Fußball, Landesliga Nordwest, Männer
TSV Rottendorf – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 2:1 (1:0).
Kollektives Aufatmen in Rottendorf: Nach 13 vergeblichen Anläufen durfte der TSV im Heimspiel gegen Schwebenried/Schwemmelsbach wieder drei Punkte bejubeln. "Es ist ein ganzes Meer an Steinen, was da heute abfällt", frohlockte Trainer Martin Lang angesichts des lange ersehnten Erfolgs. Den hatte sich die Heimelf nach Einschätzung ihres Trainers aber auch vollauf verdient, "weil wir es den Tick mehr wollten als der Gegner", fand Lang.
Exemplarisch dafür stand die Energieleistung von Kapitän Nicolas Schubert, der sich in der Schlussphase auf engem Raum gegen einen Verteidiger behauptete und die Kugel anschließend zum entscheidenden 2:1 ins Tor spitzelte (84.). Schon zuvor seien die Rottendorfer im Spiel aber weitgehend am Drücker gewesen und daher nach einer halben Stunde auch zurecht durch Daniel Storandt in Führung gegangen.
Lang freute sich besonders für den Torschützen, der ursprünglich gar nicht für den Landesliga-Kader vorgesehen gewesen sei, und sich nun für sein Engagement belohne. Selbst nach dem aus einem Foulelfmeter resultierenden Ausgleich blieb der TSV stabil. "Das Spiel hat gezeigt, dass wir bestehen können, wenn jeder alles reinknallt. Das ist die wichtigste Erkenntnis des Spieltags", hob Lang die Leidenschaft und den Einsatz seiner Spieler als Erfolgsfaktor hervor.
Dagegen ging bei den Gästen eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage zu Ende. "Das wirft uns nicht um", sagte DJK-Spielertrainer Felix Zöller. "Wir gingen heute einfach nicht an die Leistungsgrenze, wie wir es die letzten Wochen getan habe. Da fehlte heute einiges." Die DJK musste dabei auf ihren Torjäger Marcel Kühlinger, der als Trainer der U 19 des FC 05 Schweinfurt unterwegs war, verzichten. Zöller wollte das aber nicht als Ausrede gelten lassen. "Man hat es gemerkt, dass er fehlt. Aber wir hatten trotzdem eine richtig gute Mannschaft auf dem Platz."
Rottendorf: Trappschuh – Lücke (46. Mainka), Fritzler, Weber (81. Friedrich), Fischer (76. Busch), N. Schubert (90.+2 de Candido), Storandt (78. Böhler), Hofrichter, M. Schubert, Siedler, Hackenberg.
Schwebenried/Schwemmelsbach: Hartmann – Jazev, Stahl (46. Schramm), Zöller (71. Cäsar), Deibl, Gul, Behr, Müller (66. Seubert), C. Lehmann, S. Lehmann, Lichtlein (46. Stürmer).
Schiedsrichter: Lorenz (Oesdorf). Zuschauende: 238. Tore: 1:0 Daniel Storandt (31.), 1:1 Yannick Deibl (73., Elfmeter), 2:1 Nicolas Schubert (84.).
TSV Gochsheim – ASV Rimpar 2:1 (0:1).
Ein "Unentschiedenspiel" sah Rimpars Trainer Henry Stenzinger in Gochsheim und stufte die Niederlage daher als "vermeidbar" ein. Allerdings räumte er auch ein, dass die Gäste, die personell geschwächt antreten mussten, diesmal nicht an ihre Leistungsgrenze gekommen seien.
Gerade offensiv drückte der Schuh, nachdem Rimpar vor dem gegnerischen Tor nur selten gefährlich wurde und insgesamt zu wenig Durchschlagskraft entwickeln konnte. In der Defensive fand der ASV zwar über weite Strecken eine stabile Grundordnung, leistete sich laut Stenzinger aber zwei Fehler, die zu den Gegentoren führten. Somit konnte sich Rimpar auch von der frühen Führung durch Louis Reinharts sicher verwandelten Elfmeter (10.) nichts kaufen.
Weitere Großchancen kamen nicht hinzu, sodass den Gästen wenigstens ein Zähler auch durch die Lappen ging. "Unser Ziel, uns tabellarisch weiter von hinten abzusetzen, haben wir nicht erreicht. Aber die Ausgangslage ist immer noch gut. Wir können vor der Winterpause noch den einen oder anderen Punkt holen", wollte Stenzinger das Ergebnis die Niederlage nicht dramatisieren.
Rimpar: Michel – Hagen, Baier, Reinhart, Brahimi, S. Kramosch, Bah, Heidari (55. Fischer), Fragmeier, M. Kramosch, Böhm (55. Ott). Schiedsrichter: Dadder (Kirchenlaibach). Zuschauende: 222. Gelb-Rot: Reinhart (80., Rimpar). Tore: 0:1 Louis Reinhart (10., Elfmeter), 1:1 Marcial Weisensel (49.), 2:1 Yannick Sprenger (75.).
TSV Karlburg – TuS Röllbach 0:1 (0:0).
Es war nicht der Tag des TSV Karlburg. Durch einen durch ein Foul von Josh Fleischmann verursachten Foulelfmeter kamen die Gäste aus Röllbach in der Nachspielzeit zum 1:0-Siegtreffer. "Das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen", merkte Karlburgs Trainer Markus Köhler hernach an.
Zwar sahen die 180 Zuschauer und Zuschauerinnen an diesem trüben Samstagnachmittag keine Flut an Torchancen, allerdings hatte Karlburg die insgesamt besseren Möglichkeiten. "Röllbach hat eine solide Defensive gespielt, aber nach vorne kam da nicht so viel", erklärte Köhler. Zweimal war der Gastgeber dem Führungstreffer in den Schlussminuten ganz nah: Erst verfehlte Jari Heuchert aus kurzer Distanz das Röllbacher Tor (85.), dann traf Jan Wabnitz mit einem Schuss aus acht Metern Torentfernung den Außenpfosten (87.). Und just in dieser Phase, als sich für die Heimelf einige klare Möglichkeiten ergeben hatten, kam Röllbach zu seinem Elfmeter und dadurch zum Siegtreffer.
Einen positiven Aspekt aus Sicht der Gastgeber gab es aber doch: Der spielende Co-Trainer Sebastian Fries stand vier Wochen nach seiner Knöchelverletzung wieder auf dem Platz und hielt auf der ungewohnten Position des linken Außenverteidigers über die volle Distanz durch.
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Schulz (67. Fleischmann), Schramm, Lambrecht, Fries – Wabnitz – Heuchert, Martin, Karle – Kunzmann, Jeni (76. Franz). Schiedsrichter: Höfer (Feucht). Zuschauende: 180. Tor: 0:1 Robin Naun (90.+1, Foulelfmeter).
SV Alemannia Haibach – TuS Frammersbach 0:1 (0:1).
Mit einem hochverdienten 1:0-Erfolg revanchierte sich TuS Frammersbach für die 0:3-Hinspielniederlage. "Die erste Halbzeit war ähnlich wie damals beim Hinspiel", sagte Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein, der bei seiner Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche ausmachte.
So sahen die 300 Zuschauenden im ersten Durchgang ein Spiel auf ein Tor - auf das der Hausherren. Doch nach dem frühen 1:0 durch Amrhein selbst wollte den Gästen kein weiterer Treffer gelingen. Weder der TuS-Spielertrainer konnte seine Möglichkeiten nutzen, noch Dominik Englert. Dieser lief allein auf Haibachs Keeper Tjarde Blümler zu, der SV-Schlussmann klärte zur Ecke.
In der zweiten Hälfte verstärkte Haibach seine Offensivbemühungen, konnte sich gegen die gut organisierte Gästeabwehr aber keine einzige Chance erspielen. Frammersbach dagegen hätte den Vorsprung ausbauen können, erneut vergaben Dominik Englert und Patrick Amrhein. So auch in der 85. Minute, als Amrhein das Leder an den linken Innenpfosten beförderte, von wo es langsam am rechten Pfosten vorbeitrudelte.
"Der Sieg ist zu 100 Prozent verdient", zeigte sich Amrhein hochzufrieden und lobte die "sehr gute Leistung" der gesamten Mannschaft. Nun gelte es, am kommenden Wochenende im Main-Spessart-Derby gegen den TSV Karlburg an diese Leistung anzuknüpfen.
Frammersbach: Raven – Weber, Geiger, Schiebel, Elbert (56. Baur), D. Englert (86. Blenk), Muthig (85. Weigand), Zachrau, Beck (89. P. Englert), Amrhein, Summa. Schiedsrichter: Mildenberger (Maroldsweisach). Zuschauende: 300. Tor: 0:1 Patrick Amrhein (12.).
FC Coburg – TSV Lengfeld 5:2 (1:0).
Lengfelds Coach Okan Delihasan rief nach der klaren Niederlage beim neuen Tabellenführer FC Coburg das Ende der Schonzeit für seine Mannschaft aus. "Nur gut mitspielen reicht nicht. Wir haben wieder fünf Gegentore kassiert", sagte der verärgerte Trainer nach Spielschluss. Er habe den Fehler gemacht, dass er zu lange "alles schöngeredet" habe, ging Delihasan mit sich selbst ins Gericht und kündigte angesichts wiederholter Unkonzentriertheiten mancher Spieler Konsequenzen an.
"Konkret heißt das, dass der ein oder andere eben nicht mehr so schnell von Beginn an spielt", präzisierte der Übungsleiter. Delihasans Verdruss rührte vor allem daher, dass sich sein Team, nachdem es kurz nach der Pause ausgeglichen hatte, im weiteren Verlauf innerhalb von rund einer Viertelstunde drei Gegentreffer einfing und damit auf die Verliererstraße geriet.
Da half es auch nichts, dass Adrian Istrefi kurz nach dem 1:1 seine Mannschaft fast in Führung gebracht hätte. Bei seinem Alleingang scheiterte er an Coburgs Schlussmann Michael Krug. "Auch wenn es gegen eine Spitzenmannschaft in der Liga ging: "Es war ein schlechtes Spiel von uns, mit dem wir absolut nicht zufrieden sein können", bilanzierte Delihasan. Für Lengfeld endete damit auch eine Serie von vier ungeschlagenen Spielen. Die Lage im Tabellenkeller bleibt für den TSV angespannt.
Lengfeld: Christof – Schmitt, Bedir (88. Mehari), Dan (66. Ramaj), Zuljevic (78. Fuß), Istrefi, J. Stauder, Myhres-Kukuk, S. Stauder (46. Prozorovschi), Schmidt, Celiker (70. Plagens). Schiedsrichter: Emmert (Flachslanden). Zuschauende: 130. Tore: 1:0 Norik Höhn (23.), 1:1 Burak Bedir (49.), 2:1 Norik Höhn (60.), 3:1 Jonas Kirchner (68.), 4:1 Aykut Civelek (76.), 4:2 Burak Bedir (77.), 5:2 Aykut Civelek (90.).
FT Schweinfurt – TG Höchberg 2:0 (1:0).
Nüchtern fiel die Analyse von Höchbergs Interimstrainer Tobias Riedner zur Niederlage seiner Mannschaft in Schweinfurt aus. Der Heimelf bescheinigte er die größeren Spielanteile und die besseren Chancen, woraus der neue Mann an der Seitenlinie der Höchberger einen verdienten Sieg für die Freien Turner ableitete.
Die hatten sich durch den verwandelten direkten Freistoß von Torjäger Dominik Popp früh einen Vorteil verschafft und kontrollierten das Geschehen auch im Anschluss. In der ersten Viertelstunde sei seine Mannschaft gar mit der Herangehensweise des Gegners überfordert gewesen, merkte Riedner an. "Nach vorne sind wir zudem nicht wirklich gefährlich geworden und hatten keine Durchschlagskraft", so der Übungsleiter.
Weil die TG keine Mittel fand, den Schweinfurtern beizukommen, besiegelte das 0:2 nach einer Stunde, das nach dem exakt gleichen Muster wie der erste Gegentreffer fiel, die Niederlage. Weiteres Ärgernis für die Turngemeinde: Durch den gleichzeitigen 4:2-Erfolg des FC Sand gegen Friesen rutschte Höchberg ans Ende des Landesliga-Tableaus.
"Das ändert nichts. Wir müssen auf uns schauen", relativierte Riedner diesen Umstand allerdings. Man habe sich vorgenommen, bis zur Winterpause nicht so sehr auf die Punktausbeute zu achten, sondern in den Fokus zu rücken, "dass wir als geschlossene Mannschaft auftreten und ordentlich trainieren." Dann könne sein Team bis zum Winter noch etwas bewegen, meinte Riedner.
Höchberg: Wilhelm – Lehner, Riebe (85. Grön), Pfeufer, Streit (60. Hausmann), Heider (60. Broll), Bolg, Ljajic (85. Maienschein), Glücker, Kohlhepp (48. Zimpel), Eisenberger. Schiedsrichter: Voll (Kelbachgrund). Zuschauende: 111. Tore: 1:0 Dominik Popp (3.), 2:0 Moriz Heusinger (59.)