Mit einem hochverdienten 1:0-Erfolg entschied der SV Birkenfeld (Zweiter Kreisliga Würzburg 2) das Hinspiel der zweiten Relegationsrunde um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga gegen den SV Kürnach (Zweiter Kreisliga Würzburg 1) am Mittwochabend für sich.
"Wir sind die Macht vom Egerbach", sangen die Birkenfelder Fans auf dem Sportgelände von Beginn an und gaben treffend die Kräfteverhältnisse auf dem Platz wieder. "Wir hatten nach 20 Minuten schon vier bis fünf Bretter", meinte Birkenfelds Spielertrainer Benedikt Strohmenger angesichts der Torchancen seiner Jungs im ersten Durchgang.
Denn in der Tat: Die Hausherren gaben von Beginn an klar den Ton an und hätten zur Halbzeit bereits deutlich führen können. Das Spiel war noch keine 60 Sekunden gelaufen, als sich Christian Eckert auf der linken Seite durchgetankt hatte und in den gegnerischen Strafraum eingedrungen war. Seine stramme Hereingabe zischte durch den Fünf-Meter-Raum, fand aber keinen Abnehmer.
Wenig später lief Peter Schebler nach glänzendem Zuspiel von Alexander Roos alleine auf Kürnachs Keeper Felix Berthel zu, verstolperte den Ball aber in aussichtsreicher Position. Auch Yannik Hörning, der nach einer knappen Viertelstunde aus 16 Metern abzog, verfehlte das gegnerische Tor nur knapp. Die Gäste aus Kürnach, die ohne ihre verletzten Leistungsträger Felix Wolf (Handgelenk gebrochen) und Robin Tröger auskommen mussten, zeigten kaum Initiative, sondern reagierten nur.
Ansatzweise für Gefahr sorgte Kürnach nur in Ausnahmefällen – nämlich dann, wenn sich die Birkenfelder Hintermannschaft durch Fehlpässe selbst in Bedrängnis brachte. So kam lediglich kurz vor der Halbzeit der Hauch einer Chance für Kürnach auf, doch klärte SVB-Keeper Julian Konrad ohne Mühe zur Ecke.
Nach dem Seitenwechsel schien es dann, als ob Kürnach aufgewacht wäre. Nur eine Minute nach Wiederanpfiff zog Konstantin Frey aus halblinker Position gefühlvoll ab, doch war Birkenfelds Keeper Julian Konrad auf dem Posten. Drei Minuten später donnerte Michael Galaba den Ball knapp über das Lattenkreuz. Das war’s aber dann auch mit den Offensivbemühungen des SVK.
"In den drei bis vier Minuten nach der Halbzeit sind wir ziemlich geschwommen", stellte Strohmenger kurz nach Abpfiff treffend fest. Doch die Einheimischen fingen sich schnell und markierten quasi nach dem ersten Vorstoß in die gegnerische Hälfte das überfällige 1:0. Nach einem Eckball von Yannik Hörning verlängerte der SVB-Spielertrainer zu Peter Schebler, der für Dustin Jankowski auflegte. Dieser stand goldrichtig und verwertete aus 14 Metern zur 1:0-Führung.
Wenig später hätte Birkenfeld den Vorsprung noch ausbauen können, doch scheiterte zunächst Alexander Roos nach sehenswerter Vorarbeit von Peter Schebler an SVK-Torhüter Berthel. Kurz danach war es erneut Dustin Jankowski, der das Leder aus aussichtsreicher Position jedoch nicht im Kasten unterbrachte.
Mit zunehmender Dauer wurde die Partie zerfahrener, wobei die Heimelf das Geschehen nach wie vor kontrollierte. Gegen Ende ließen beide Mannschaften konditionell nach – was angesichts der dritten Partie binnen einer Woche im Relegationsmarathon jedoch kaum verwundert.
Der SV Kürnach baut auf seine Heimstärke
"Das ist ein Ergebnis, mit dem ich leben kann. Wir sind noch dabei", zeigte sich Kürnachs Trainer Marco Forner wenige Minuten nach Abpfiff gelassen, während die zahlreichen mitgereisten Fans wie eine Wand am Sportgelände zusammenstanden und ihre Mannschaft trotz der Niederlage feierten. "Daheim sind wir unschlagbar", betonte Forner angesichts einer Saisonbilanz von 13 Siegen aus 15 Heimspielen vor dem Rückspiel voller Selbstbewusstsein. Zudem sei sein Torjäger Peter Sachse auf dem engen Platz in Kürnach immer für einen Treffer gut.
Aber auch sein Gegenüber, Benedikt Strohmenger, will sich mit seiner Mannschaft im Rückspiel an diesem Samstag, 10. Juni (Anpfiff 16 Uhr), nicht verstecken: "Wir fahren nicht dahin, um auf 0:0 zu spielen."
Wenn die Teams am Samstag um 16 Uhr in Kürnach den Rasen betreten, werden sie wahrscheinlich bereits wissen, ob der Gewinner der zweiten Runde auch in die Bezirksliga aufsteigt. Das ist abhängig vom Ausgang der Landesliga-Relegation zwischen der SpVgg Hösbach-Bahnhof und dem Baiersdorfer FV (Hinspiel am Mittwoch 1:1), in der das Rückspiel bereits um 14 Uhr beginnt.
Setzt sich Baiersdorf durch, ist der Sieger von Kürnach Bezirksligist. Gewinnt Hösbach-Bahnhof durch, muss der Sieger des Vergleichs Kürnach gegen Birkenfeld am Dienstag, 13. Juni, in einer dritten Relegations-Runde ran. Gegner wäre dann der Gewinner des Vergleichs FC Strahlungen gegen SV Stammheim, wobei Strahlungen das Hinspiel am Mittwoch mit 2:0 gewonnen hat.