schweinfurt und dem 2:1 bei der DJK Vilzing auswärts ran. Der FV Illertissen schaffte durch Erfolge beim SV Egg (5:0), FC Deisenhofen (2:1) und zuhause gegen den Drittligisten SpVgg Unterhaching (3:0) den Sprung ins Viertelfinale. In Illertissen waren die Grabfelder erst vor vier Wochen zu Gast und verloren nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit in der Liga mit 0:1.
Der FV Illertissen hat eine klassische Pokal-Historie. Obwohl in Bayern beheimatet, gehörte der Verein seit seiner Gründung dem Württembergischen Fußballverband an. 2012/13 wechselte er im Zuge der Umstrukturierung der Regionalligen freiwillig in den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) und ist in deren ewigen Tabelle der Regionalliga Bayern Dritter hinter dem FC Bayern München II und dem 1. FC Nürnberg II.
Der FV Illertissen schaffte schon viermal den Einzug in den DFB-Pokal
In der Saison 2013/14 erreichte der FVI zum ersten Mal als Bayerischer Amateurmeister die erste Hauptrunde des DFB-Pokals und unterlag 0:2 gegen Eintracht Frankfurt. Im Jahr darauf war man als beste bayerische Amateurmannschaft erneut im Pokal der Profis dabei, unterlag gegen Werder Bremen (2:3 n.V.). Zwei weitere Male schaffte Illertissen in den vergangenen beiden Jahren den Einzug in den DFB-Pokal und verlor dort gegen den FC Heidenheim (0:2) und Fortuna Düsseldorf (1:3).
Attraktiv wäre ein Sieg am Dienstag allemal für den TSV Aubstadt. Der Lohn könnte im Frühjahr ein attraktives Heimspiel sein. In Aubstadt werden da schnell Erinnerungen an das Pokal-Halbfinale vor knapp zwei Jahren gegen den TSV 1860 München wach. "Wenn man schon so weit gekommen ist und in diesem Wettbewerb zu den acht besten Vereinen Bayerns unterhalb der 1. und 2. Bundesliga gehört, dann will man mehr", gesteht TSV-Trainer Julian Grell seine und die Lust seiner Mannschaft auf ein Weiterkommen.
Steffen Behr und Philipp Harlaß können wohl wieder spielen
Wären Statistiken und Bilanzen im Direktvergleich von Bedeutung, käme den Aubstädtern in Illertissen die Favoritenrolle zu. Von den sieben Begegnungen in der Regionalliga gewannen sie fünf, verloren eine und trennten sich einmal unentschieden bei einem Torverhältnis von 15:6. Für Grell war vor dem vergangenen Wochenende klar, "dass wir eine Doppelaufgabe vor uns haben, die wir beide erfolgreich bestehen wollen. Aus dem Grund mussten wir bei der Zusammenstellung von zwei Mannschaften die Belastungssteuerung einzelner Spieler berücksichtigen. Wir hatten auch einen klaren Plan, wie wir wechseln."
Wobei aus der Aufstellung am Samstag gegen Fürth II im Regionalliga-Heimspiel deutlich wurde, was Grell hinterher auch bestätigte. "Das Pokalspiel ist für uns und den gesamten Verein ganz, ganz wichtig. Das haben wir uns verdient und wir wollen es natürlich gewinnen." Der TSV-Coach geht davon aus, dass von den drei am Samstag vorzeitig Ausgewechselten Steffen Behr und Philipp Harlaß wieder einsetzbar sind. Bei Maximilian Stahl (Schlag an den Kopf) wollte er sich noch nicht festlegen, aber betonen, dass "er über ein herausragendes Potenzial verfügt".