Mit einem Auswärtsspiel beim TSV Roßtal (5. Platz/5:9 Punkte) an diesem Samstag, 25. März, startet der TSV Lohr (3./10:4) in die Rückrunde der Abstiegsrunde in der Handball-Bayernliga (Anwurf, 19.30 Uhr). Der Auftakt von acht Wochen, in denen klar werden wird, ob die Mannschaft von Spielertrainer Maximilian Schmitt auch in der kommenden Saison der höchsten Klasse im Freistaat angehören wird. Hier fünf Fragen zu den heißen Wochen, die nun beginnen.
Was steht dem TSV Lohr bis 20. Mai bevor?
Sieben Spiele in der Rückrunde der Abstiegsrunde der Handball-Bayernliga stehen an. Vier in der heimischen Spessarttorhalle und drei auswärts. Am Ende der Runde – der letzte Spieltag findet am Samstag, 20. Mai, statt – werden in der Achterstaffel nur zwei oder drei Teams den Klassenerhalt schaffen.
Warum steht die Anzahl der Absteiger nicht fest?
Es ist in der Bayernliga grundsätzlich so, dass man vor der Runde die Zahl der Absteiger nicht kennt, alles ist abhängig von der Anzahl der bayerischen Drittliga-Absteiger. Hinzu kommt in diesem Jahr noch ein verschärfter Abstieg, weil in Coronazeiten die Klasse auf 16 Mannschaften angewachsen ist und sie der Bayerische Handball-Verband (BHV) nun auf die Sollstärke von 14 reduzieren will.
Das heißt konkret: Weil mit der DJK Waldbüttelbrunn der erste bayerische Drittliga-Absteiger bereits feststeht, gibt es auf jeden Fall fünf Bayernliga-Absteiger. Mit Haspo Bayreuth könnte ein weiterer bayerischer Drittligist absteigen, was für einen sechsten Bayernligisten den Sturz in die Landesliga bedeuten würde.
Doch selbst nach Ende der regulären Drittliga-Saison am ersten April-Wochenende dürfte noch keine Klarheit herrschen: Denn Bayreuth wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Dritte Liga, Ost, auf Tabellenplatz elf abschließen und müsste deshalb in eine Abstiegsrelegation, die erst im Mai endet. Lohrs Spielertrainer Schmitt formuliert die Lage seines derzeit drittplazierten Team so: "Fakt ist, dass wir auf einem Abstiegsplatz stehen, aber noch alles selbst in der Hand haben."
Ist der Spielplan günstig für die Lohrer?
Schlichtweg ja. Und das nicht nur, weil das TSV-Team mehr Heim- als Auswärtsspiele hat. Auch müssen die beiden Haupt-Konkurrenten um die Spitzenplätze der Play-downs, der SV Anzing und der TV Erlangen-Bruck, beide noch nach Lohr. Erlangen-Bruck sogar am letzten Spieltag am 20. Mai. Es könnte also ein "Endspiel" in der Spessarttorhalle geben.
Wie stehen Lohr und Roßtal derzeit da?
Bis zum 11. März lief alles ziemlich rund für die Lohrer. Doch dann verspielten sie durch die 26:36-Niederlage beim TV Erlangen-Bruck einiges von ihrer guten Ausgangsposition. Und auch die schwache Leistung im letzten Hinrundenspiel stimmte nachdenklich. Maximilian Schmitt hat das verlorene Spiel mit seinem Team intensiv nachbereitet. "Jetzt haben wir Druck", stellt er fest.
Und äußert Respekt vor dem nächsten Gegner, die zwar nur noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt besitzt, aber mit seiner enormen Kampfkraft vermeintlich besser besetzte Kontrahenten in schöner Regelmäßigkeit ärgert. Speziell in eigener Halle: "In Roßtal ist es immer blöd. Eine Halle, in der die Atmosphäre hitzig ist", so der Lohrer Spielertrainer, der allerdings gehört hat, dass beim Gastgeber mit Marcel Cisse ein Leistungsträger wegen eines Schlüsselbeinbruchs ausfällt. Der Gast reist voraussichtlich komplett an, auch wenn Franziskus Gerr unter der Woche von einer Erkältung gehandicapt war.
Wie geht es über die Saison hinaus weiter?
Der ungewisse Ausgang der Saison erschwert natürlich die Planungen für die folgende Spielzeit. In einem Gespräch mit dieser Redaktion hatte der Lohrer Spielertrainer bereits gesagt, dass die heimischen Spieler dem TSV auch im Falle eines Abstiegs treu blieben. Fraglich wäre in einem solchen Fall jedoch das Verbleiben der auswärtigen Spieler wie etwa Franziskus Gerr, Max Drude, Bernardo Gomes de Almeida oder Lukas Horky.
Und was ist mit Maximilian Schmitt selbst? "Wir haben ein erstes Gespräch geführt, dass zur Grundlage hatte, dass wir in der Bayernliga bleiben. Da gab es gute Fortschritte. Wenn wir drinbleiben, stehen die Chancen, dass ich bleibe, meines Erachtens bei 90 Prozent." Anders sähe es im Fall eines Abstiegs, der könnte die Situation natürlich grundlegend verändern.