Wer regelmäßig den Trainingsauftakt für eine neue Fußballsaison beim TSV Aubstadt miterlebt, der war bei jenem am Montagabend für die Saison 2023/24 etwas enttäuscht. War man doch gespannt auf die Neuzugänge und nicht minder auf das neue Trainerteam, das den TSV durch dessen vierte Regionalliga-Spielzeit führen soll.
Sehr zuschauerfreundlich, so wie sonst, ging es diesmal nicht zu. Was immer im Spielerkreis direkt vor der Schar der Kiebitze über die Bühne ging und Neugier weckte auf die anstehende Saison 2023/24, fand diesmal im stillen Kämmerlein statt: fast 40 Minuten lang im Mannschaftsraum des Sportheims. Die bisher so Nahbaren des Dorf-Klubs waren ein Stück weit entrückt, auf Distanz gegangen.
"Was wir uns wünschen", so der neue Cheftrainer Julian Grell, "ist, dass so schnell wie möglich Ruhe einkehrt und wir uns aufs Sportliche konzentrieren können." Was er – unausgesprochen – meinte: die Schwarzgeld-Razzia vor dreieinhalb Wochen, als 270 Beamtinnen und Beamte umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen bei Verantwortlichen und Spielern des TSV Aubstadt vollzogen hatten.
Für Insider unübersehbar an der Zusammenstellung des Kaders und des Trainerstabs sind zwei Tendenzen, die Grell so bestätigt: "Es war unser Ziel, den Kader weitestgehend zusammenzuhalten." Das ist bei fünf Abgängen, die nicht alle gewollt waren, größtenteils gelungen. Tom Kunert zog zum Bayernliga-Nord-Aufsteiger TSV Neudrossenfeld. Lukas Wenzel, Andre Rumpel und Nils Piwernetz heuerten beim Regionalliga-Konkurrenten FC 05 Schweinfurt an.
Als aber die Runde machte, dass mit Joshua Endres der mit 17 Treffern beste Torjäger der vergangenen Saison nun ablösefrei zum FC Carl Zeiss Jena (Regionalliga Nordost) weiter wandert, zuckte mancher vielleicht schon etwas zusammen. Zudem soll ja die Weiterverpflichtung von Leonard Langhans noch nicht in trockenen Tüchern sein.
Tendenz Nummer zwei: Mehr regionale Nähe bei den Zugängen und dem Trainerteam. Zudem wurden bereits in der vergangenen Rückrunde vier Spieler aus der zweiten Mannschaft und der U19 übers Training und Kurzeinsätze in den Regionalliga-Kader hochgezogen. Lukas Mrozek, 20, vom Regionalliga-Absteiger SpVgg Hankofen-Hailing (Niederbayern), in Fürth ausgebildet, hat beim letzten Saisonspiel schon mal vorbeigeschaut. "Wir haben Lukas als einen bodenständigen Jungen kennengelernt, der sich schon in jungem Alter direkt einen Stammplatz in der Regionalliga erkämpft hat und dementsprechend schon viel Erfahrung mitbringt", sagt Grell über den Verteidiger.
Maximilian Stahl, 19, kommt vom Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und Nicolas Reinhart, 21, vom Bayernligisten Würzburger FV. Absolute Regionalität kommt durch Julian Grell und Co-Trainer Alexander Sarwanidi, beide 36, beide aus Bad Königshofen, und Athletik-Trainer Kilian Kuhn, 29, aus Althausen zum Tragen. Sie könnten mit dem Fahrrad zum Training kommen. Weiterer Co-Trainer ist Martin Schendzielorz, 39, aus Röthlein.
Julian Grell, einst Spieler beim TSV Bad Königshofen, zusammen mit Alexander Sarwanidi, und beim TSV Aubstadt, bringt vom Trainer-Quartett die meiste Regionalliga-Erfahrung mit. Ein halbes Jahr (2019) als Spieler, und seit 27. März als Co-Trainer von Josef Francic. Davor führte er zusammen mit David Noack die zweite Mannschaft von der Kreisklasse in die Bezirksliga.
"Drei Wochen Pause sind nichts Ungewöhnliches", relativiert Grell Bedenken. "Diesen Rhythmus sind die Spieler gewöhnt. Die meisten waren im Urlaub und sollten sich fit halten, wollen ja von Anfang an Punkte sammeln für Einsatzzeiten schon in der Vorbereitung." Diese dauert rund fünf Wochen und beinhaltet 14 Trainingseinheiten, ein dreitägiges Trainingslager und sieben Vorbereitungsspiele.
Patrick Hofmann ist nach monatelanger Pause wieder dabei
"Sicherlich waren die letzten acht Wochen der Saison, in denen Josef Francic und ich übernommen haben, ziemlich zehrend und intensiv. Weil sie relativ erfolgreich und dadurch auch sehr schön waren, dass wir den Klassenerhalt vorzeitig sicherten, konnten wir schon zwei Wochen vorher den Kopf etwas freibekommen und herunterfahren", sieht das Grell, wie so vieles, positiv. "Alle freuen sich, dass es wieder losgeht."
Einer der Glücklichsten auf dem Platz war Patrick Hofmann, der seit November verletzungsbedingt gefehlt hatte. Dann ging es schon an die Arbeit mit "einem munteren Aufgalopp: Lockeres Arbeiten im Grundlagen- und Ausdauerbereich, ein bisschen Fußballspielen und sich auch auf dem Platz gleich kennenlernen. Nicht gleich in die Vollen, sondern so, dass es den Jungs erst mal leicht fällt und Freude bereitet", so Julian Grell.
Testspiele
Sonntag, 25. Juni, 15 Uhr: FC Coburg (in Bedheim); Samstag, 1. Juli, 18 Uhr: TSV Abtswind (in Trappstadt); Mittwoch, 5. Juli, 18.30 Uhr: FT Schweinfurt (in Schweinfurt); Freitag, 7. Juli, 18 Uhr: DJK Don Bosco Bamberg (in Geiselwind); Dienstag, 11. Juli, 18.30 Uhr: Würzburger FV (in Herbstadt); Mittwoch, 12. Juli, 18.30 Uhr: SpVgg Greuther Fürth II (in Niederlauer); Sonntag, 16. Juli, 16 Uhr: TSV Bad Rodach (in Bad Rodach).
Bei solchen Summen der Steuerhinterziehung müssen doch auch mal Sanktionen her, sonst macht das doch die Runde...egal ob im privaten oder sportlichen Bereich!
Fairplay und gleiche Regeln für alle.
Das hat sonst nichts mit Hobby zu tun...
Faire Grüße aus Würzburg
Er unterschreibt jetzt einen 2 Jahres Vertrag als "Profi"!!!!
Bei Aubstadt soll er für 520 Euro gespielt haben????
Hier darf sich jeder seine eigene Meinung bilden!!
Wenn die Wechselgründe noch dazu jene sind die hier von FairPlay geäußert wurden dann bekommt man das Gefühl, das man in Aubstadt so einiges verschweigt und der Artikelschreiber noch mit hilft.