Nichts wurde es mit dem ganz großen Befreiungsschlag in der Abstiegsrunde der Handball-Bayernliga für den TSV Lohr. Im Duell zweier zuvor noch verlustpunktfreier Teams unterlag die Mannschaft um Spielertrainer Maximilian Schmitt beim SV Anzing mit 31:34 (15:14) und verpasste es dadurch, sich in der Achtergruppe einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenz herauszuarbeiten. Denn nur die ersten beiden Teams in der Abstiegsrunde können sich am Saisonende ganz sicher sein, die Klasse zu halten.
Gleichwohl bescheinigte Maximilian Schmitt seinen Spielern eine "tolle Leistung". Allerdings war seine Mannschaft mit nur acht Feldspielern in den Landkreis Ebersberg gereist, nachdem der erkrankte Abwehrspezialist Franziskus Gerr wenige Stunden vor der Abfahrt abgesagt hatte. Außerdem stand mit Michael Diehl noch ein Spieler im Aufgebot, der von einer vorangegangenen Krankheit geschwächt war und der nach zwei Zeitstrafen bereits in der ersten Spielhälfte am Rande einer Disqualifikation wandelte. "Trotzdem haben wir unseren Matchplan perfekt umgesetzt und eine starke erste Hälfte gespielt", betonte der Lohrer Spielertrainer.
Die Rote Karte gegen Lukas Horky als Knackpunkt
Nach der Pause lag der Gast sogar mit 19:16 vorn. Doch dann musste nach einem Foulspiel mit Lukas Horky ein Akteur mit der Roten Karte vom Feld, der für den Angriff und die Abwehr gleichermaßen wichtig gewesen war. Den Ausfall des Tschechen konnten die Gäste fortan nicht mehr kompensieren, die in den letzten 25 Minuten nur noch einen einsatzbaren Feldspieler auf der Auswechselbank hatten.
Zwar hielt der TSV Lohr das Spiel bis zur 50. Spielminute noch offen, auch weil sich der neunfache Torschütze Max Drude aus dem Rückraum treffsicher zeigte. Doch am Ende ging den Gästen der Saft aus. Zum einen, weil sie den zweiten Welle des SV Anzing mit fortschreitender Spieldauer immer weniger entgegenzusetzen hatten. Zum anderen, weil die Gastgeber in Gestalt des 55-jährigen Günter Heide in der zweiten Hälfte einen Torwart-Routinier einwechselten, der mehrere entscheidende Bälle hielt. Die Folge: Ab der 47. Spielminute blieben die Lohrer fast zehn Minuten ohne Treffer, was die Entscheidung bedeutete.
"Trotzdem nehmen wir aus dem Spiel viel Positives mit", versicherte Maximilian Schmitt, der nach der Leistung von Anzing zuversichtlich für das anstehende Heimspiel gegen den TSV Ismaning ist (Samstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Spessarttorhalle). Dann dürften sich auf der Lohrer Bank auch wieder mehr Wechselspieler befinden als bei der ersten Niederlage in der Abstiegsrunde.