Das Wichtigste vorneweg: Der SV Kürnach steht in der zweiten Runde der Relegation zur Bezirksliga. Der Zweite der Kreisliga Würzburg setzt sich gegen den SV Germania Dettingen, Zweiter der Kreisliga Aschaffenburg, nach Elfmeterschießen offiziell mit 5:5 durch. Weil die Kürnacher das Hinspiel am Mittwoch mit 3:1 für sich entschieden, reichte das 2:0 (die Auswärtstorregel ist abgeschafft worden) für Dettingen zur Verlängerung. In dieser trafen beide Teams ein Mal und so ging es beim Stand 3:1 ins Elfmeterschießen, in dem alle vier Kürnacher Schützen, laut Trainer Marco Forner souverän, verwandelten. Kürnachs Keeper Felix Berthel entschärfte zwei Dettinger Strafstöße, weshalb schon vor dem fünften Schützen alles entschieden war.
Deshalb trifft der SV Kürnach am Mittwoch und Samstag (das Hinspiel findet in Birkenfeld, das Rückspiel in Kürnach statt) auf den SV Birkenfeld, der sich gegen den bisherigen Bezirksligisten SV Mechenhard durchsetzte, zum dritten von fünf möglichen Relegationsspielen. Was Kürnachs Trainer Marco Forner vom Format der Relegation hält, hat er gegenüber dieser Redaktion bereits kund getan. Am Samstagnachmittag legte er nochmal nach. 50 bis 60 Helfer brauche es, um ein solches Relegationsspiel zu veranstalten. Diese seien alle ehrenamtlich. "Warum braucht es diese Regelung mit Hin- und Rückspiel?", fragt Forner.
Forner freut sich über seine Mannschaft
Stattdessen hätte er sich eine Relegation auf neutralem Platz gewünscht. Damit hätte man die Relegationsspiele auf maximal drei Begegnungen begrenzen können. "Bei uns spielt und trainiert niemand des Geldes wegen, aber alle opfern ihre Ferien, statt mit ihrer Familie wegzufahren", erklärt Forner. Einen runden Tisch, bei dem sich die Verantwortlichen die Anliegen der Aktiven anhören, fände er gut.
Ein Thema, das Forner immer wieder auf die Palme bringt, dabei hatte ihn seine Mannschaft vorher mit einer nervenstarken und laut Forner auch fußballerisch hervorragenden Leistung beglückt. Die Gastgeber aus Dettingen trafen Kürnach zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Nach 20 Sekunden, Kürnach hatte den Ball noch nicht mal berührt, stand es schon 1:0 für die Gastgeber.
Dettingen erhöhte kurz vor der Pause
Kurz vor der Pause erhöhten die Dettinger auf 2:0, obwohl die Grün-Schwarzen vor der Pause etliche Ausgleichsmöglichkeiten hatten. Unter anderem knallte Felix Wolf einen Ball an den Innenpfosten, von wo er zurück ins Feld sprang. "Das war eigentlich eine Kopie des 2:0 von Mittwoch", beschrieb Forner die Szene. Am Mittwoch setzte der Kürnacher Rechtsaußen den Ball allerdings neben den Pfosten und ins Tor.
Völlig verdient sei schließlich der Anschlusstreffer der Kürnacher in der Verlängerung gewesen, der den Einzug in die zweite Runde bedeutet hätte. Doch Dettingen traf in der 121. Minute zum 3:1. "Es war ein langer Ball, der einmal verlängert wurde und dann drin war", berichtete Forner, der auch zugeben musste, dass es seine Mannschaft in dieser Phase nicht mehr schaffte, eigene Ballbesitzphasen zu schaffen.
Alle Kürnacher treffen im Elfmeterschießen
Dettingen ging also mit dem psychologischen Vorteil des späten Treffers ins Elfmeterschießen, scheiterte aber zweimal. Das ermöglichte den Kürnachern, durch Sebastian Galm vorzeitig alles klarzumachen. "Für solche Tage macht man dieses Amt", sagte Marco Forner, der schon auch verstand, dass eine Relegation mit Hin- und Rückspiel fairer ist, im Anschluss. Auf eine weitere Runde mit Hin- und Rückspiel freut er sich natürlich trotzdem und ob es dann eines weiteren Spiels bedarf, ist ja weiterhin offen. "Verrückt, dass ich mir nun eigentlich wünschen muss, Martin Lang mit seinen Rottendorfern absteigt. Das tue ich natürlich nicht", erklärte Forner sein Gefühlschaos.
Diese Regelung mit Hin- und Rückspiel ist einfach Nonsens und bringt Amateur-Vereine - besonders unter der Woche - an ihre Grenzen.
Das ist wieder mal eine schwachsinnige Idee des Verbandes, wie so viele andere auch !!