An diesem Sonntag, 20. November, steigt ab 14 Uhr in Frammersbach das Main-Spessart-Derby in der Fußball-Landesliga Nordwest zwischen der TuS Frammersbach (9. Platz/32 Punkte) und dem TSV Karlburg (6./33): Lediglich ein Pünktchen trennt derzeit den Aufsteiger aus dem Nordspessart vom Bayernliga-Absteiger Karlburg.
"Klar, wir könnten den einen oder anderen Punkt mehr haben, aber wir sind top zufrieden", erklärt Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein, dessen Team nach 20 Spielen im Mittelfeld rangiert, mit sechs Punkten Vorsprung auf die Relegationsplätze. Gleichwohl gibt er zu, dass es zu Beginn der Saison nicht so recht rund gelaufen sei. "Da hatten wir gefühlt nur elf Mann zur Verfügung", meint er angesichts der zahlreichen Verletzten, die seine Mannschaft zwischenzeitlich ersetzen musste.
Patrick Amrheins Team zuletzt im Aufwind
Doch eine stolze Bilanz von sechs Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage (gegen Tabellenführer FC Coburg) aus den letzten neun Partien belegen einen deutlichen Aufwärtstrend und zeigen, dass Frammersbach inzwischen in der neuen Liga angekommen ist.
Der 33-jährige TuS-Spielertrainer gibt zu, dass er über Gegner Karlburg wenig sagen könne, sondern sich hier auf die Informationen seines spielenden Co-Trainers Marco Schiebel verlässt. Der ehemalige Karlburger Kapitän zählte vor seiner Rückkehr nach Frammersbach im Jahr 2021 zu den Leistungsträgern beim TSV. Doch auch Amrhein ist klar: "Das ist eine absolut gestandene Mannschaft, die über jahrelange Landesliga- und Bayernliga-Erfahrung verfügt." Die Stärke der Gäste sieht er eher in der Defensive, die aus ihrer Kompaktheit heraus das Spiel nach vorne aufbauen.
Amrhein selbst will das Derby ähnlich angehen wie zuletzt die siegreiche Partie in Haibach, nämlich mit möglichst viel Ballbesitz und vielen Aktionen nach vorne, gleichzeitig aber wenig Chancen zulassen. "Wir wollen gewinnen", macht er deutlich.
Gleichwohl ist die personelle Situation bei den Gastgebern "schwierig", wie Amrhein berichtet. Denn nach wie vor muss er ohne die verletzten Julian Etzel, Torhüter Joshua Schuhmacher, Marlon Dimitrov und Dominik Bathon auskommen. Louis Baur und Quirin Pfeiffer fehlen studienbedingt, und auch der ehemalige Karlburger Luca Pfister ist nach seiner Verletzung erst wieder ins Training eingestiegen.
Auch Karlburgs Trainer Markus Köhler hat derzeit zahlreiche Ausfälle zu beklagen. Leistungsträger Sebastian Fries ist zwar seit vergangener Woche wieder an Bord, doch fehlen Jonas Leibold, Adrian Winter, Julian Meyer, Maurice Kübert, Cedric Fenske und Christoph Seeger. "Die Mannschaft stellt sich seit Wochen von alleine auf", erklärt Köhler, betont aber auch, dass die Jungs, die auf dem Feld stünden, ihre Sache gut machten. "Wir können jede Woche Paroli bieten", ist der TSV-Coach von seiner Mannschaft überzeugt.
Ärger über vermeidbare Punktverluste
Ärgerlich sei allerdings, dass man in letzter Zeit, so wie bei der jüngsten 0:1-Niederlage gegen Röllbach, kurz vor Schluss noch so manchen spielentscheidenden Gegentreffer hinnehmen musste. "Wir trauern so manchem Punkt hinterher, sind aber dennoch zufrieden", meint Köhler angesichts des bisher Erreichten. Ursprünglich sei das Ziel gewesen, oben mitzuspielen, doch angesichts der zahlreichen Verletzten sei die Bilanz "vollkommen in Ordnung".
Dem Gegner Frammersbach zollt Köhler Respekt: "Die sind ein guter Aufsteiger und spielen eine ordentliche Saison." Die Stärke der Nordspessarter, die ebenso wie Karlburg bislang 23 Gegentreffer kassiert haben und über eine solide Abwehr verfügen, sieht er in der Ausgeglichenheit des Teams. Die Mannschaft bestehe aus drei bis vier erfahrenen Spielern, welche die Jungen führten.
Bleibt abzuwarten, ob bei den Gastgebern im Main-Spessart-Derby der Höhenflug weiter anhält oder ob die Gäste nach gutem Saisonstart und zuletzt durchwachsenen Ergebnissen etwas Zählbares mitnehmen können. Das Hinspiel in Karlburg endete am 23. Juli übrigens 1:1.