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Fußball: Regionalliga Bayern
Abgezockt am Kirmessamstag: Der TSV Aubstadt besiegt Fürth II und springt auf Platz drei
Gegen eine mutige SpVgg Greuther Fürth II nutzt der TSV Aubstadt seine Chancen eiskalt. Julian Grells Rotation vor dem Pokalspiel am Dienstag geht voll auf.
Tim Hüttl (rotes Trikot) steigt am höchsten und erzielt das frühe 1:0 für den TSV Aubstadt im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II.
Foto: Anand Anders | Tim Hüttl (rotes Trikot) steigt am höchsten und erzielt das frühe 1:0 für den TSV Aubstadt im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 02.11.2023 02:50 Uhr

Auf seine Heimstärke in der Fußball-Regionalliga Bayern kann sich der TSV Aubstadt weiter verlassen. Das am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallene 3:0 (2:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth II bedeutete am Kirmessamstag in Aubstadt den neunten Sieg im zehnten Heimspiel dieser Saison und den Sprung an Türkgücü München vorbei auf Tabellenplatz drei. Somit war dem TSV-Trainerteam um Julian Grell der Spagat gelungen, in der Liga auf Kurs zu bleiben, gleichzeitig aber auch Kräfte für das Pokal-Viertelfinale am Dienstag beim Ligakonkurrenten FV Illertissen zu sparen.

Julian Grell mit Hinblick auf das Pokalspiel am Dienstag kräftig

"Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie wir diese Partie im Hinblick auf das enorm wichtige Pokalspiel am Dienstag angehen können. Es wird nämlich entscheidend sein, dass wir in drei Tagen in Illertissen eine frische Mannschaft auf den Platz bekommen", sagte TSV-Trainer Julian Grell. Gleich auf sechs Positionen hatte er daher seine Startformation im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen den TSV Buchbach am vergangenen Samstag verändert. Überhaupt erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit stand Lukas Mrozek in der ersten Elf, der zusammen mit dem zuletzt ebenfalls kaum zum Zug gekommenen Tim Hüttl und Leonard Langhans diesmal die Abwehrkette bildete.

Lukas Mrozek (vorne) stand gegen die SpVgg Greuther Fürth II erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation des TSV Aubstadt.
Foto: Anand Anders | Lukas Mrozek (vorne) stand gegen die SpVgg Greuther Fürth II erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation des TSV Aubstadt.

Und die hatte in den ersten 45 Minuten durchaus einiges zu tun. So mutig und dominant wie die jungen Fürther ist bisher nämlich noch keine Mannschaft in dieser Saison in Aubstadt aufgetreten. Über weite Strecke der ersten Halbzeit hatten die Gäste mehr vom Spiel, zu zwingenden Torchancen kamen sie allerdings kaum einmal. "Unser Plan war, eine gewisse Kompaktheit auf den Platz zu bekommen. Das ist uns gelungen", freute sich Grell.

Tim Hüttl steht in der ersten Halbzeit zweimal im Mittelpunkt

Dass der Motor seiner Mannschaft zunächst etwas stotterte, war dem TSV-Coach freilich nicht verborgen geblieben, kam für ihn aber auch nicht überraschend. "Wir haben viel rotiert und so kam auch der ein oder andere Spieler auf einer für ihn etwas ungewohnten Position zum Einsatz. Entscheidend ist in dieser Phase der Saison der unbedingte Wille, der heute absolut da war", so Grell.

Beispielhaft dafür war der frühe Aubstädter Führungstreffer nach zwölf Minuten. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Leonard Langhans stieg im vollbesetzten Fürther Strafraum Tim Hüttl am höchsten und köpfte den Ball am zu spät kommenden Fürther Torhüter Dimitrios Gkoumas ins Tor. Hüttl stand auch bei der zweiten Schlüsselszene kurz vor der Pause im Mittelpunkt, als er eine scharfe Flanke des auffälligen Oualid Mhamdi an die eigene Latte des eigenen Tores köpfte. "Das war geplant, ich wollte so das Spiel sofort wieder schnell machen", scherzte Hüttl nach dem Spiel.

Der TSV Aubstadt bestraft die Fehler der SpVgg Greuther Fürth II eiskalt

Das Beinahe-Eigentor des TSV-Innenverteidigers war trotz spielerischer Überlegenheit die einzige zwingende Chance der Fürther vor der Pause. Total effizient waren hingegen die Gastgeber, die mit ihrer zweiten Chance noch vor der Pause das 2:0 nachlegten. Nach einem Ballverlust der Gäste im Spielaufbau schalteten die Aubstädter blitzschnell um, Martin Thomann passte von der rechten Seite scharf nach innen und Philipp Harlaß grätschte den Ball an Gkoumas vorbei ins Tor (37.).

"Für mich war es unverständlich, dass wir nach der ersten Halbzeit mit 0:2 zurück liegen. Bis dahin haben wir das Spiel dominiert, durch zwei individuelle Fehler von uns war es dann aber schon fast gelaufen", haderte Fürths Trainer Petr Ruman. Julian Grell hatte es ähnlich wie sein Kollege gesehen, führte die Effizienz der Aubstädter aber auf "unsere erwachsene Spielweise zurück". Nach dem Seitenwechsel stellte Grell etwas um, beorderte die Schienenspieler Martin Thomann und Leon Heinze weiter nach vorne, was sich sofort positiv bemerkbar machte.

Weltmeister Pierre Littbarski fühlte sich wohl in Aubstadt, musste aber eine 0:3-Niederlage seines Sohne Lucien und der SpVgg Greuther Fürth II mit ansehen.
Foto: Anand Anders | Weltmeister Pierre Littbarski fühlte sich wohl in Aubstadt, musste aber eine 0:3-Niederlage seines Sohne Lucien und der SpVgg Greuther Fürth II mit ansehen.

Nach Mrozeks Balleroberung tief in der Fürther Hälfte kam Marco Nickel ebenso gefährlich zum Abschluss (46.) wie kurz darauf Jens Trunk, dessen Abschluss aus 14 Metern noch zur Ecke geblockt wurde (47.). Auch wenn die Aubstädter nun deutlich besser im Spiel waren, gaben sich die Fürther nicht auf und hätten durch Lucien Littbarski, dessen Vater Pierre auf der Tribüne der NGN-Arena saß, und Ricky Bornschein bei zwei großen Chancen durchaus verkürzen können.

Mit zunehmender Spieldauer und aber der 69. Minute zudem noch in Unterzahl ließ bei den Gästen allerdings die Kraft und der Glaube an eine Wende nach. Julian Grell wechselte mit Blick auf das Pokalspiel am Dienstag munter durch und durfte in der Nachspielzeit noch den schönsten Spielzug des Tages und das 3:0 bejubeln. Über Langhans, Dellinger und Thomann kombinierte sich der TSV flüssig in den Fürther Strafraum. Leon Heinze dreht sich blitzschnell um die eigene Achse, legte sich dabei den Ball mit der Hacke zurecht und vollendete überlegt. "Das 3:0 tut uns gut und gibt uns weiteres Selbstvertrauen für das Pokalspiel am Dienstag, dass für den gesamten Verein sehr wichtig ist und das wir unbedingt gewinnen wollen", sagte Grell.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - SpVgg Greuther Fürth II 3:0 (2:0)
Aubstadt: Vertiei - Langhans, Hüttl, Mrozek - Thomann, Behr (46. Volkmuth), Stahl (33. Müller), Trunk (72. Köttler), Heinze - Nickel (80. Pitter), Harlaß (62. Dellinger).
Fürth II: Gkoumas - Mhamdi, Fobassam Nawe, Duah, Calhanoglu (77. Mostofi) - Littig (56. Angleberger), P. Müller - Götzelmann (70. Haskaj), Adlung (80. Kolenda), Littbarski (56. S. Müller) - Bornschein.
Schiedsrichter: Patrick Krettek (Ried/Neuburg). Zuschauende: 395. Tore: 1:0 Tim Hüttl (12.), 2:0 Philipp Harlaß (37.), 3:0 Leon Heinze (90. + 3). Gelb-Rot: Philipp Müller (69., Fürth II).
Quelle: fka
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